Alleinerziehende Familien in Nordrhein-Westfalen besonders stark von Armut betroffen
Eine Studie der Bertelsmann Stiftung hat ergeben, dass alleinerziehende Familien in Nordrhein-Westfalen (NRW) überproportional von Armut betroffen sind. Im vergangenen Jahr waren bundesweit 41 Prozent der etwa 1,7 Millionen Alleinerziehenden mit minderjährigen Kindern einkommensarm. In NRW lag der Anteil mit 46,7 Prozent noch deutlich höher.
84,5 Prozent der Alleinerziehenden sind Mütter, während es in 15,5 Prozent der Fälle alleinerziehende Väter sind. Letztere Quote liegt leicht unter dem Bundesdurchschnitt von 17,7 Prozent.
Kinderarmut in Deutschland - ein Armutszeugnis
Die Studie betont, dass Armut Auswirkungen auf fast alle Lebensbereiche hat, begrenzt, beschämt und bestimmt das Leben von Eltern und Kindern. Die Situation hat sich trotz punktueller Erleichterungen kaum verbessert. Von relativer Einkommensarmut sind Personen betroffen, die über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügen.
Jedes fünfte Kind in Deutschland ist von Armut betroffen, insbesondere in den westlichen Bundesländern, wo 16,3 Prozent aller Kinder unter 18 Jahren in alleinerziehenden Familien aufwachsen. In den ostdeutschen Bundesländern liegt der Anteil bei durchschnittlich 22,2 Prozent.
Kritik an der geplanten Kindergrundsicherung
Die Bertelsmann Stiftung kritisiert den Gesetzentwurf zur bundesweiten Kindergrundsicherung, der seit Monaten im parlamentarischen Verfahren in Berlin feststeckt. Die Stiftung wirft dem Entwurf vor, unzureichend zu sein, um Armut wirksam entgegenzuwirken. Die geplante Regelung werde für einige alleinerziehende Familien Verbesserungen bringen, für andere aber zu Verschlechterungen führen. Es brauche Nachbesserungen.
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