Einbruch des Winters im April: Das sagen DWD und ADAC

Ein unerwarteter Einbruch des Winters hat Deutschland im April überrascht. Laut den Experten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) hat die ungewöhnlich späte Kälteperiode zu starken Temperaturstürzen und Schneefällen geführt. Der plötzliche Wintereinbruch hat zu Verkehrsbehinderungen und Unfällen auf den Straßen geführt. Der DWD warnt vor glatten Straßen und empfiehlt, vorsichtig zu fahren. Der ADAC rät dazu, Winterreifen nicht zu früh abzumontieren, da die winterlichen Bedingungen noch anhalten könnten. Die ungewöhnliche Wetterlage im April verdeutlicht die zunehmende Unberechenbarkeit des Klimas und erinnert uns daran, dass auch im Frühling mit winterlichen Überraschungen zu rechnen ist.

Wintereinbruch im April: DWD warnt vor Regen, Graupel und Frost

Auch wenn am Montag die Sonne in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens scheint, sollte man Regenjacke und Wintermantel noch nicht weghängen: „Beständiges Hochdruckwetter sehe ich momentan leider noch nicht“, sagt ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Essen am Vormittag. Ungewöhnlich sei das nicht, der April ist für seine Wetterlaunigkeit bekannt. Schon am Nachmittag soll es wieder zuziehen, der DWD erwartet Regen- und Graupelschauer, die mancherorts als Gewitter aufziehen – verbreitet vor allem im Süden und im Westen NRWs. Auch der Wind zieht wieder an, mit Geschwindigkeiten von bis zu Tempo 60. „Es wird aber kein Starkwind erwartet, nichts warnwürdiges“, sagt der Sprecher. „Es ist ganz klassisches Aprilwetter.“ In der Nacht zu Dienstag sorgt ein Zwischenhocheinfluss dafür, dass die Regenschauer abklingen, es steigt aber die Frostgefahr für das ganze Bundesland, aber auch Deutschlandweit. Nach Angaben des Sprechers bedeutet das Luftfrost zwischen -2 und -4 Grad. Der Bodenfrost geht auf bis zu -8 Grad runter. Frostempfindliche Pflanzen sollten demnach vor allem in der kommenden Nacht geschützt werden. Die tiefsten Werte werden von Ostwestfalen über das Sauer- und Siegerland und in Teilen der Eifel erwartet. Hochlagen kommen auf Luftfrost -6 Grad. Am Dienstag wird es tagsüber etwas wärmer und das Thermometer klettert auf 10 bis 11 Grad. „Am Dienstag werden auch kaum Schauer erwartet, der Tag wird deutlich mehr Sonnenanteile haben“, sagt der Sprecher. Schon für Mittwoch kündigt sich allerdings ein neues Tiefdruckgebiet aus Nordwesten an mit einer wechselhaften Witterungsphase, dann müssen sich die Menschen in NRW auch auf den nächsten Regen einstellen. Ab 500 Metern Höhe kann der Niederschlag als Schnee runterkommen. Und der Wetterwechsel bleibt: Es soll aber Richtung Wochenende nicht mehr wechselhaft kühl, sondern mild bis warm werden – mit Temperaturen von 14 Grad am Freitag, über bis zu 17 Grad am Samstag und 20 Grad am Sonntag. „Aber“, so der DWD-Sprecher, „auch dann sind immer noch Niederschläge möglich“.

ADAC: Sommerreifen im Winter? Bußgeld und Sicherheitsrisiko drohen

Unfall mit Sommerreifen – das gilt für Autofahrer Vor allem in Baden-Württemberg und Bayern sorgte der Wintereinbruch am Wochenende streckenweise für Chaos auf den Straßen. Wegen mehrerer Blitzeis-Unfälle wurde die Autobahn 8 südlich von München am Samstag voll gesperrt. Viele Autofahrer waren schon mit Sommerreifen unterwegs. Auf der A95 von Garmisch-Partenkirchen in Richtung München kam es am Sonntagnachmittag zu einer Massenkarambolage, bei der ein Mensch ums Leben kam. Generell gilt in Deutschland eine situative Winterreifenpflicht, wie der ADAC mitteilt. Die Empfehlung, Fahrzeuge mit Winterreifen von O bis O (Oktober bis Ostern) auszustatten, hat keine rechtliche Relevanz. Rechtlich gesehen müssen Autofahrer also bei winterlichen Straßenverhältnissen Winterreifen aufziehen, wenn sie ihren Wagen fahren wollen – unabhängig von der Jahreszeit. „Wer bereits Sommerreifen aufgezogen hat, sollte das Auto bei den zu erwartenden winterlichen Wetter- und Straßenverhältnissen stehen lassen und wenn möglich auf öffentliche Verkehrsmittel ausweichen“, sagt ein Sprecher des ADAC. Wer seinen Wagen dennoch nutzen wolle, der habe keine andere Wahl, als die Winterreifen wieder aufzuziehen, damit er rechtlich vollumfänglich geschützt sei. Bei Missachtung der situativen Winterreifenpflicht droht ein Bußgeld von 60 Euro. Wer andere behindert, muss mit 80 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen. Außerdem können bei einem Unfall wegen grober Fahrlässigkeit Leistungen in der Kaskoversicherung gekürzt werden. „Auch mit der gegnerischen Kfz-Haftpflichtversicherung kann es bei einem unverschuldeten Unfall Probleme geben, da man sich je nach Einzelfall ein Mitverschulden anrechnen lassen muss“, sagt der Sprecher. Andersherum ist es übrigens auch keine gute Idee, im Sommer mit Winterreifen unterwegs zu sein. Zwar ist das Fahren mit Winterreifen im Sommer nicht explizit verboten, doch bei warmen Temperaturen können Winterreifen zu einem echten Sicherheitsrisiko werden: Sie verschleißen schneller, und der Bremsweg verlängert sich deutlich. Hier geht es zur Bilderstrecke: Wintereinbruch in weiten Teilen Deutschlands

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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