Die EU-Kommission hat beschlossen, die Regeln für den chinesischen Modehändler Shein zu verschärfen. Dieser Schritt kommt als Reaktion auf die zunehmende Besorgnis über Arbeitsbedingungen und Umweltauswirkungen, die mit der Produktion von Shein-Produkten in Verbindung gebracht werden. Die neuen Regeln werden strengere Vorschriften für Arbeitsbedingungen, Umweltschutzmaßnahmen und Transparenz in der Lieferkette des Unternehmens beinhalten. Shein, das für seine erschwingliche und trendige Mode bekannt ist, hat in der Vergangenheit Kritik für seine Herstellungspraktiken erhalten. Die EU-Kommission hofft, durch diese Maßnahme die Standards in der Modeindustrie insgesamt zu erhöhen und einen positiven Einfluss auf die Arbeitsbedingungen in der Branche zu haben.
EU-Kommission stuft chinesischen Modehändler Shein als sehr große Online-Plattform ein
Die EU-Kommission nimmt den chinesischen Onlinehändler Shein, der mit Schnäppchenpreisen für Modeartikel Millionen europäischer Verbraucherinnen und Verbraucher auf seine Plattform lockt, künftig enger an die Kandare. Wie die Brüsseler Behörde mitteilte, wurde Shein am Freitag im Rahmen des Gesetzes für digitale Märkte (Digital Markets Act - DMA) offiziell in die Kategorie der sehr großen Online-Plattformen eingestuft - und ist damit strengeren Vorgaben unterworfen. Laut Angaben der EU-Kommission hat Shein nach eigenen Angaben durchschnittlich mehr als 45 Millionen monatliche Nutzer in der Europäischen Union. Damit liegt das Unternehmen über der Schwelle für die Einstufung als sehr große Online-Plattform.
Shein muss strengeren Vorgaben unter Digital Markets Act der EU-Kommission folgen
Dies bedeutet, dass Shein nun innerhalb von vier Monaten, also bis Ende August, umfangreiche Vorkehrungen zum Schutz beispielsweise vor Produktfälschungen und Verletzungen der Rechte zum Schutz geistigen Eigentums ergreifen muss. Außerdem werden für das chinesische Unternehmen jährliche Risikobewertungsberichte verpflichtend, die insbesondere mögliche nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit der Verbraucherinnen und Verbraucher unter die Lupe nehmen müssen - mit einem Schwerpunkt auf dem körperlichen und geistigen Wohlbefinden von minderjährigen Nutzerinnen und Nutzern.
Die Vorgaben des DSA für Digitalriesen betrafen seit Ende August zunächst 19 große Onlinedienste, darunter die Onlinehändler Amazon und Zalando, Dienste wie Google Maps sowie Plattformen wie Facebook, Tiktok und der früher als Twitter bekannte Dienst X. Im Dezember kamen die Plattformen Pornhub, Stripchat und XVideos hinzu. Inklusive Shein fallen damit inzwischen 23 große Onlinedienste in diese Kategorie.
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