EM 2024: Telekom schämt sich mit MagentaTV bei Österreich gegen die Türkei völlig aus

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EM 2024: Telekom schämt sich mit MagentaTV bei Österreich gegen die Türkei völlig aus

Die Telekom hat sich mit ihrem Angebot auf MagentaTV bei der Übertragung des EM-Qualifikationsspiels zwischen Österreich und der Türkei völlig blamiert. Viele Zuschauer waren enttäuscht von der Qualität der Live-Übertragung, die von technischen Problemen und Ausfällen geplagt war. Die ÖFB-Fans mussten mit ansehen, wie ihre Mannschaft gegen die Türkei spielte, während die Übertragung immer wieder unterbrochen wurde. Die Telekom hat sich inzwischen für die Probleme entschuldigt und versprochen, die Gründe für die technischen Schwierigkeiten zu untersuchen. Die Frage bleibt jedoch, wie ein so großer Anbieter wie die Telekom so gravierende Fehler machen konnte.

Telekom schämt sich bei EM-Achtelfinale aus: MagentaTV auf YouTube-Plattform gestellt

Unter diesen Umständen wäre es wohl besser gewesen, die Telekom wäre bereits nach der Vorrunde aus dem Turnier ausgestiegen. Doch der deutsche Telekommunikationskonzern wollte unbedingt bei den Großen mitspielen – und hat nun auf recht peinliche Art die Grenzen des eigenen Handelns aufgezeigt bekommen.

Das Achtelfinale zwischen Österreich und der Türkei wurde exklusiv von „MagentaTV“ übertragen. Doch bereits weit vor dem Anpfiff der Begegnung bei der Europameisterschaft deutete sich an, dass es ein absoluter Reinfall werden würde.

Doppelpack mit Flipper-Tor – Demiral bringt Türkei ins Viertelfinale

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Österreichs Traum geplatzt – Doppelpack mit Flipper-Tor – Demiral bringt Türkei ins Viertelfinale

Made in Germany – was war das dereinst für ein stolzes Siegel. Während sich die Welt abmühte mit diesem und jenem Problem, in Deutschland gab es dafür bereits eine Lösung. Die Zeiten sind in vielen Bereichen längst vorbei. Besonders im Technologiesektor ist man hierzulande schon vor einiger Zeit abgehängt worden.

Digitalisierung ist immer ein beliebtes Schlagwort von Menschen in schicken Anzügen und weißen Sneakern, doch in der praktischen Umsetzung hakt es dann oft gewaltig.

Telekom kann Ansturm nicht bewältigen

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Die Telekom hatte ordentlich getrommelt – 51 Partien, also alle, der EM werden nur bei „MagentaTV“ gezeigt, fünf davon sogar exklusiv. Das hat weite Teile der Menschheit nicht besonders elektrisiert, weil auch ARD, ZDF und RTL durch Sublizenzen versorgt haben und es daher eher eine Frage des Geschmacks war und ist, für welchen Kommentator man sich entscheidet. Die Bilder sind schließlich die gleichen.

In der Vorrunde waren die Spiele noch nicht so brisant, doch diese Begegnung hat die Massen angezogen.

Aufreger überlagern türkischen EM-Achtelfinalsieg über Österreich

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Wolfsgruß, Münzwurf, Rassismus – Aufreger überlagern türkischen EM-Achtelfinalsieg über Österreich

Völlig nachvollziehbar, dass sich die Telekom ausgerechnet für diese Partie entschieden hatte, sich mit Ansage allerdings dann derart zu blamieren – Respekt, man konnte es befürchten, aber das war dann doch schon ein gewaltiger Tiefschlag.

Ganz offenbar verfügt das Unternehmen nicht über ausreichend Server- und/oder Netzkapazität, um eine solche Größenordnung zu bewältigen.

Probleme wurden erahnt. Beides für sich genommen ist schon peinlich genug, schließlich hält man die Rechte an der EM bereits seit 2019. Ausreichend Vorlauf war also da, um das Argument einzuordnen, von einem solchen Ansturm sei man überrascht gewesen.

Und auch ein Blick zu Dazn hätte hilfreich sein können, das bereits seit Jahren im Streamingbereich in der Bundesliga Erfahrungen sammelt.

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Viel passiert ist offensichtlich nicht. Die Telekom hat das alles offenbar schon selbst geahnt und Kunden aufgefordert, sich möglichst frühzeitig zu registrieren. Erhört worden ist sie natürlich nicht, weshalb man zunächst im Wartebereich den Stream freigeschaltet hatte, um dann endgültig die weiße Fahne zu hissen.

In einem Akt der Selbstaufgabe hat man schließlich die Übertragung für alle dann doch kostenlos ausgerechnet auf die Plattform eines US-amerikanischen Wettbewerbers gestellt. „YouTube“ verfügt über ausreichend Kapazitäten, um neben dem eigenen Grundrauschen auch noch mal eben so ein Format über die Server zu schicken.

Türkei gegen Österreich plötzlich doch frei empfangbar

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Es ist freilich nicht nur eine Blamage der Telekom, sondern auch ein fatales Signal für den Technik-Standort Deutschland. Neandertal lässt grüßen.

Die EM geht weiter – fast schon beruhigend, dass kein Spiel mehr nur „exklusiv“ bei „MagentaTV“ läuft, schade auch für die dort arbeitenden Kollegen vor und hinter den Kameras, die für den ganzen Schlamassel am wenigsten können.

Für die technischen Probleme sind schließlich andere verantwortlich. Vielleicht wachen nun endlich mal einige auf und nehmen es zum Anlass, etwas zu verändern. Zeit, dass sich was dreht.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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