Fußball-EM 2024: Wie ein niederländischer Party-Hit zur EM-Hymne wurde​

Index

Das orange Meer tobt!

Die Masse aus orangen gekleideten Fußballfans springt lauthals singend erst nach links, dann nach rechts. „Naar links! Naar rechts! Döpdöpdöpdöp.“

Naheliegenderweise „Links Rechts“ heißt das passende Lied dazu, gesungen von zigtausend niederländischen Fußballanhängern unter anderem in Hamburg und Leipzig. Aber auch über die holländische Community hinaus weiß der Song zu begeistern, die Videos zu den musikalisch unterlegten Fanmärschen bekommen durchweg begeisterte Kommentare.

Ein orangefarbenes Musikhappening?

Ein orangefarbenes Musikhappening?

Fast wäre es auch in Düsseldorf zu einem orangefarbenen Musikhappening gekommen, doch nach der Niederlage der Niederländer gegen Österreich spielt die holländische Mannschaft im Achtelfinale nun in München gegen Rumänien. Dann dürfte der Marienplatz unter den hüpfenden Massen erzittern.

Das Lied der Band Snollebollekes hat damit ungeahnte Popularität erlangt, ist es doch mittlerweile schon rund neun Jahre alt. Geschrieben vom Sänger der Band, Rob Kemps, wurde der Song bislang nur auf holländischen Partys gespielt.

Von der TV-Show zum Erfolg

Von der TV-Show zum Erfolg

Entstanden war es für eine TV-Show und hatte es in den niederländischen Charts immerhin auf Platz elf gebracht. Möglicherweise hat dieser Erfolg auch mit dazu beigetragen, dass die Band Snollebollekes dank ihrer Party-Musik mittlerweile sehr populär ist und sogar ein eigenes Festival veranstaltet namens „Total Loss“ (deutsch: Gesamtverlust), bei dem 100 Gruppen auftreten.

Ein Erdbeben durch Musik

Ein Erdbeben durch Musik

Auch auf dem Koningsdag spielen Snollebollekes regelmäßig; bei einem ihrer Konzerte zu dem Anlass in Breda motivierten sie 40.000 Zuschauer so beherzt von links nach rechts zu springen, dass seismographische Messgeräte ein kleines Erdbeben registrierten. Bis in Häuser der Umgebung soll das Gehopse zu spüren gewesen sein.

Ein Versuch, den Song nach Deutschland zu bringen

Ein Versuch, den Song nach Deutschland zu bringen

Ein Versuch, den Song auch in die deutschen Party-Hochburgen zu transportieren, war nur von mäßigem Erfolg gekrönt: Ballermann-Star Mickie Krause brachte 2018 eine deutsche Fassung auf den Markt, die sich aber nicht durchsetzte.

Zweiter Frühling für den Song

Zweiter Frühling für den Song

Durch die EM verfängt der Song nun aber auch beim internationalen Publikum – und könnte damit eine Art zweiten Frühling erleben.

Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Lied bei einem Fußballturnier durchstartet. Bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 waren es die Sportfreunde Stiller, die mit „54, 74, 90 – 2006“ der Veranstaltung eine Art musikalischen Stempel aufdrückten, neben Herbert Grönemeyer mit „Zeit, dass sich was dreht“.

Sängerin Shakira dominierte dagegen mit „Waka Waka“ nicht nur die WM in Südafrika, der Song erwies sich auch darüber hinaus als Dauerbrenner. Auch unzerstörbar ist das einprägsame Gitarrenriff aus „Seven Nation Army“ von den White Stripes, das seit 2003 von den Fans in den Stadien intoniert wird – seit die UEFA es bei der Fußball-EM 2008 beim Einlaufen der Mannschaften spielte, zählt es zum festen Repertoire der Fans weltweit.

Das Gute dabei: Die Erdbebengefahr ist überschaubar.

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up