Heimatliebe: Kamp-Lintforts Kult-Enklaven

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Heimatliebe: Kamp-Lintforts Kult-Enklaven

In der Stadt Kamp-Lintfort pulsiert das Leben. Neben der reichen Geschichte und der malerischen Landschaft ist es vor allem die Kulturszene, die die Stadt zu einem beliebten Ziel für Kulturinteressierte macht. Doch was macht diese Stadt so besonders? Die Antwort liegt in den Kult-Enklaven, die sich wie Perlen auf einer Kette aneinanderreihen. Von Galeries über Museen bis hin zu Theatern und Konzertsälen - in Kamp-Lintfort finden Kulturfreunde alles, was ihr Herz begehrt. In diesem Artikel wollen wir Ihnen die versteckten Perlen dieser Stadt vorstellen und Ihnen zeigen, warum Kamp-Lintfort sich zu einem beliebten Ziel für Kultur-Enthusiasten entwickelt hat.

Heimatliebe: Kamp-Lintforts KultEnklaven

In der Freistunde schnell rüber vom Gymnasium ins Café Malaria. Schlangestehen vorm Bierbrunnen an der Moerser Straße oder bis fünf Uhr morgens in den Rosa Zeiten durchfeiern: In den 1970er bis 1990er Jahren gab es in Kamp-Lintfort zig Kneipen.

Manche haben, obwohl längst geschlossen, noch heute Kult-Status. Diese Zeiten kommen nie mehr wieder. Damals musste man noch ausgehen, wenn man seine Kumpel treffen wollten, sagt Armin Wagner. Es gab ja nur drei Fernsehprogramme, und die Telefone hatten noch Wählscheiben mit einem Schloss drauf, damit die Kinder nicht so viel telefonierten.

KultKneipen und KultStatus: Kamp-Lintforts vergangene Tage

KultKneipen und KultStatus: Kamp-Lintforts vergangene Tage

Der Kamp-Lintforter Gastronom hat diese Zeiten miterlebt – als Besucher, Kellner und Gastwirt. Und hat viele Geschichten zu erzählen. Frank Reinert hatte erste Auftritte mit seiner Band im Café Malaria.

Über den Bierbrunnen zum Beispiel, der ab 1972 an der Moerser Straße die Gäste lockte. Es handelte sich um einen Empfangsraum des angrenzenden Hotels Garni, der zur Kneipe umgebaut worden war, erzählt Armin Wagner. Aus einer Musikbox erklang vor allem Schlager aus Deutschland. Bis der Wirt irgendwann mal für zwei Wochen in Spanien Urlaub machte und zwei Freunde sich in dieser Zeit um die Kneipe kümmerten. Sie brachten ihre Schallplattenspieler und LP mit.

Danach, erinnert sich Armin Wagner, sei der Bierbrunnen beliebtes Ziel aller Freunde der Rockmusik gewesen. Der Laden hat so richtig gebrummt. Es waren jeden Abend um die 50 bis 80 Leute da. Manchmal war es so voll, dass Gäste erst wieder eingelassen wurden, wenn andere gegangen sind.

Später habe der damalige Wirt den Bierbrunnen an anderer Stelle wieder eröffnet. Yummy's Yes Armin Wagner führt heute an der Ringstraße 117 einen Event-Service. Dort finden regelmäßig Musik-Veranstaltungen des Vereins Kulturcamp statt.

Kultstatus habe auch die Fledermaus gehabt. Sie lag ebenfalls an der Moerser Straße, aber in der Fußgängerzone. Dort war vorher die Hansa-Stube, erinnert sich Armin Wagner, der in der Kneipe gekellnert hat. Wenn abends die Geschäfte um 18.30 Uhr schlossen, ging es dort erst so richtig los. Manchmal standen dort bis zu 120 Leute an der Theke. Das Musikprogramm sei breit gefächert gewesen. Dort sei alles zwischen Salsa und Jazz gespielt worden.

Woher die Fledermaus ihren Namen hatte? Das wissen viele heute noch nicht: Im Stuck über dem Eingang war eine Fledermaus eingemeißelt, erzählt Wagner, der heute mit Yummy's Event Service an der Ringstraße der Gastronomie treu geblieben ist.

Anfang der 1980er Jahre führte er als Gastwirt das Café Malaria, das besonders gerne von Schülern des benachbarten Gymnasiums besucht wurde. Wir kamen in den Pausen oder in den Freistunden rüber und haben Billard oder Schach gespielt, erinnert sich Musiker und Fotograf Frank Reinert an die Schulzeit im Kamper Dreieck. Und manchmal wurden aus einer Freistunde auch mal zwei oder drei.

Damals spielte er mit seinen Bands 42nd Street und Linn im Café Malaria. Leider war das Gebäude schlecht isoliert, erzählt Armin Wagner augenzwinkernd, den viele unter seinem Spitznamen Yummy kennen. Heute befindet sich dort ein Wohnhaus.

Damals war die Band-Kultur am ganzen Niederrhein lebendig. Man konnte jedes Wochenende andere Bands hören, erzählt Christian Büttner, der zum Vorstandsteam des Vereins Kultur-Camp gehört und die Jugend auch in Kamp-Lintfort verbrachte.

Wer sich an die alten Kult-Kneipen-Zeiten in Kamp-Lintfort erinnert und im Album noch Fotos aus dieser Zeit hat, schickt die Bilder gerne mit ein paar erklärenden Zeilen zur Veröffentlichung an die RP Moers. E-Mail-Adresse: [email protected]

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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