EU-Strafzölle gegen Chinas Elektro-Autos: Sorge vor Gegenmaßnahmen Chinas

Index

EU-Strafzölle gegen Chinas Elektro-Autos: Sorge vor Gegenmaßnahmen Chinas

Die Europäische Union hat beschlossen, Strafzölle gegen chinesische Elektro-Autos einzuführen. Dieser Schritt wird als Reaktion auf die von Peking praktizierten unfairen Handelspraktiken begründet. Die EU will damit die Wettbewerbsfähigkeit ihrer eigenen Automobilindustrie schützen. Experten warnen jedoch vor möglichen Gegenmaßnahmen seitens Chinas, die zu einer Eskalation des Handelskonflikts führen könnten. Die Frage ist, ob diese Maßnahme tatsächlich die gewünschten Effekte erzielen wird oder ob sie nur zu einer Verschärfung der Lage führt.

EUStrafzölle gegen Chinas ElektroAutos: EU führt vorläufige Zölle ein

Die EU führt an diesem Freitag vorläufige Strafzölle auf den Import von Elektroautos aus China ein. Das geht aus dem EU-Amtsblatt hervor. Die Strafzölle treffen unter anderem das Unternehmen BYD, das derzeit im großen Stil die Fußball-Europameisterschaft sponsert.

Die vorläufigen Zölle sind das Ergebnis einer Untersuchung der EU-Kommission. Diese ergab, dass die gesamte Wertschöpfungskette für Elektroautos in China stark subventioniert wird und durch die Einfuhren chinesischer E-Autos eine klar voraussehbare und unmittelbar bevorstehende Schädigung der Industrie in der EU droht.

Kommissionsangaben zufolge sind chinesische Elektroautos normalerweise rund 20 Prozent günstiger als in der EU hergestellte Modelle. Autoindustrie warnt vor Strafzöllen auf chinesische E-Autos, da dies zu einer Schädigung der EU-Industrie führen könnte.

Untersuchungsergebnisse

Untersuchungsergebnisse

Konkret steht für den Hersteller BYD ein vorläufiger Strafzoll von 17,4 Prozent, für Geely 19,9 Prozent und für SAIC 37,6 Prozent im Raum. Geely produziert unter anderem die elektrischen Smart-Modelle #1 und #3 sowie den Volvo EX30. SAIC baut den in Deutschland populären MG4, der in den Zulassungsstatistiken aus Flensburg im Mai unter den E-Autos knapp hinter dem VW ID.3 auf dem zweiten Platz landete.

Für andere Hersteller sind 20,8 Prozent vorgesehen, und für Firmen, die bei der Untersuchung nicht kooperiert hatten, würde ein Strafzoll in Höhe von 37,6 Prozent fällig.

Sorgen vor Gegenmaßnahmen

Sorgen vor Gegenmaßnahmen

In Deutschland sorgt das Vorgehen der EU-Kommission für Sorgen, weil etwa Vergeltungsmaßnahmen befürchtet werden, die vor allem deutsche Autohersteller treffen könnten. China ist der größte Automarkt der Welt und war laut VDA im Jahr 2023 für Autos aus Deutschland der drittgrößte Exportmarkt - nach den USA und dem Vereinigten Königreich.

Deutsche Firmen könnten aber nicht nur von Gegenmaßnahmen betroffen sein, sondern auch von den EU-Maßnahmen selbst - denn sie produzieren teils in China für den Export. Der VDA warnt vor möglichen Vergeltungsmaßnahmen Chinas, sollte China seinerseits Einfuhrzölle auf Fahrzeuge mit einem Motor von mehr als 2,5 Litern Hubraum einführen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) dringt deswegen auf eine politische Lösung bis November. Deutschland habe kein Interesse daran, dass es einen Wettlauf von Zöllen gibt und die Märkte dadurch fragmentiert werden, betonte er jüngst.

Verhandlungen zwischen Brüssel und Peking

Verhandlungen zwischen Brüssel und Peking

Verhandlungen zwischen Brüssel und Peking dauern an. Gespräche gab es zuletzt unter anderem zwischen dem chinesischen Handelsminister Wang Wentao und EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis. Ob sie zu einer Beilegung des Handelskonflikts führen, ist allerdings völlig offen.

Vonseiten der EU-Kommission wird immer wieder betont, dass ein Verhandlungsergebnis den Einfluss schädlicher Subventionierungen eliminieren müsse. Gespräche zwischen Brüssel und Peking sollen in den kommenden Wochen fortgesetzt werden.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up