Einige Ensemblemitglieder verlassen das Musiktheater Krefeld

Einige Ensemblemitglieder verlassen das Musiktheater Krefeld

Das Musiktheater Krefeld erlebt derzeit einen einschneidenden Wechsel. Laut einem offiziellen Statement haben sich einige langjährige Ensemblemitglieder dazu entschieden, das Theater zu verlassen. Diese Entscheidung kommt nicht überraschend, denn es gibt seit längerem Spannungen zwischen den Künstlern und der Theaterleitung. Die genauen Gründe für den Austritt bleiben jedoch noch unbekannt. Die Ensemblemitglieder, die das Theater verlassen, haben sich über Jahre hinweg einen Namen gemacht und waren ein wichtiger Teil des Krefelder Musiktheaters. Ihre Abwesenheit wird sicherlich bemerkt werden.

Abschied von Veteranen: Janet Bartolova und weitere Ensemblemitglieder verlassen das Musiktheater Krefeld

Die Revue Abgefahren - Gleis 23-24 war das Abschlussprojekt des Jungen Theaters. Das Projekt läuft, wie berichtet, zum Ende der Spielzeit aus. Abschied gehört zum Theaterleben dazu. Im Musiktheater werden nach den Ferien einige vertraute Gesichter nicht mehr zu sehen sein.

Am Mittwochabend hat sich auch Janet Bartolova mit dem Gala-Abend Bartolova and friends in Mönchengladbach von der Bühne verabschiedet. 30 Jahre lang gehörte die Sopranistin zum Musiktheaterensemble des Theaters Krefeld und Mönchengladbach. Sie zählte zu den prägendsten Sängerpersönlichkeiten des Gemeinschaftstheaters, sagt Operndirektor Andreas Wendholz.

In rund 100 Rollen hat das Publikum sie erlebt. Janet Bartolova war Aida, Norma, Maria Stuarda, Luisa Miller, Manon Lescaut und wurde auch als Operettendiva gefeiert, sie war eine temperamentvolle Gräfin Mariza, Lustige Witwe und Csardasfürstin. Und natürlich gehörte auch La Traviata zu ihrem Repertoire - die Lieblingsrolle von Maria Callas.

Mit der großen griechischen Diva verbindet sie einen wichtigen frühen Schritt ihrer Karriere: Janet Bartolova war Preisträgerin beim Gesangswettbewerb Maria Callas. Geboren ist Janet Bartolova in Bulgarien, dort und in Italien hat sie ihre Ausbildung gehabt. Seit 1990 lebt sie in Deutschland. Ihr Debüt am Gemeinschaftstheater hatte sie vier Jahre später.

Ihre Interpretationen waren immer von Eleganz geprägt, selbst wenn es komisch wurde. Die Auftritte der Drei Tenörinnen mit den Kolleginnen Kerstin Brix und Debra Hays - unter anderem bei einer Verleihung der RP-Theater-Oscars - waren spektakulär.

Für die Abschiedsgala hat sie sich ein Überraschungsprogramm gewünscht, an dem alle Kolleginnen und Kollegen beteiligt sind. Auch die jungen aus dem Opernstudio.

Der Abend ist für zwei von ihnen auch der letzte am Niederrhein. Nach zwei Spielzeiten verabschieden wir die Mezzosopranistin Kejti Karaj und Bariton Miha Brkinjač aus unserem Opernstudio und wünschen beiden viel Erfolg für ihre weitere berufliche Laufbahn, sagt Operndirektor Andreas Wendholz.

Mezzosopranistin Kejti Karaj und Bariton Miha Brkinjač standen in den vergangenen zwei Jahren vielfach auf den Bühnen in beiden Städten und haben viele Fans im Musikpublikum gewonnen. Ihr Debüt am Gemeinschaftstheater gaben sie gemeinsam in der Musical-Produktion Liebe, Mord und Adelspflichten.

Sie haben auch Hauptrollen übernommen - zum Beispiel in der deutschen Erstaufführung von André Messagers Passionnément - Verrückt nach Liebe. Eine große Chance für junge Bühnentalente bietet das Opernstudio, weil die Mitglieder die Möglichkeit haben, große Partien für ihr Repertoire einzustudieren - und damit auch auf die Bühne zu gehen.

So waren beide auch besetzt in den italienischen Opern Madama Butterfly, Rigoletto und Die Reise nach Reims sowie in Charles Gounods Margarethe (Faust). Kejti Karaj sang die Hosenrolle des Siebel und Miha Brkinjač die Partie des Valentin.

In Mönchengladbach standen sie gemeinsam zum letzten Mal auf der Bühne in Peter Tschaikowskys Oper Eugen Onegin: Brkinjač in der Titelrolle des Eugen Onegin und Karaj in der Rolle der Olga.