Neuss: Lesenester für die Gebrüder-Grimm-Grundschule

Neuss: Lesenester für die Gebrüder-Grimm-Grundschule

Die Gebrüder-Grimm-Grundschule in Neuss erhält ein Lesenest, um die Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Das Projekt, das von der Stadt Neuss initiiert wurde, soll den Kindern einen besonderen Ort bieten, um in die Welt der Bücher einzutauchen. Das Lesenest wird mit einer Vielzahl von Büchern ausgestattet sein, um die Fantasie und Kreativität der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Die Schulleitung zeigt sich begeistert von der Initiative und betont die Bedeutung des Lesens für die persönliche Entwicklung der Kinder. Durch das Lesenest soll nicht nur die Lesekompetenz gestärkt werden, sondern auch das Interesse an Literatur nachhaltig geweckt werden. Ein weiterer Schritt in Richtung einer lesefreundlichen Schulumgebung.

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Erfolgreiches LeseNest an der GebrüderGrimmGrundschule in Neuss

Das Lese-Nest in der Gebrüder-Grimm-Grundschule ist auf den ersten Blick ein gewöhnlicher Klassenraum. Doch genau dort können Kinder, denen das Lesen bislang schwergefallen ist, ihre Fähigkeiten an verschiedenen „Lese-Stationen“ verbessern. Die Erfolge seien enorm, wie die Lehrerin Donata Messerie-Dreißig berichtet. Dabei geht es bei dem „Lese-Nest“, wie der Name es zunächst vielleicht vermuten lässt, weniger um einen speziellen Raum, sondern um die Methode, mit der Kinder an Buchstaben, Sätze und Texte herangeführt werden. Gelernt wird nämlich mit einem Förderkonzept, das die Hasenschule in Wuppertal schon vor mehr als 40 Jahren entwickelt hat. Und da das Angebot auch in anderen Schulen und Einrichtungen etabliert werden kann, sind in den vergangenen 20 Jahren weitere derartige Projekte in der Bundesrepublik entstanden.

Leseförderung in Schulen: LeseNester mit großer Erfolgsquote in Neuss

Leseförderung in Schulen: LeseNester mit großer Erfolgsquote in Neuss

Stiftung Heinz Mölder von der Kinderstiftung „Lesen bildet“ sichert zu, dass im Rhein-Kreis Neuss oder Düsseldorf noch zwei weitere Lesenester an Schulen eingerichtet werden können. Engagierte Schulen können sich bei Interesse melden. Lesenester können von verschiedenen Einrichtungen betrieben werden. Neben Schulen sind das auch Vereine, Bibliotheken, Träger der öffentlichen Jugendhilfe oder Familienzentren. Dass nun auch die Gebrüder-Grimm-Grundschule in Neuss, die Raphaelschule in Dormagen sowie das Familiengrundschulzentrum Sonnenstraße in Düsseldorf ein solches Lese-Nest einrichten konnten, ist der Kinderstiftung „Lesen bildet“ und den Sponsoren Michael Kalus und Marion Tiefenbacher-Kalus zu verdanken.

Die Idee, die Lese-Nester einzuführen, ist schon 2018 beim Kulturtreff der Neuß-Grevenbroicher-Zeitung entstanden. Vom Vorlesen und neue Welten entdecken. Dass Leseförderungen wie diese überhaupt notwendig sind, belegt die aktuelle Studienlage. Im vergangenen Jahr hat eine Erhebung der Iglu-Studie gezeigt, dass jeder vierte Viertklässler in Deutschland nicht richtig lesen kann. Sie würden nicht das Mindestniveau beim Textverständnis erreichen. Und Lesen, so betont Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, ist eine Grundvoraussetzung für das spätere Leben.

Das Besondere: Jedem Laut eines Buchstabens wird ein Fingerzeichen zugeordnet – beim O wird beispielsweise mit Daumen und Zeigefinger ein „O“ geformt. Während die Schüler einen Laut aussprechen, bilden sie zeitgleich die Geste. Dadurch sollen mehrere Sinneskanäle aktiviert und das Gelernte in mehreren Gedächtnisbereichen verknüpft werden. Dazu gibt es verschiedene Arbeitsmaterialien, mit denen die Kinder das Lesen an verschiedenen Stationen im Lese-Nest selbstständig üben können.

Zwölf Kinder sind es, die in der Gebrüder-Grimm-Grundschule von dem Lese-Nest profitieren, eine Lehrkraft ist dabei für vier Kinder zuständig. Insgesamt soll es 70 bis 90 Einheiten dauern, ehe das Kind die Grundlagen des Lesens beherrscht. Donata Messerie-Dreißig gibt zu, anfangs skeptisch gewesen zu sein: „Ich habe gedacht, das klappt niemals, dass die Kinder so ruhig und konzentriert lernen.“ Von dem Ergebnis sei sie jedoch begeistert gewesen: „Die Kinder erleben ständig ein Erfolgserlebnis“, sagt sie.

Auch in der Neusser Volkshochschule soll die Methode für Erwachsene, die das Lesen erlernen, eingeführt werden. Der Wunsch von VHS-Fachbereichsleiter Volker Woschnik: „Es wäre schön, wenn die Lese-Nester irgendwann so erfolgreich sind, dass unsere Kurse nicht mehr gebraucht werden.“

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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