Boeing 737-Max-Katastrophe: USA erwägen Strafverfahren gegen Boeing

Index

Boeing 737-Max-Katastrophe: USA erwägen Strafverfahren gegen Boeing

Die Katastrophe um den Boeing 737-Max-Flieger hat weitere Konsequenzen. Wie US-Regierungsquellen bestätigten, prüfen die US-Behörden nun, ob gegen den Flugzeugbauer Boeing ein Strafverfahren eröffnet werden soll. Die Ermittler untersuchen, ob das Unternehmen bei der Zertifizierung des 737-Max-Modells gegen Sicherheitsbestimmungen verstoßen hat. Die Katastrophe des 737-Max-Fliegers hat bereits Hunderte von Menschenleben gefordert. Die Frage ist nun, ob Boeing für diese Tragödie auch strafrechtlich zur Verantwortung gezogen wird.

Boeing droht Strafverfolgung: US-Regierung ermittelt gegen Boeing-Manager

Die US-Regierung hat Ermittlungen gegen den Flugzeugbauer Boeing aufgenommen, nachdem festgestellt wurde, dass das Unternehmen gegen Auflagen aus einer Vereinbarung verstoßen hat. Die Vereinbarung sollte Boeing vor Strafverfolgung nach zwei tödlichen Flugzeugabstürzen schützen.

Das amerikanische Justizministerium kam zu dem Schluss, dass Boeing nicht wie abgemacht ein Programm umgesetzt hat, das Verstöße gegen US-Betrugsgesetze verhindern sollte. Boeing habe gegen die Auflagen verstoßen, hieß es in Gerichtsunterlagen von Dienstag.

Die Regierung hat noch nicht entschieden, wie sie in der Angelegenheit weiter verfahren will. Boeing bekam Zeit bis zum 13. Juni für eine offizielle Antwort. In einer ersten Reaktion am Dienstag betonte das Unternehmen, es habe sich nach seiner eigenen Einschätzung an die Vereinbarung gehalten.

Boeing-Scandal: US-Justizministerium will Strafverfahren gegen Boeing einleiten

Boeing-Scandal: US-Justizministerium will Strafverfahren gegen Boeing einleiten

Im Oktober 2018 und März 2019 waren 346 Menschen bei Abstürzen zweier Maschinen des Typs 737-Max ums Leben gekommen. Ein Auslöser der Unglücke war Ermittlungen zufolge eine Software der Flugzeuge, die Piloten unterstützen sollte, aber stärker als von ihnen erwartet in die Steuerung eingriff.

Boeing geriet in die Kritik, weil der Flugzeugbauer bei der Zertifizierung des Typs durch US-Behörden spezielle Schulungen für die Software für unnötig erklärt hatte. US-Flugaufsicht ermittelt erneut gegen Boeing.

Die Vereinbarung mit der US-Regierung sah vor, dass Boeing eine Strafe von 243 Millionen Dollar (225 Millionen Euro) zahlt. Die Betrugsvorwürfe im Zusammenhang mit den Angaben an die US-Behörden wurden zwar nicht weiterverfolgt. Allerdings galt so etwas wie eine Bewährungs-Regelung mit der zentralen Auflage, dass Boeing ein Compliance- und Ethik-Programm umsetzt.

Das Justizministerium betonte nun, dass ein Verstoß dagegen wieder eine strafrechtliche Verfolgung des Unternehmens nach sich ziehen kann. Die Max-Flugzeuge mussten nach den beiden Abstürzen lange am Boden bleiben, bis Boeing Nachbesserungen durchführte.

In diesem Jahr kam der Konzern dann abermals durch einen dramatischen Zwischenfall ins Visier der Behörden. Bei einer so gut wie neuen Boeing 737-9 Max der US-Fluggesellschaft Alaska Airlines brach im Januar kurz nach dem Start im Steigflug ein Rumpffragment heraus. Allerdings waren die beiden Sitze in der Nähe des Lochs im Rumpf durch einen glücklichen Zufall leer geblieben und das Flugzeug befand sich noch in relativ geringer Höhe, weshalb der Vorfall glimpflich ausging und niemand ernsthaft zu Schaden kam.

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up