Bewerbung für den Simons-Preis in Neuss gestartet
Die Stadt Neuss hat offiziell den Bewerbungsprozess für den Simons-Preis eröffnet. Dieser Preis wird alle zwei Jahre an Einzelpersonen oder Gruppen verliehen, die sich durch ihr Engagement für die soziale und kulturelle Entwicklung der Stadt Neuss hervorgetan haben. Mit diesem Preis möchte die Stadt Neuss die Leistungen und Beiträge von Personen oder Gruppen anerkennen, die sich für die Verbesserung der Lebensqualität in Neuss eingesetzt haben. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 31. März und alle interessierten Personen oder Gruppen sind aufgerufen, sich zu bewerben.
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Der Überfall der palästinensischen Hamas auf Siedlungen in Israel hat auch das Leben der Juden in Neuss verändert. Sie wurden beispielsweise gewarnt, nichts in der Öffentlichkeit zu tragen, was sie als Juden erkennbar macht. Eine kaum hinnehmbare Situation, auf die die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) mit einer starken Geste reagiert: Sie lobt zum zweiten Mal den Simons-Preis aus, um so Projekte oder Engagements zu würdigen, die auf ein respektvolles und tolerantes Miteinander abzielen, sich gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung richten und im besten Fall den interreligiösen Dialog fördern.
Die Bewerbungsphase für den mit 1000 Euro dotierten Preis startete am Mittwoch und läuft bis zum 1. September. Die GCJZ hofft, dass sich vor allem junge Menschen mit dem Thema auseinandersetzen. Deshalb wird die Gesellschaft einerseits an Schulen und Jugendeinrichtungen mit jugendlichem Publikum herantreten und für ein Mitmachen werben, andererseits diesen auch (mehr) Zeit geben, um ein Projekt im Sinne des Preises zu entwickeln.
Gemeinsame Aktion gegen Antisemitismus und Rassismus in Neuss
Namensgeber für den Preis ist das jüdische Unternehmer-Ehepaar Sibilla und Nathan Simons, das aus Anlass seiner Goldhochzeit am 23. Oktober 1881 eine Stiftung ins Leben rief, deren wohltätiger Nutzen allen Armen zugutekommen sollte. „Ohne Unterschied der Konfession“, wie in den Schenkungsbedingungen an die Stadt ausdrücklich vermerkt wurde. Eine karitative Geste, die noch heute Eindruck macht.
Der erste Simons-Preis wurde im Herbst 2022 an Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff und Bertold Reinartz verliehen, die stellvertretend für all jene waren, die 1988 daran mitarbeiteten, ehemalige jüdische Mitbürger beziehungsweise deren Angehörige in deren alte Heimat einzuladen. Dieses Treffen bereitete den Boden für die Diskussion über den Neubau einer Synagoge und gab letztlich auch den Anstoß zur Gründung der GCJZ. „Es schuf die Basis für einen neuen Dialog“.
Nun müsse es aber stärker darum gehen, das Miteinander in der Gegenwart in den Blick zu nehmen, ergänzt Römgens. „Wir müssen daran arbeiten, wie jüdisches Leben in Neuss wahrgenommen wird.“ Wer daran mit einem Projekt mitwirken will oder solche kennt, kann sich bewerben oder per Mail an [email protected] einen Vorschlag machen. Die Verleihung des Preises erfolgt am 7. November im Beisein von Gabi Glassmann-Simons, der Ur-Ur-Enkelin der Stifter.
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