Prüfung von Dienstfahrzeugen der DUH: Wie klimabelastend reisen Politiker
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat eine umfassende Prüfung von Dienstfahrzeugen durchgeführt, um die klimatische Belastung der Fahrzeuge von Politikern zu untersuchen. Die Ergebnisse sind alarmierend: viele der getesteten Fahrzeuge emittieren hohe Mengen an Kohlenstoffdioxid und tragen damit zum Klimawandel bei. Die DUH fordert deshalb, dass die Politiker ihre Fahrzeugflotten auf umweltfreundlichere Modelle umstellen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. In diesem Artikel werden wir die Ergebnisse der Prüfung genauer unter die Lupe nehmen und die Auswirkungen auf die Umwelt beleuchten.
Politiker fahren weiterhin klimaschädlich
Die Mehrheit der Politikerinnen und Politiker in Deutschland fahren weiterhin mit klimaschädlichen Fahrzeugen. Das geht aus dem jährlichen Dienstwagen-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hervor, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde.
Demnach überschreiten 186 von 252 Politikern auf Bundes- und Landesebene mit ihren dienstlich genutzten Autos den EU-Flottengrenzwert von 95 Gramm CO2 pro Kilometer im Realbetrieb. Ganze 162 der Betreffenden fahren sogar regelrechte CO2-Schleudern, deren Ausstoß 20 Prozent über dem Grenzwert liegt.
„Das ist eine sehr traurige Bilanz“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz bei der Präsentation der Ergebnisse. Im Vergleich zum letzten Jahr habe es beim CO2-Ausstoß nur marginale Veränderungen gegeben. „Da kann man nicht von einem großen Sprung und einem wirklichen Umdenken sprechen“, so Metz.
DUHChefin warnt vor falschem Umdenken
Was die Klimafreundlichkeit von Dienstwagen anbelangt, ist auch die Bundesregierung aus ihrer Sicht kein Vorbild: „Zu viele Regierungsmitglieder setzen auf klimaschädliche Autos mit Plug-in-Hybridantrieb. Diese erscheinen auf dem Papier umweltfreundlich, sind tatsächlich aber wahre Klimakiller“, erklärte sie.
Das läge daran, dass diese Fahrzeuge oft im Verbrennermodus gefahren würden, da ihre Reichweiten im elektronischen Modus teilweise sehr gering seien.
Klimafreundlichkeit unter den Dienstwagen: Grüne Politiker weisen vorne aus, CDU/CSU Schlussmacher
Die Grünen im Parteienvergleich bei den klimafreundlichen Dienstwagen haben die Nase vorn: 77 Prozent ihrer Dienstfahrzeuge werden laut Deutscher Umwelthilfe elektrisch betrieben, einige Grünenpolitiker verzichten ganz auf einen Dienstwagen und fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit.
CDU und CSU landen im Parteien-Ranking hingegen auf den letzten Plätzen. Insgesamt seien die Emissionen der Parteien im Verhältnis zum Vorjahr weitgehend gleich geblieben, ordnete Jens Hürdler von der DUH die Ergebnisse ein: „Verglichen mit 2023 konnten nur die Grünen, die FDP, SPD und CSU Normausstoß leicht senken“, so Hürdler.
Unter allen Regierungschefs der Länder fährt Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) den klimaschädlichsten Dienstwagen, während Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Winfried Kretschmann (Grüne) aus Baden-Württemberg im elektrisch betriebenen Mercedes-Benz besonders umweltfreundlich unterwegs sind.
Schreibe einen Kommentar