Künstliche Intelligenz beeinflusst US-Präsidentschaftswahlkampf

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Künstliche Intelligenz beeinflusst US-Präsidentschaftswahlkampf

Die Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine immer größere Rolle in der politischen Landschaft der Vereinigten Staaten. Insbesondere im aktuellen US-Präsidentschaftswahlkampf zeigen sich die Auswirkungen dieser Technologie. Die KI wird eingesetzt, um Wählerdaten zu analysieren und personalisierte Wahlkampagnen zu führen. Durch die Verwendung von Algorithmen und Maschinellem Lernen können die Wahlkampfteams gezielt Wählergruppen ansprechen und ihre Kommunikationsstrategien anpassen. Doch wie groß ist der Einfluss der KI auf den Wahlkampf wirklich? Und welche Konsequenzen hat dies für die Demokratie und die politische Entscheidungsfindung?

Künstliche Intelligenz beeinflusst US-Präsidentschaftswahlkampf

Generative künstliche Intelligenz ist in den vergangenen vier Jahren zunehmend populär geworden - und so hatten Experten im US-Wahlkampf 2024 das Schlimmste befürchtet: Von KI erzeugte Deepfakes, die soziale Medien überfluten und so realistisch sind, dass Wähler nicht wissen, was sie glauben können und was nicht.

Aber bislang ist das nicht eingetreten. KI spielt tatsächlich eine beachtliche Rolle in diesem Wahlkampf. Gefakte, KI-generierte Bilder machen im Internet regelmäßig die Runde. Aber was die Wähler anstatt der befürchteten Flut von Deepfakes oft sehen, ist cartoonartig und augenfällig absurd, so sehr, dass auch die naivsten Betrachter es nicht ernst nehmen könnten.

Ein Beispiel dafür ist die Art und Weise, wie Trump und viele seiner Verbündeten völlig unbegründete Verschwörungstheorien, nach denen haitianische Migranten in Springfield (Ohio) Katzen und Hunde stehlen und essen, lebendig halten.

Sie haben diese Behauptungen nicht nur mehrfach wiederholt - sie haben auch damit verbundene, KI-erzeugte Memes verbreitet. Eines davon, auf Trumps Plattform Truth Social, zeigte eine Gruppe von kleinen Katzen, die ein Schild mit der Aufschrift „Lasst nicht zu, dass sie uns essen. Stimmt für Trump!“ in die Höhe halten.

Solche KI-generierten Bilder seien neue, virale Mittel, um alte Anti-Immigrations-Narrative zu befördern, sagt Francesca Tripodi, eine Expertin in Sachen Online-Propaganda. Die Memes, mit denen die Behauptung über die Haitianer verstärkt würden, seien alles andere als humorvoll.

„Wenn du gewählte Amtsträger hast, die diese Bildersprache als ein Mittel nutzen, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit lebendig zu erhalten, ist das ein riesiges Problem“, so die Soziologin der University of North Carolina in Chapel Hill.

KI-generierte Bilder als politisches Werkzeug

KI-generierte Bilder als politisches Werkzeug

KI-generierte Bilder sind mit ihrem Hyperrealismus schlagkräftiger als zusammengeschusterte Photoshop-Bilder oder politische Cartoons und können neue Aufmerksamkeit auf eine politische Botschaft lenken.

Waren manche der Bilder im Zusammenhang mit den Haustieren in Springfield cartoonartig und albern, hatte man bei vielen den Eindruck, dass sie eine schädliche Verschwörungstheorie verfestigten - zu Lasten einer Gemeinschaft, die inzwischen zahlreiche Bombendrohungen erhalten hat, mit Evakuierungen von Schulen und Regierungsgebäuden als Folge.

Die Geschwindigkeit und Zugänglichkeit generativer KI-Werkzeuge machen es leicht, absonderliche politische Inhalte zu schaffen, die häufig angeklickt werden und vielen „gefallen“. Jeder mit einer Internet-Verbindung kann auf KI-Bild-Generatoren zugreifen, sie sind ein billiger und bequemer Weg für Wahlkämpfer, auf Online-Trends zu antworten und eine Botschaft an den Mann oder die Frau zu bringen.

Man habe es in Wahlkämpfen seit sehr Langem mit Desinformation zu tun, es sei kein neues Problem, sagt Teddy Goff, der Direktor für Digitales in Barack Obamas Wahlkampfteam 2012. Aber KI ermögliche es, „diese Sachen schneller zu machen, vielleicht überzeugender und mehr zielorientiert“.

Trump und Harris: KI-generierte Bilder und Memes im US-Wahlkampf

Trump und Harris: KI-generierte Bilder und Memes im US-Wahlkampf

Trump und seine Anhänger sind nicht die Einzigen, die KI-Memes schaffen, aber sie scheinen KI-Bild-Generatoren häufiger zu verwenden als die demokratische Seite. Einige linksgerichtete Nutzer haben KI-Bilder gepostet, die sich über den Milliardär und X-Eigentümer Elon Musk, einen lautstarken Trump-Wahlkampfunterstützer, lustig machen.

Demokraten brachten mit Bezug auf die Gerichtsverfahren gegen Trump auch KI-erzeugte Fotos vom Ex-Präsidenten in Handschellen in Umlauf. Aber Kamala Harris neigt bisher nicht dazu, KI-erzeugte Inhalte zu amplifizieren. Sie bevorzugt eine Bildsprache, die keine KI-Generatoren erfordert.

Gegenwärtig sei in der Wahlkampagne der Demokratin nur das Benutzen generativer KI als Produktivitätswerkzeug gestattet, etwa zur Datenanalyse, sagt Harris-Wahlkampfsprecherin Mia Ehrenberg.

Trump jedoch hat sich in seinem Fox-Business-Interview im vergangenen Frühjahr gegen die Verwendung von KI-Bildern ausgesprochen, indem er Künstliche Intelligenz als „sehr gefährlich“ und „so furchterregend“ bezeichnete, weil es „keine wirkliche Lösung“ der Fragen gebe, die von der fortgeschrittenen Technologie geschaffen würden.

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

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