Boule in Dormagen: Begeisterung bei Spiel mit dem Ball

Boule in Dormagen: Begeisterung bei Spiel mit dem Ball

In der Stadt Dormagen herrscht gerade eine wahre Begeisterung für das beliebte Freizeitspiel Boule. Viele Menschen aller Altersgruppen haben sich kürzlich im Rahmen eines Veranstaltungsreihen zu einem Spiel mit dem Ball getroffen, um ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und neue Freunde zu finden. Die Atmosphäre war elektrisch geladen, als die Teilnehmer ihre Strategien entwickelten und mit viel Enthusiasmus um die nächste Runde kämpften. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über das Ereignis und die Menschen, die dahinter stehen.

BouleFieber in Dormagen: Begeisterte Spieler auf dem TGSGelände

In Frankreich ist es schon lange Volkssport, aber auch in Deutschland erfreut sich Boule oder Pétanque immer größerer Beliebtheit. Doch wer glaubt, dass man es einfach wie Boccia auf dem eigenen Rasen mit bunten Kugeln spielt, liegt nicht ganz richtig, denn beim Boule gibt es eine Menge Regeln, die zu beachten sind – angefangen beim Platz, der eine gewisse Größe aufweisen sollte.

Nach Frankreich muss man zum Spielen gleichwohl nicht fahren, das geht auch im Stadtgebiet von Dormagen: In Stürzelberg zum Beispiel gibt es auf dem Gelände der Turngemeinde (TGS) mittlerweile 18 Plätze, auf denen das Spiel mit der Kugel gespielt werden kann.

PétanqueBoom in Deutschland: BouleAbteilung der TGS in Stürzelberg erfreut sich großer Beliebtheit

Es gibt verschiedene Wurftechniken, um die Kugel nah ans Schweinchen zu platzieren. Foto: Melanie van Schyndel

Vor allem in den letzten zehn Jahren hat sich die Boule-Abteilung der TGS stetig weiter vergrößert. 2006 wurde der erste Platz zum Spielen angelegt, es kamen zwei weitere hinzu. Seit 2014 gibt es eine eigene Boule-Abteilung bei der TGS, mittlerweile gibt es 18 Plätze und es werden regelmäßig Turniere gespielt, bei denen die Spieler ausgesprochen erfolgreich sind.

„Seit dem Jahr 2018 hat sich eine neue Mannschaft entwickelt, wir haben uns von der Kreisliga bin in die Regionalliga hochgearbeitet“, erzählt Reiner Klingen. Klingen ist sozusagen Boule-Urgestein bei der TGS, hat die Abteilung zusammen mit Klaus Schölzel, dem heutigen TGS-Vorsitzenden, mit aufgebaut und sich über die Jahre stark dafür eingesetzt.

INFOSpielzeiten der Boule-Abteilung

Wann: Montag und Mittwoch ab 15 Uhr, Freitag ab 17 Uhr auf dem TGS-Gelände in Stürzelberg. Weitere Informationen: auf der Homepage www.tg-stuerzelberg.de. Wer ist Leiter der Boule-Abteilung? Manfred Aubart.

Reiner Klingen begann mit Pétanque vor über 30 Jahren, zusammen mit seinem Bruder. Kennengelernt hatte er den Sport – wo sollte es anders sein – in Frankreich. „Ich war schon immer sehr frankophil“, erzählt er. In jungen Jahren zog es ihn schon in das Land, wo er auch seine Frau kennenlernte. Seitdem verbringt er viel Zeit in Frankreich – dort hat er auch viel über Boule gelernt.

Denn so einfach, wie es vielleicht aussieht, ist das Spiel nicht. „Pétanque muss man lernen“, sagt Klingen. „Man muss sich seine Kräfte einteilen, Turniere dauern viele Stunden, dafür braucht man eine enorme Konzentration. Am Ende gewinnt derjenige, der mental am stärksten ist.“

Drei Kugeln und das Cochonette - das Schweinchen in der Mitte. Foto: Melanie van Schyndel

Die Spielkultur sei wichtig, alles muss korrekt ablaufen bei einem Turnier. Die Kugel muss möglichst nah an die Zielkugel kommen, dabei gibt es unterschiedliche Spielweisen. „Manche legen die Kugeln, andere schießen.“ Die Zielkugel nennt man Schweinchen - im Französischen heißt sie „Cochonnet“.

In Stürzelberg ist Boule mittlerweile so beliebt, dass die Abteilung der TGS weit über 50 Mitglieder hat. „Viele kommen aus Dormagen, aber auch aus Düsseldorf, Köln oder vom Niederrhein.“

Vom Frühling bis zum Herbst gibt es jeden Freitag ein Special ab 17 Uhr auf dem TGS-Gelände bei den Tennisplätzen. Anfänger sind – auch zu den anderen Trainingszeiten – herzlich willkommen.

Zu Pfingsten findet jedes Jahr traditionell ein Spargelturnier der TGS statt – dabei ist der Name Programm. Es wird nicht nur Boule gespielt, es gibt auch tolle Preise für die Spieler: Die Familie Kallen sponserte alle 105 Teilnehmer mit einem Kilo Spargel und reichlich Erdbeeren. „Das macht der Betrieb seit vier Jahren schon, das finden wir wirklich toll“, erzählt Reiner Klingen. In diesem Jahr war die Freude besonders groß: „Wir haben gewonnen“, fügt er lachend hinzu.

Reiner Klingen, der seit 1961 Mitglied in der TGS ist, kann nur jedem empfehlen, Boule einmal auszuprobieren. Das Spiel übe eine unglaubliche Faszination aus. „Die Gesellschaft ist so toll daran“, sagt er. „Man ist mit Menschen zusammen, trifft sich auch außerhalb.“ Und der Sport sei vielseitig. „Das Spiel selbst braucht enorme Technik und Konzentration, sieht aber trotzdem leicht aus. Es lenkt enorm vom Alltag ab und macht den Kopf frei.“