Flughafen Weeze: Verdi droht mit Arbeitsniederlegung
Am Flughafen Weeze herrscht derzeit eine angespannte Atmosphäre. Der Verdi, die Gewerkschaft für Verkehr, Dienstleistung und Gesundheit, droht mit einer Arbeitsniederlegung, sollte es nicht zu einer Einigung mit den Flughafenbetreibern kommen. Die Gewerkschaft fordert eine Anpassung der Löhne und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten am Flughafen. Die Verhandlungen zwischen den Tarifpartnern sind bisher ergebnislos geblieben, was zu einer Zuspitzung des Konflikts geführt hat. Sollte die Arbeitsniederlegung tatsächlich stattfinden, könnte dies zu erheblichen Beeinträchtigungen des Flugbetriebs führen.
Arbeitsniederlegung droht am Flughafen Weeze: Verdi fordert Lösung für Löhne
Die Ärger um verspätet gezahlte Löhne an die Mitarbeiter der Luftsicherheit am Flughafen Weeze geht weiter. Die Beschäftigten warten immer noch auf ihre Löhne, die von der Firma ESA Luftsicherheit versprochen wurden.
Keine Zahlungen von ESA Luftsicherheit - Özay Tarim von der Gewerkschaft Verdi kritisiert, dass die Beschäftigten am Samstag wieder vergeblich auf ihre Lohnzahlungen gewartet haben und erneut enttäuscht wurden. Viele unserer Kolleginnen und Kollegen haben mittlerweile nicht mal Geld fürs Tanken, um zur Arbeit zu fahren.
Der Missstand ist auch der Flughafen-Geschäftsführung in Weeze nicht verborgen geblieben. Deshalb gibt es jetzt sogar vom Flughafenbetreiber einen Tankgutschein in Höhe von 50 Euro, damit zumindest die ESA-Beschäftigten an diesem Wochenende zur Arbeit kommen können. Wie peinlich ist das denn: Es gibt Tankgutscheine vom Flughafenbetreiber statt Löhne vom Sicherheitsdienstleister am Flughafen Weeze! Dieser Zustand ist nur noch desaströs und macht die Beschäftigten krank, so Tarim.
Verdi droht mit Streik
Am Montag gab es eine außerordentliche Betriebsversammlung. Etwa 80 Beschäftigte nahmen an der Versammlung teil. Die Stimmung danach war ziemlich im Keller, so Özay Tarim. Der Vertreter von ESA habe der Belegschaft mitgeteilt, dass er noch nicht sagen könne, wann es wieder Geld gebe.
Offenbar gibt es Zahlungsschwierigkeiten bei dem Unternehmen, weil Beträge an die Berufsgenossenschaft nachgezahlt werden mussten, so Tarim. Die Aussage von ESA habe für viel Verärgerung bei den Beschäftigten gesorgt. Das ist ein Schlag ins Gesicht. Wir haben das mit dem Appell an die Bezirksregierung verbunden, hier tätig zu werden, so der Verdi-Mann.
Die Bezirksregierung ist für die Auftragsvergabe der Sicherheitskontrollen zuständig. Man habe die Behörde aufgefordert, den Irrsinn zu beenden und ESA vor die Tür zu setzen. Die Behörde habe angekündigt, ein ernsthaftes Gespräch mit dem Unternehmen zu führen.
Die Bezirksregierung sei aktuell sehr bemüht, die Beschäftigten bei der Stange zu halten, so der Verdi-Mann. Offenbar macht sich der Auftraggeber große Sorgen, da der Krankenstand aufgrund der Missstände bei ESA weiter steigt. Am Freitag haben rund 150 Fluggäste ihre Flüge verpasst, weil die Kontrollstrecken unterbesetzt gewesen sein sollen, so Tarim.
Rechtliche Prüfung durch Verdi
Und es könnte noch schlimmer für die Reisenden kommen. Verdi will rechtlich prüfen lassen, ob die aktuelle Situation ein Leistungsverweigerungsrecht rechtfertigte. Sollten wir dieses Recht haben und es keine kurzfristige Lösung geben, würden wir ab Mittwoch hier unsere Leute rausziehen, kündigt Tarim an. Heißt konkret: Ein Flugbetrieb wäre wohl nicht möglich.
Schon vor einiger Zeit war der Betrieb einen Tag lang eingestellt worden, weil das Sicherheitspersonal streikte. Durch eine Leistungsverweigerung würde es zu einer ähnlichen Situation kommen. Das ist für uns dann das einzige Mittel, um weiter Druck zu machen. Wenn es keine Lösung gibt, wird die Einstellung des Flugbetriebs ein Thema sein, sagt Tarim.
Mitten im Sommerflugplan wäre das ein heftiger Schlag für den Airport. Das Unternehmen ESA Luftsicherheit ist seit Oktober 2020 am Flughafen Weeze tätig. Für die Verantwortlichen des Airport Weeze ist die ganze Sache mehr als ärgerlich. Wir bedauern die Situation natürlich, auch weil wir wollen, dass alle Fluggäste zufrieden sind und problemlos ihre Flüge erreichen, so Flughafensprecher Tom Kurzweg.
Doch der Airport selbst habe keinen Einfluss darauf, weil er nicht für die Sicherheitskontrollen zuständig ist. Man versuche mit eigenem Personal so gut es gehe, zu helfen. Im sicherheitsrelevanten Bereich sei das aber nicht möglich. Die Bezirksregierung sei auch an einem reibungslosen Betrieb interessiert. Mitarbeiter der Bezirksregierung hätten am Airport Weeze auch selbst mit angepackt und bei der Abfertigung geholfen.
Schreibe einen Kommentar