Großeinsatz der Polizei nach Ausschreitungen nach Fußballspiel in Solingen

Großeinsatz der Polizei nach Ausschreitungen nach Fußballspiel in Solingen

In der Nacht von Samstag auf Sonntag kam es in der Stadt Solingen zu massiven Ausschreitungen nach einem Fußballspiel. Hunderte von Fans waren in die Innenstadt gezogen und hatten sich gewaltsam gegen die Polizei gewandt. Die Beamten mussten Tränengas einsetzen, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Zahlreiche Fahrzeuge und Geschäfte wurden demonstriert und vandalisiert. Die Polizei meldet, dass mehrere Personen bei den Auseinandersetzungen verletzt wurden. Ein Großeinsatz der Polizei war erforderlich, um die Situation zu beruhigen.

Großeinsatz der Polizei nach Ausschreitungen nach Fußballspiel in Solingen

Die türkische Nationalmannschaft feiert Erfolg um Erfolg bei der laufenden Fußball-Europameisterschaft in Deutschland – und die Begeisterung der Fans kennt kaum noch Grenzen. So haben nach dem überraschenden 2:1-Erfolg ihrer Elf gegen die eigentlich favorisierten Österreicher am Dienstagabend erneut zahlreiche türkische Fußballfans auch in Solingen die Nacht zum Tag gemacht und große Teile der Innenstadt bis in die frühen Morgenstunden zeitweilig in ein Meer aus roten Fahnen mit Halbmond verwandelt.

Türken feiern EMSieg mit Autocorso durch Solinger Innenstadt

Die Feierlichkeiten nahmen immer größere Ausmaße an. Denn nachdem es in der vergangenen Woche „nur“ einige hundert Anhänger gewesen waren, die den Einzug der Türkei ins EM-Achtelfinale gefeiert hatten, beteiligten sich nach Schätzungen der Polizei in der Nacht auf Mittwoch bereits bis zu 2500 Personen an dem mittlerweile fast schon obligatorischen Autocorso über die Konrad-Adenauer-Straße in der Solinger Nordstadt.

Und das dürfte noch längst nicht alles gewesen sein, geht es für die Türken doch schon am nächsten Samstag im Viertelfinale gegen einen richtig schweren Brocken, nämlich gegen die Niederlande weiter.

Polizei muss einschreiten

Tatsächlich sind es aber nicht allein die türkischen Fußballspieler, die augenblicklich „Überstunden“ schieben. Auch die Polizei befindet sich im EM-Einsatz – zumal sich im Anschluss an das Türkei-Spiel gegen Österreich einmal mehr gezeigt hat, dass es ohne die ordnende Hand der Sicherheitsbehörden nicht geht.

Denn wie schon bei den ersten Spielen der Türkei zündeten auch am Dienstag wieder einige Fans Pyrotechnik. Und des Weiteren kam es bei den späteren Feiern am Neumarkt zu einer Schlägerei zwischen mehreren teilweise alkoholisierten Personen.

„Die betreffenden Personen verhielten sich aggressiv gegenüber den Beamten“, schilderte ein Sprecher der Polizei am Mittwoch noch einmal die Vorkommnisse der Nacht.

Wobei einer der Beteiligten sein schlechtes Benehmen schon kurze Zeit später schmerzlich bereut haben dürfte. Denn bei dem Versuch, die Streithähne zu trennen, kam auch ein Polizeihund zum Einsatz, der sich nicht lange bitten ließ und den Mann kurzerhand in den Arm biss, sodass der Randalierer, der sich zuvor geweigert hatte, polizeilichen Anweisungen zu folgen, leichte Verletzungen davontrug.

Der Betroffene wurde später von einem Rettungswagen in ein Krankenhaus transportiert.

Zuvor hatte es schon während des Autocorsos Schwierigkeiten gegeben. So waren Augenzeugen zufolge nach dem Abpfiff der Partie Türkei – Österreich gegen 23 Uhr zahlreiche Fans auf die Straßen geströmt und hatten insbesondere auf der Konrad-Adenauer-Straße für ein Verkehrschaos gesorgt.

Die Feierlichkeiten erstreckten sich teils auf die Fahrbahn – und die Polizei musste wiederholt einschreiten, um die Fans auf den Bürgersteig zu dirigieren.

Darüber hinaus ereignete sich im Autocorso ein Unfall, der aber ohne Verletzte ausging.

Polizei bereitet sich auf nächste Spiele vor

Dennoch zog die Polizei am nächsten Morgen ein vergleichsweise positives Fazit. So habe sich der Einsatz in einem erwartbaren Rahmen bewegt, hieß es aus dem unter anderem für Solingen zuständigen Polizeipräsidium Wuppertal.

Und auch für die nächsten Spiele der Türkei (Samstag, 21 Uhr) und der deutschen Nationalmannschaft (Freitag, 18 Uhr, gegen Spanien) sei man gewappnet, sagte der Polizeisprecher.

Bei der Einsatzstrategie werde stets von Spiel zu Spiel entschieden. Prinzipiell gelte, dass bei Partien, die erfahrungsgemäß viele Fans in den Bann zögen, mehr Beamte zum Einsatz kämen.

„Wir sind auf die nächsten Spiele vorbereitet“, sagte der Polizeisprecher.