Frankfurter Reichsbürger-Prozess: Reuß gibt vor Gericht Auskunft.

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Frankfurter Reichsbürger-Prozess: Reuß gibt vor Gericht Auskunft.

Im aktuellen Prozess gegen die sogenannten Reichsbürger in Frankfurt hat der Angeklagte Reuß vor dem Landgericht Aussagen gemacht. Der 62-jährige Reuß gilt als einer der führenden Köpfe der Reichsbürgerbewegung, die die Existenz der Bundesrepublik Deutschland nicht anerkennt. Im Zuge des Verfahrens gegen die Gruppe wird Reuß nun als Zeuge vernommen. Die Staatsanwaltschaft wirft der Gruppe vor, dass sie versucht habe, die staatliche Ordnung zu untergraben. Der Prozess gegen die Reichsbürger wird landesweit mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, da er Auskunft über die Aktivitäten und Ziele der Bewegung geben soll.

Reuß gibt Auskunft: Frankfurter Reichsbürger-Prozess erreicht neuen Höhepunkt

Der Frankfurter Immobilienhändler Heinrich XIII. Prinz Reuß, einer der mutmaßlichen Rädelsführer einer Reichsbürger-Gruppe, hat erstmals vor Gericht ausgesagt. Am elften Verhandlungstag im Prozess um ihn und acht weitere Angeklagte erklärte der 72-Jährige, er sei strikter Gegner von Gewalt.

„Natürlich lehne ich Gewalt ab – aber die Anklage versucht mir das Gegenteil zu unterstellen“, sagte er am Freitagvormittag.

Prinz Reuß spricht aus:

Prinz Reuß spricht aus: 'Ich lehne Gewalt strikt ab'

Der Angeklagte Reuß nahm in der Mitte des Gerichtssaals Platz und begrüßte seine Tochter, die anwesend war. Er wischte sich Tränen aus dem Gesicht, als er von seiner Familiengeschichte und seiner Jugend sprach.

„Mein Zustand ist labil, ich weiß nicht was passiert, ich kann Ihnen ehrlich nicht sagen, was los ist“, sagte er zum Vorsitzenden Richter Jürgen Bonk.

Reuß-Prozess: Angeklagter gibt Einblick in seine Vergangenheit und Familie

Reuß-Prozess: Angeklagter gibt Einblick in seine Vergangenheit und Familie

In seiner rund zwei Stunden dauernden Schilderung gab Reuß vor allem Einblick in seine persönlichen Verhältnisse und seinen Werdegang. Er erzählte von seiner Kindheit, seiner Familie und seinem Studium in Hamburg und München.

Über seine Kinder und Ex-Frau erzählte Reuß ausgiebig. So habe ihn die erste Ehe belastet, da sie von seiner Familie nicht akzeptiert wurde. „Auf Seite des Hauses Reuß wurden nur Ehen, die in einer christlichen Kirche geschlossen wurden als Ehe akzeptiert“, sagte er.

Reuß erzählte auch von seinem Engagement für die Restituierung und Eigentumsnachweise für den Nachlass des Hauses Reuß, die ihn viel Kraft und Geld gekostet habe. In den vergangenen 32 Jahren bis zur Verhaftung im Dezember 2022 habe der Familienbesitz den Großteil seiner Bemühungen eingenommen.

Zu den Anklagepunkten machte Reuß keine Angaben, diese werden derzeit noch vom Prozess ausgeklammert.

Der Prozess wird am Dienstag, 2. Juli fortgesetzt. Geplant sind zunächst Fragen des Gerichts an Reuß sowie weitere Einlassungen der Angeklagten Hans-Joachim H. und Johanna F.-J.

Die Bundesanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, Mitglieder einer terroristischen Vereinigung gewesen zu sein beziehungsweise diese unterstützt zu haben. Es soll ein bewaffneter Umsturz geplant gewesen sein. Dabei hätten die Angeklagten bewusst Tote in Kauf genommen, so die Anklage.

Bis zum Urteil gilt für die Angeklagten die Unschuldsvermutung. Mit zwei weiteren Verfahren in München und Stuttgart müssen sich insgesamt 26 mutmaßliche Verschwörer in dem Komplex verantworten.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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