Galerie-Gläubiger müssen Insolvenzplan genehmigen

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Galerie-Gläubiger müssen Insolvenzplan genehmigen

In einem wichtigen Schritt auf dem Weg zur Sanierung der Galerie muss nun der Insolvenzplan von den Gläubigern genehmigt werden. Die Galerie, die sich seit längerer Zeit in einer schwierigen finanziellen Lage befindet, hofft auf eine erfolgreiche Restrukturierung durch die Zustimmung der Gläubiger. Der Insolvenzplan sieht eine umfassende Umbildung des Unternehmens vor, um langfristig wieder rentabel zu werden. Die Entscheidung der Gläubiger wird nun über die Zukunft der Galerie entscheiden. Die kommenden Tage werden daher entscheidend für den Fortbestand des Unternehmens sein.

GalerieGläubiger müssen Insolvenzplan genehmigen, oder Konkurs droht

Im Grunde hat Stefan Denkhaus nur das ausgesprochen, was ohnehin alle Beteiligten seit geraumer Zeit wissen. Nämlich, dass dem Warenhauskonzern Galeria die Zerschlagung droht – also der Verkauf einzelner Filialen an potenzielle Interessenten, wenn die Gläubiger an diesem Dienstag dem Insolvenzplan nicht zustimmen sollten. Dann wäre das Unternehmen mit der weit mehr als 100 Jahre alten Geschichte seiner Vorläufer am Ende.

Also werden alle am Dienstag wohl wieder Ja sagen und den Insolvenzplan durchwinken, damit das Gericht danach auch noch mal zustimmen kann und Denkhaus das Unternehmen wie geplant im Juli an die neuen Eigentümer übergeben kann.

Gläubiger müssen auf mehr als 800 Millionen Euro verzichten

Gläubiger müssen auf mehr als 800 Millionen Euro verzichten

Diesmal dürften die Gläubiger auf insgesamt mehr als 800 Millionen Euro verzichten müssen, nachdem dem Unternehmen in den Insolvenzverfahren der vergangenen Jahre schon Milliarden-Schulden erlassen wurden. Der neue Betrag ergibt sich daraus, dass Gläubiger wie Lieferanten, die Finanzbehörden und die Bundesagentur für Arbeit bis Ende April rund 886 Millionen Euro an Forderungen angemeldet hatten und die Insolvenzquote nach Angaben von Insolvenzverwalter Denkhaus bei etwas mehr als zwei Prozent liegen dürfte.

Lieferanten, die eine entsprechende Warenkreditversicherung haben, sehen noch ein bisschen besser aus.

Abbaupläne für Galeria-Karstadt-Kaufhof

Abbaupläne für Galeria-Karstadt-Kaufhof

Galeria-Karstadt-Kaufhof hatte Ende April mitgeteilt, dass das Unternehmen 16 seiner noch zuletzt bestehenden 92 Kaufhäuser schließen und rund 1400 von derzeit 12.800 Arbeitsplätzen abbauen will. Die Zentrale Galeria will allein in der Essener Hauptverwaltung die Hälfte der 900 Stellen streichen. Die Zentrale soll Anfang 2025 nach Düsseldorf ziehen.

Die Insolvenzquote könnte sich aber noch erhöhen, wenn Galeria Zahlungen aus Ansprüchen gegen Gesellschaften der ehemaligen Konzernmutter Signa erhalten sollte. Ob da etwas zu holen ist und wie viel, ist angesichts der zahlreichen Firmenzusammenbrüche im Reich des einstigen Überfliegers René Beno allerdings fraglich.

Künftige Investitionen in die Sanierung

Die 100 Millionen Euro, die das Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC von Richard Baker und die Beteiligungsfirma BB Kapital SA des Unternehmers Bernd Beetz vor einigen Wochen angekündigt haben, dürften jedenfalls bei Weitem nicht reichen, um den Investitionsstau aufzulösen. Von Investitionen in Milliardenhöhe ist die Rede, die notwendig seien, um noch nicht modernisierte Häuser aus dem übrig gebliebenen Portfolio von 76 Filialen auf Vordermann zu bringen.

„Wenn man davon ausgeht, dass pro Haus etwa zehn Millionen bis 15 Millionen Euro investiert werden müssen, kommt man leicht auf mehr als eine Milliarde Euro für die verbliebenen Häuser“, sagte Johannes Berentzen, Geschäftsführender Gesellschafter der BBE Handelsberatung in München. „Und da ist das Geld, das man in Personal, Technik und Digitalisierung stecken müsste, noch nicht mal enthalten“, so Berentzen.

Investitionen sind unerlässlich, auch in die Belegschaft. Denn ohne mehr Personal auf der Fläche, da sind sich Experten einig, lässt sich ein Einkaufserlebnis nicht schaffen, das Präsenzhändler brauchen, um sich von der Onlinekonkurrenz abzuheben.

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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