Ein renommierter Sozialpsychologe hat kürzlich wertvolle Tipps zur Bekämpfung von Vorurteilen herausgegeben. In der heutigen Gesellschaft spielen Vorurteile eine bedeutsame Rolle und können zu negativen Auswirkungen führen. Der Experte betont die Wichtigkeit, sich der eigenen Vorurteile bewusst zu werden und aktiv dagegen anzugehen. Durch gezielte Maßnahmen wie Sensibilisierungskampagnen und interkulturelle Trainings können Vorurteile abgebaut und ein respektvoller Umgang miteinander gefördert werden. Diese Empfehlungen zielen darauf ab, ein inklusiveres Umfeld zu schaffen und die Vielfalt in unserer Gesellschaft zu würdigen. Es ist entscheidend, dass jeder Einzelne Verantwortung übernimmt und einen Beitrag zur Vorurteilsbekämpfung leistet, um eine tolerante und offene Gesellschaft zu gestalten.
Sozialpsychologe Ulrich Wagner: Aktives Gegenhalten gegen Vorurteile wichtig für alle
Gegen Stereotype hilft nach Worten eines Sozialpsychologen nur aktives Gegenhalten - und zwar von jeder und jedem Einzelnen. Bestimmte Klischees und Vorurteile seien allen bekannt, sagte Ulrich Wagner der Zeitschrift „Psychologie Heute“ (Mai-Ausgabe). „Aber: Diejenigen unter uns, die wenig Vorurteile haben, unterdrücken das Aufkommen solcher Stereotype aktiv und versuchen, sie nicht zur Grundlage eigener Urteile zu machen.“ Emotionen wie Ärger könnten dem im Wege stehen. Als Beispiel nannte Wagner eine Situation, in der sich eine Person mit dunklerer Haut an der Kasse vordrängle. „Dann fallen wir vielleicht doch auf fremdenfeindliche Stereotype zurück, nach dem Motto: 'Die sind ja so'.“ In so einem Moment fehle die Kapazität für die kognitive Anstrengung des Gegenhaltens. In Gruppen zu denken, erleichtere es Menschen grundsätzlich, sich selbst zu definieren. Hierzulande gebe es jedoch eine höhere Bereitschaft, „abfällig über andere zu reden und ihnen so zu begegnen“, sagte der Experte. „Das hat vermutlich etwas damit zu tun, dass wir in der westlichen Gesellschaft mehr auf Konkurrenz ausgerichtet sind.“
Studie zur Bekämpfung von Stereotypen: Emotionen können Gegenhaltung behindern
Eine große Rolle spiele, wie groß die „wahrgenommenen Unterschiede“ zu bestimmten Gruppen seien, sagte der Wissenschaftler. So seien Italiener in den 1960er Jahren eine angefeindete Gastarbeitergruppe gewesen, würden heute aber längst als Teil der „Ingroup“ wahrgenommen. Oft gehe es um Konkurrenz - heute etwa um unterschiedliche Werte oder auch Konflikte um Wohnraum. „Wenn es gelingen könnte, diese Konkurrenzsituation einigermaßen in den Griff zu bekommen, würde auch die Fremdenfeindlichkeit wieder sinken“.
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