Zollamt in Aachen bilanziert: 'Schwarzarbeit hat viele Gesichter'

Zollamt in Aachen bilanziert: 'Schwarzarbeit hat viele Gesichter'

Das Zollamt in Aachen hat seine Bilanz für das vergangene Jahr vorgelegt und eine erschreckende Zahl von Fällen von Schwarzarbeit aufgedeckt. Laut den Erkenntnissen der Zollbehörde gibt es nicht nur ein einziges Gesicht von Schwarzarbeit, sondern vielmehr viele Gesichter. Die Beamten des Zollamts haben bei ihren Kontrollen und Ermittlungen eine Vielzahl von Fällen von illegaler Beschäftigung und Sozialbetrug aufgedeckt. Die Ergebnisse der Bilanz zeigen, dass Schwarzarbeit ein umfassendes Problem ist, das vielfältige Formen annimmt.

Zollamt in Aachen bilanziert: 'Schwarzarbeit hat viele Gesichter'

Das Hauptzollamt Aachen blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2023 zurück, in dem es einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung geleistet hat. Durch konsequentes Vorgehen gegen nicht gesetzeskonform handelnde Unternehmen und Beschäftigte konnten die Zöllnerinnen und Zöllner des Hauptzollamts Aachen den Verfolgungsdruck auf illegale Akteure erhöhen und somit die gerechte und korrekte Abführung der Abgaben sichern.

Zollamt Aachen: Kampf gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung erfolgreich

Insgesamt führten die Beschäftigten des Hauptzollamts Aachen 407 Arbeitgeberprüfungen durch und befragten 3910 Arbeitnehmer, um ihre Beschäftigungsverhältnisse zu überprüfen. Durch diese Maßnahmen konnten sie 2246 Strafverfahren und 840 Ordnungswidrigkeitenverfahren einleiten. Die Gerichte verhängten Freiheitsstrafen von knapp 20 Jahren und Geldstrafen in Höhe von mehr als einer halben Million Euro.

Bernadette Bader, Leiterin des Hauptzollamts Aachen: Ich bin sehr stolz auf meine einsatzfreudigen und leistungsstarken Mitarbeiter und möchte mich für ihre Leistungsbereitschaft bedanken. Durch ihr konstantes Engagement konnte der Verfolgungsdruck auf nicht gesetzeskonform handelnde Unternehmen und Beschäftigte erhöht werden.

SchwarzarbeitDetektive: Zollamt Aachen setzt sich erfolgreich für Rechtlichkeit ein

Schwarzarbeit hat viele Facetten, sagt Carolin Schneider, Leiterin der Finanzkontrolle Schwarzarbeit beim Hauptzollamt Aachen. Deshalb finden Prüfungen in allen Wirtschaftsbereichen und ganzheitlich statt. Oft entwickeln sich aus weniger zeitintensiven Prüfungen ganze Prüfungskomplexe, bei denen organisierte Formen der Schwarzarbeit enttarnt werden.

Ein Beispiel dafür ist ein aktueller Fall, in dem die Beschäftigten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit Aachen ein Schwarzarbeitsnetzwerk zerschlagen konnten. Die Tätergruppe verwendete zur Verschleierung der tatsächlichen Verhältnisse eine Vielzahl von Firmen, um unter anderem für bekannte Einzelhandelsunternehmen Möbel und Elektrogroßgeräte auszuliefern.

Das Landgericht Aachen sprach bisher Gesamtfreiheitsstrafen in Höhe von 13 Jahren und fünf Monaten aus. Der Haupttäter, ein Deutscher türkischer Herkunft, wurde zu einer Haftstrafe von insgesamt vier Jahren und drei Monaten wegen des bandenmäßigen Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt in mehr als 800 Fällen verurteilt.