Die Einführung des Deutschlandtickets, ein Projekt, das deutschlandweit eine einfache und günstige Mobilität ermöglichen soll, stockt. Der Bund ist nun gefordert, endlich die notwendigen Schritte zu unternehmen, um das gemeinsame Ticket zu realisieren. Doch was sind die Gründe, die die Einführung des Deutschlandtickets behindern? Laut Experten gibt es verschiedene Faktoren, die den Prozess verzögern. Dazu gehören unter anderem die unterschiedlichen Interessen der Bundesländer, die Komplexität der Tarifstruktur und die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur. In diesem Artikel werden wir die Gründe für die Verzögerung genauer beleuchten und Möglichkeiten aufzeigen, wie die Einführung des Deutschlandtickets doch noch gelingen kann.
Deutschlandticket: Der Bund muss seine Zusagen einlösen
Es ist ein einfaches Spiel in der Politik, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Die Länder haben dies zuletzt beim Deutschlandticket und der künftigen Finanzierung häufig genug gemacht, um den Druck auf den Bund zu erhöhen. Leider zu oft. Denn in der Folge ist viel Verunsicherung entstanden. Das Vertrauen der Kunden in Preis und Bestand des Fahrscheins wurde so alles andere als gestärkt.
Jetzt liegen die Länder freilich richtig, wenn sie den Bund an seine Zusicherung erinnern, Restmittel aus dem Vorjahr zur laufenden Finanzierung des 49-Euro-Tickets zu übertragen. Die Zeit drängt, dieses Versprechen endlich einzulösen. Das ist bei der Sonderkonferenz der Minister noch einmal sehr deutlich geworden. Viele kommunale Aufgabenträger brauchen Klarheit. Ansonsten droht ein veritabler Preissprung oder gar das Ende des bundesweiten Angebots. Das kann keiner ernsthaft wollen, denn sowohl Länder als auch Bund haben immer wieder betont, der Fahrschein sei ein „Gamechanger“ im öffentlichen Nahverkehr, ein Spielveränderer.
Insofern muss die Regierung entsprechend ihrer Ankündigung zügig liefern. Das Ticket ist ein riesengroßer Fortschritt, weil es den einfachen Zugang in den öffentlichen Nahverkehr deutschlandweit garantiert. Und es hat für mehr Fahrgäste gesorgt. Gleichwohl ist das nur die eine Seite der Medaille: Zugleich hat sich die Unterfinanzierung des ÖPNV verschärft, das bestehende Angebot wurde nur besser ausgelastet, aber nicht erweitert – zum Teil sogar abgebaut mangels Personals und Materials sowie steigender Kosten.
Ein Ticket allein sorgt also nicht für die viel beschworene Verkehrswende. Da muss schon mehr kommen, auch in Zeiten der Haushaltskrise. Verlässlichkeit bei den Regionalisierungsmitteln ist jetzt seitens des Bundes erforderlich. Sonst wird der gefeierte „Gamechanger“ in absehbarer Zeit doch zum großen „Loser“, zum Verlierer. Und mit ihm vor allem die Kunden.
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