Fotografien von Thomas Ruff​ in der Galerie Konrad Fischer

Index

Fotografien von Thomas Ruff​ in der Galerie Konrad Fischer

Die renommierte Galerie Konrad Fischer in Düsseldorf präsentiert ab sofort eine umfassende Ausstellung der Werke des deutschen Fotografen Thomas Ruff. Die Schau bietet einen einzigartigen Einblick in das Œuvre des Künstlers, der sich in seinem Schaffen mit den Möglichkeiten und Grenzen der Fotografie auseinandersetzt. Die Ausstellung umfasst eine Auswahl an ikonischen Fotografien, die Ruff über die Jahre geschaffen hat, darunter seine bekannten Serien „Porträts“, „Häuser“ und „Nachtszenen“. Die Besucher erwartet ein faszinierender Einblick in die Vielfalt und Tiefe von Ruffs Werk, das die Grenzen der Fotografie erweitert und neu definiert.

Kunst entsteht nie im luftleeren Raum

Selbst die erfindungsreichsten Kreativen sind auf Impulse angewiesen, die sie nicht zuletzt aus der Vergangenheit empfangen. Bestes Beispiel ist der Düsseldorfer Fotokünstler Thomas Ruff, der immer wieder die Fotogeschichte zu neuem Leben erweckt.

Die Serie untitled#

Die Serie untitled#

In seiner Serie untitled# greift er auf die Rhythmogramme und Pendelschwingungen unter Heinrich Heidersberger und Peter Keetman aus der Nachkriegszeit zurück, die ihrerseits die fototechnischen Revolutionen aus den 1930er Jahren reaktivierten.

Thomas Ruff verwendet einen simplen Alu-Wickeldraht, eine kleine Zange, Nylonfäden und eine Kamera mit offener Linse. Der Draht ist etwas dicker als üblich und in jedem Baumarkt erhältlich. Mit der Zange kann er ihn nach Lust und Laune biegen. Wenn ihm das zu mühsam war, zog er ihn einfach mit den Händen auseinander.

Nun musste er derlei Gebilde nur noch an die Decke hängen und in leichte oder temperamentvolle Pendelbewegungen versetzen. Diese Schwingungen fing er mit seiner Kamera unter Einsatz einer längeren Belichtungszeit ein.

Jetzt hängen die zufälligen Lichtkonstrukte, die sich einer bewussten Kontrolle entziehen, in der Galerie Konrad Fischer. Sie zeigen die Gegenstände als ephemere Lichterscheinungen.

Ein Blick in die Vergangenheit

Der Kosmos interessiert den Künstler seit seiner Jugend. Ruff greift vor allem auf Peter Keetman zurück, der 1949 zur avantgardistischen Fotografengruppe Fotoform gehörte.

Er ließ in den 1950er Jahren im dunklen Raum eine Taschenlampe am Bindfaden kreisen, unter sich eine offene Kamera, die die rotierende Lampe verfolgte. Die analogen Schwarz-Weiß-Fotos zeigten fast mathematisch genaue helle Linien auf dem dunklen Papier, die eher an Konstruktionszeichnungen als an Lichtzeichnungen erinnern.

Keetman schrieb 1960 über seine monatelangen Überlegungen, Bewegungsvorgänge mit der Kamera aufzuzeichnen, „die das Auge wohl ‚verfolgen', aber nicht ‚aufzeichnen' kann.

Thomas Ruff heute

Bis er eines Abends sechs oder acht Ergebnisse in der Fixierschale hatte, die für ihn ein Fest waren: „Ich hatte einen etwa einen Meter langen dicken Draht in den Schraubstock gespannt, eine leichte Taschenlampe daran gebunden, die Kamera frontal eingestellt und den Draht bei geöffnetem Verschluss schwingen lassen.“

Ruff ist weniger beredt. Er handelt lieber. Seine Serie untitled# zeigt ein ähnlich filigranes Spiel wie seine Vorgänger, aber seine Lichtgestaltung wirkt weniger grafisch als stofflich.

Eine Materie, die in Auflösung begriffen ist. Eine lineare Bewegung, die sich den Raum erobert. Eine lyrische Note, die sehr streng und zurückhaltend erscheint.

Der Draht kreiselt und kurvt, und mit der langen Belichtungszeit ziehen sich die Pendelbewegungen auseinander, sind grafisch und räumlich zugleich. Eine fotografische Lichtgestaltung, die mit Schwarz und Weiß auskommt.

Thomas Ruff zeigt die Serie untitled# an der Platanenstraße 7 bis 27. Juli. Gleichzeitig ist die Serie d.o.p.e. mit kosmisch faszinierenden Farben und Strukturen auf Teppichen zu sehen, die von den Fraktalen des Mathematikers Benoît Mandelbrot angeregt wurde.

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up