65 Jahre Barbie: Londoner Museum präsentiert Puppen zum Geburtstag

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65 Jahre Barbie: Londoner Museum präsentiert Puppen zum Geburtstag

Das V&A Museum of Childhood in London feiert den 65. Geburtstag der beliebten Puppe Barbie mit einer besonderen Ausstellung. Vom 26. März bis 18. September 2022 werden über 500 Barbie-Puppen ausgestellt, darunter einige der raresten und wertvollsten Exemplare. Die Ausstellung bietet einen Rückblick auf die Geschichte der Puppe, die 1959 von Ruth Handler kreiert wurde, und zeigt, wie Barbie sich über die Jahre entwickelt hat. Besucher können sich auf eine Reise durch die Dekaden und Kulturen begeben und entdecken, wie Barbie zu einem Symbol der Mode, des Designs und der Selbstentdeckung wurde. Die Ausstellung ist ein Muss für alle Barbie-Fans und jene, die sich für die Geschichte der Spielzeugindustrie interessieren.

65 Jahre Barbie: Londoner Museum präsentiert Puppen zum Geburtstag

Die wohl berühmtesten 29 Zentimeter Kunststoff der Welt feiern Geburtstag. Barbie ist nicht nur Spielzeuglegende, Schönheitsideal und mittlerweile auch Filmstar. Die Puppe ist auch immer wieder Ziel von Kritik. Oft ist Barbie wissenschaftlich untersucht worden.

In London widmet sich nun eine Ausstellung, die jetzt im Design Museum beginnt, dem Phänomen. Es ist eine Art Geburtstagsgeschenk: Barbie wird in diesem Jahr 65. An Rente aber ist nicht zu denken. Ihr Team arbeite bereits an Ideen für 2026, erzählt Kim Culmone, Vizepräsidentin des US-Spielwarenkonzerns Mattel.

Ein Design-Phänomen

Ein Design-Phänomen

„Barbie ist kein statisches Objekt“, betont Culmone. 300 bis 400 Objekte bringt der Barbie-Kosmos jedes Jahr hervor. Die Herausforderung: Zeitlos und zeitgemäß zugleich müsse Barbie sein, sagt die Entwicklerin.

Die Londoner Ausstellung zeichnet nicht nur nach, wie sich die Figur verändert hat, seit 1959 die erste Puppe auf einer Spielwarenmesse präsentiert wurde. Ziel ist, zu zeigen, wie die „Barbie world“ die reale, westliche Konsumentenwelt widerspiegelt. Mode, Frisur, auch Accessoires, Autos und Wohnungseinrichtungen sind immer ein Abbild der Zeit. Und manchmal sind sie der Zeit voraus.

Eine Puppe mit einer Geschichte

Eine Puppe mit einer Geschichte

Ein „Traumhaus“ zeigte Barbie 1962 als unabhängige Frau. „Tatsächlich war es für eine Frau so gut wie unmöglich, ohne einen männlichen Bürgen eine Hypothek zu erhalten“, heißt es auf einer Ausstellungstafel.

Rosige Zeiten für „Barbie“: Menschen des Jahres

Kuratorin Danielle Thom will vor allem „durch eine Designer-Brille“ auf das Phänomen blicken. „Auf einer Makroebene kann die Kulturgeschichte durch ein Spielzeug erzählt werden“, sagt Thom. Dabei geht es um die Entwicklung von Gesicht, Haaren und Bewegung. Um Diversität. Gab es lange nur blonde, weiße Barbies, haben die Figuren längst auch schwarze Haut und dunkle Haare. Eine Puppe sitzt im Rollstuhl.

Ein popkulturelles Phänomen

Ein popkulturelles Phänomen

Stilecht trug die Puppe einen Raumanzug, als Astronautin Samantha Cristoforetti sie auf die Internationale Raumstation ISS mitnahm. Übrigens, nicht zum ersten Mal: Schon einige Jahre, bevor Neil Armstrong 1969 den Mond betrat, gab es - ihrer Zeit weit voraus - eine Astronautin-Barbie.

Alles wird pink: Direktor Marlow trägt ein rosafarbenes Hemd unter dem Sakko. Auch mehrere Journalistinnen sind zur Pressevorschau in Rosa gekommen. Logisch, welche Farbe in der Ausstellung dominiert. Selbst der Schriftzug an der Außenmauer des Museums wurde angepasst.

Ein Symbol für Rekorde

Ein Symbol für Rekorde

Barbie steht für Rekorde. Eine der am meisten verkauften Puppen der Geschichte. Mehr als 260 Berufe hat Barbie bereits dargestellt, war Astrophysikerin, Musikerin, Tennisspielerin und Vorstandsvorsitzende. 1973 erschien die Puppe als Ärztin. Damals waren weniger als zehn Prozent der Mediziner in den USA weiblich.

„Wir Mädels können alles schaffen“, lautete der Barbie-Slogan in den 1980ern, heute heißt es inklusiver „Du kannst alles sein.“

Kritik an Barbie

Dennoch: Seit Beginn gab es Kritik an Barbie. Die Beine zu lang, die Hüfte zu schmal, die Brüste zu groß: Die extrem schlanke Puppe propagiere falsche, unrealistische Körperideale, lautet einer der häufigsten Vorwürfe. In der Realität könne eine Frau mit solchen Maßen nicht einmal geradeaus laufen.

Barbie-„Mutter“ Ruth Handler hat die Figur der deutschen Puppe „Bild-Lilli“ nachempfunden, die auf einem sexualisierten Comic basiert. Die Figur verstärke Stigmatisierung und Stereotype von Frauen, meinen Kritiker.

Davon ist in der Ausstellung nichts zu erfahren. Dort wird Barbie durchgehend als fortschrittliche Frau dargestellt. Hersteller Mattel ist Partner der Schau. Das Unternehmen baut die Puppe als feministische Ikone auf. „Sie wird als Vorbild für alle vorgestellt“, betont die Ausstellung.

Auch dem berühmten Barbie-Pink, das lange als „typische Mädchenfarbe“ galt, als Zeichen für Naivität, wird eine neue Bedeutung zugesprochen: „In der heutigen Welt von Barbie signalisiert Pink Optimismus, Selbstbewusstsein und die Kraft des Feminismus.“

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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