- Amnesty: Zahl der Todesstrafen rapide gestiegen
- Hinrichtungen: Zahl der Todesurteile rapide gestiegen
- Iran: Rekordzahl an Hinrichtungen
- Saudi-Arabien: Zweiter Platz bei Hinrichtungen
- USA: Anstieg der Hinrichtungen
- Somalia und Subsahara-Afrika: Dramatischer Anstieg der Hinrichtungen
- China: Geheimhaltung und Verdacht auf tausende Hinrichtungen
Amnesty: Zahl der Todesstrafen rapide gestiegen
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat einen alarmierenden Anstieg der Todesstrafen in verschiedenen Ländern der Welt festgestellt. Laut einem aktuellen Bericht von Amnesty ist die Zahl der Hinrichtungen in den letzten Jahren rapide angestiegen. Dieser Trend wird als betrüblich und bekümmern bezeichnet. Die Organisation fordert die Abschaffung der Todesstrafe weltweit und ruft die Regierungen auf, ihre Menschenrechtsverpflichtungen einzuhalten. Die aktuelle Entwicklung wird als Rückschlag für die Menschenrechte gewertet.
Hinrichtungen: Zahl der Todesurteile rapide gestiegen
Die Zahl der gerichtlichen Hinrichtungen ist laut Amnesty International im vergangenen Jahr mit mindestens 1153 auf den höchsten Wert seit 2015 gestiegen. Von den 16 Ländern, die Hinrichtungen vollzogen haben, seien nur wenige für den extrem hohen Anstieg der Zahl verantwortlich, kritisiert die Menschenrechtsorganisation in ihrem Bericht zur weltweiten Anwendung der Todesstrafe.
Iran: Rekordzahl an Hinrichtungen
Allein auf den Iran entfielen fast drei Viertel aller registrierten Hinrichtungen - bei einem Anstieg um 48 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 853 Hinrichtungen im Iran im vergangenen Jahr laut Amnesty International. Die iranischen Behörden hätten die Todesstrafe verstärkt eingesetzt, um die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen und ihre Macht zu festigen.
Saudi-Arabien: Zweiter Platz bei Hinrichtungen
Auf Platz zwei nach dem Iran folgt Saudi-Arabien mit 172 Exekutionen (15 Prozent). Die Zahl der vollstreckten Todesurteile ist demnach um zwölf Prozent gesunken. Darunter seien sechs Frauen gewesen. Das Land sei das einzige, das 2023 die Hinrichtungsmethode der Enthauptung angewendet habe.
USA: Anstieg der Hinrichtungen
In den USA ist die Zahl der Hinrichtungen von 18 auf 24 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Amnesty-Generalsekretärin Duchrow nannte es sehr bedenklich, dass sich einige US-Bundesstaaten zur Todesstrafe bekannten und sogar eine neue grausame Hinrichtungsmethode eingeführt hätten.
Somalia und Subsahara-Afrika: Dramatischer Anstieg der Hinrichtungen
In Somalia verzeichnet Amnesty mehr als eine Versechsfachung der Zahl der Hinrichtungen von 6 im Jahr 2022 auf 38 im vergangenen Jahr. In der Region Subsahara-Afrika registrierte die Menschenrechtsorganisation einen drastischen Anstieg der Todesurteile um 66 Prozent - von 298 Fällen im Jahr 2022 auf 494 im vergangenen Jahr.
China: Geheimhaltung und Verdacht auf tausende Hinrichtungen
Amnesty International geht davon aus, dass China nach wie vor weltweit die meisten Menschen hinrichtet. Wegen der Geheimhaltung in dem Land enthält der Bericht keine Angaben zu den laut Amnesty vermutlich Tausenden Menschen, die in China exekutiert worden seien.
Die Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, Julia Duchrow, begrüßte es zwar, dass sich immer mehr Länder von der Todesstrafe verabschiedeten. Sehr besorgniserregend sei aber, dass ein paar wenige Staaten immer mehr Menschen hinrichten würden.
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