Erkelenz: Hoher Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum

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Erkelenz: Hoher Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum

In der Stadt Erkelenz herrscht ein akuter Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Laut einer aktuellen Studie besteht ein hoher Bedarf an preisgünstigen Wohnungen, insbesondere für junge Familien, Singles und ältere Menschen. Die Nachfrage nach Wohnungen, die sich im unteren Preissegment bewegen, ist groß, während das Angebot an entsprechenden Wohnungen leider sehr begrenzt ist. Dies führt zu einer angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt, die sich auf die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger auswirkt. Es ist daher von großer Bedeutung, dass die Stadtverwaltung und die Wohnungswirtschaft gemeinsam nach Lösungen suchen, um diesem Bedarf gerecht zu werden.

Hoher Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum in Erkelenz

Die Menschen im Erkelenzer Land fühlen sich wohl und haben eine hohe Lebensqualität – das haben die Ergebnisse unserer „Heimatliebe“-Umfrage deutlich gezeigt, an der im Verbreitungsgebiet der Rheinischen Post knapp 15.000 Leserinnen und Leser teilgenommen haben. Ein großer Wermutstropfen bleibt hingegen das Thema „Wohnen“.

Denn bezahlbarer Wohnraum, ob zur Miete oder zum Kauf, ist auch in Erkelenz, Wegberg, Hückelhoven und Wassenberg Mangelware. Mit einer schwachen Durchschnittsnote von 3,9 bewerten unsere Leserinnen und Leser das Angebot an bezahlbaren Mietwohnungen. Das ist zwar etwas besser als der RP-weite Schnitt von 4,1, aber trotzdem besorgniserregend.

Wohnen wird teurer – Bezahltbarer Wohnraum wird immer seltener

Wohnen wird teurer – Bezahltbarer Wohnraum wird immer seltener

Nur unwesentlich besser sieht es bei Angeboten zu bezahlbaren Eigentumswohnungen oder -häusern aus: 3,8 ist hier die Note für das Erkelenzer Land (RP-Schnitt: 4,1). Wichtig dabei: 80 Prozent der Umfrageteilnehmer aus unserer Region wohnen im Eigentum, nur 17 Prozent zur Miete. Das ist eine deutlich andere Verteilung als im RP-Durchschnitt, wo nur 68 Prozent Wohneigentum haben.

INFOMietpreise insgesamt akzeptabelUmfrage Während unsere Leserinnen und Leser die expliziten Angebote zum „bezahlbaren“ Wohnraum als schwach einstufen, sieht die Bewertung zu den allgemeinen Preisen für Häuser und Wohnungen etwas besser aus. Die Höhe der Miete in Erkelenz, Hückelhoven, Wegberg und Wassenberg benoten die Befragten mit einer 3,3, während der RP-Schnitt bei 3,5 liegt.

Die Höhe der Immobilienkaufpreise wird ebenfalls mit 3,3 bewertet, während der Schnitt sogar bei 3,6 liegt. Die Preise im Kreis Heinsberg liegen im Schnitt unter denen im nördlichen Verbreitungsgebiet, vor allem unter denen im Düsseldorfer „Speckgürtel“.

Der Wunsch nach bezahlbarem Wohnraum

Der Wunsch nach sogenanntem „bezahlbaren Wohnraum“ (früher sprach man häufig auch von „sozialem Wohnungsbau“) ist verständlich, denn die Not vieler Menschen, eine halbwegs finanzierbare Bleibe zu finden, ist durch die Krisen groß. Und dass die meisten unserer Leser im eigenen Haus leben, darf dabei auch nicht täuschen.

Denn viele ältere Menschen würden nur zu gerne ihr (zu groß gewordenes) Haus gegen eine Wohnung eintauschen – wenn es denn nur das passende Angebot gibt. Während derzeit in Erkelenz und Umgebung durchaus einige größere Mehrfamilienhausprojekte umgesetzt werden, gibt es für geförderten „bezahlbaren Wohnraum“ zwar eine große Nachfrage, aber kein Angebot.

Das liegt vor allem daran, dass sich der Bau von „günstigen“ Mehrfamilienhäusern für Bauherren nicht mehr lohnt. Wer bei den nach wie vor sehr hohen aktuellen Baukosten später nur eine Miete von sechs bis sieben Euro pro Quadratmeter nehmen darf, für den rentiert sich der Bau eines Mehrfamilienhauses einfach nicht mehr.

Und das, obwohl der Staat solche Projekte fördert. „Ganz ehrlich, da parke ich mein Geld lieber und lege es irgendwo an, als so ein Risiko einzugehen. Die Rendite ist nicht hoch genug“, sagte unserer Redaktion vor Kurzem noch ein Erkelenzer Projektentwickler.

Das ist schon seit Jahren so. Nach einer Inwis-Studie ist in Erkelenz beispielsweise zwischen 2017 und 2019 keine einzige geförderte Wohnung entstanden.

Die Stadt Erkelenz sucht nach Lösungen

Die Stadt Erkelenz hat mit ihrer Grundstücks- und Entwicklungsgesellschaft (GEE) bereits nachgesteuert und baut im Oerather Mühlenfeld gerade das erste städtische bezahlbare Wohnprojekt. Immerhin zehn neue Wohnungen entstehen hier, knapp 2,5 Millionen Euro soll das zunächst kosten.

Allein schon diese Zahl macht deutlich, dass die städtische Tochter solche Projekte in Zukunft nicht regelmäßig stemmen können wird. Im Kreis Heinsberg setzt sich die SPD seit Jahren für die Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft ein, die genau solche Projekte entwickeln soll.

Auf Gegenliebe sind mehrere Vorstöße bei der Kreisverwaltung und der Kreistagsmehrheit bislang allerdings nicht gestoßen. Hauptgrund freilich auch hier: das Geld.

Viel spricht dafür: Wer im Erkelenzer Land Heimatliebe erleben will, muss das wohl auch künftig ohne günstige Wohnungen tun.

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

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