Urdenbach: Großbauernpaar statt Blutschenkönigspaar in Düsseldorf

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Urdenbach: Großbauernpaar statt Blutschenkönigspaar in Düsseldorf

In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf hat sich ein ungewöhnliches Ereignis ereignet. Anstatt des traditionellen Blutschinskönigspaares, das sonst bei Volksfesten und Events anzutreffen ist, trat in Urdenbach, einem Stadtteil von Düsseldorf, ein Großbauernpaar auf. Dieses unkonventionelle Paar sorgte für viel Aufsehen und Gesprächsstoff unter den Anwohnern und Besuchern des Volksfestes. Die Frage, die sich stellt, ist: Was hat dazu geführt, dass ein traditionelles Element wie das Blutschinskönigspaar durch ein Großbauernpaar ersetzt wurde?

75 Jahre Erntedankfest in Urdenbach: Von Großbauernpaar zu Blutschenkönigspaar

75 Jahre Erntedankfest in Urdenbach: Von Großbauernpaar zu Blutschenkönigspaar

Am kommenden Sonntag zieht der Erntedankfestzug durch Urdenbach und damit wird ein Jubiläum gefeiert. Bereits vor 75 Jahren fand das Erntedankfest in seiner jetzigen Form statt.

Nach dem Gottesdienst am Sonntag, 2. Oktober 1949, um 10 Uhr, stellte sich der Festzug um 14 Uhr am alten Fischerhaus am Alten Rhein auf. Los ging es eine Stunde später Richtung Dorfstraße. So steht es im Programm zum Erntedankfest von 1949.

In diesem Jahr nehmen 43 Gruppen am Festzug teil. Der Titel Großbauernpaar wurde 1949 begründet und bis 1962 vergeben, sagt der Urdenbacher Heinz-Theo Dierdorf, der sich seit Jahren sehr für die Heimatgeschichte des Stadtteils interessiert. Zum Teil sei die Wahl bäuerlich, familienübergreifend zwischen den teilnehmenden Landwirten aus Urdenbach, Benrath, Holthausen und Himmelgeist erfolgt.

Das erste Großbauernpaar 1949 wurde mit Wilhelm Piel von der Dorfstraße und Luise Wimmer von der Hochstraße erkoren.

Ein Novum gab es im Jahr 1959 – also vor 65 Jahren. Der Großbauer Josef Kürten, der mit seiner Frau Margarethe amtierte, starb, so dass das Jungbauernpaar Johannes Bourscheidt und Helga Steinbüchel kurzfristig übernehmen musste.

1962 endete die Großbauern-Ära, weil es immer weniger Landwirte gab, die den Festzug noch mitfinanzieren konnten. Also wurde zwangsläufig auf die Festzugtradition verzichtet; und so gab es von 1963 bis 1969 statt des Erntedankfestes eine Herbstkirmes – veranstaltet vom ABVU.

Vor 55 Jahren startete dann das Erntedankfest nahezu in seiner jetzigen Form. Seit 1969 gibt es statt des Großbauernpaares das Blotschenkönigspaar, das beim Blotschenball am Montag im Festzelt gewählt wird.

Den Blotschenball gab es aber auch schon vor 75 Jahren, und zwar in allen Lokalen, wie es in der Festschrift heißt.

Auf Initiative von Robert Hansen, damals Vorsitzender des ABVU, gab es 1949 den ersten Festumzug nach dem Zweiten Weltkrieg. Denn eigentlich beginnt die Geschichte des Urdenbacher Erntedankfestes schon früher.

In der Nazizeit zwischen 1933 und 1938 sei es ein erfolgreiches, allerdings mit politischer Propaganda verbundenes Volksfest gewesen, erklärt Dierdorf. Das aber in keinsterweise mit dem heutigen Erntedankfest vergleichbar ist.

Ein bisschen was hatte man aber doch übernommen. Wie die Tradition des Ochs am Spieß, der schon in den 1930er Jahren gegrillt wurde.

Den gab es am Sonntag nach dem Zug auch in den vergangenen Jahren immer noch und erfreute sich großer Beliebtheit. Seit drei Jahren gibt es den nicht mehr. Aus Kostengründen, wie ABVU-Vize Torsten Winter erklärt.

Dafür aber steht ein großer Smoker am Sonntag, 6. Oktober, am Josef-Kürten-Platz, auf dem dann anderes Grillgut gebruzzelt und verkauft wird.

Udo Mayer

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