HSG Krefeld verliert den Sieg vor der Pause

HSG Krefeld verliert den Sieg vor der Pause

Die HSG Krefeld hat in einem dramatischen Spiel gegen den Ligarivalen einen vorentscheidenden Sieg aus den Händen gegeben. Bis zur Halbzeitpause sah es noch nach einem sicheren Erfolg für die Krefelder aus. Doch in der zweiten Hälfte des Spiels drehte das Blatt und die Gegner konnten das Spiel noch drehen. Die Enttäuschung war groß, als die Krefelder Spieler den Sieg aus der Hand gaben und am Ende mit leeren Händen dastanden.

HSG Krefeld unterliegt Konstanz im Playoff-Halbfinale

Die HSG Krefeld Niederrhein musste sich als Zweiter der Süd-West-Staffel am Donnerstag im Play-off-Halbfinal-Hinspiel gegen den Südmeister HSG Konstanz mit einem 22:22 (11:16) zufriedengeben.

Konstanz sichert sich Ausgleich in der zweiten Halbzeit

Bis zur Pause rechneten die Fans der Eagles unter den 2007 Zuschauern in der Glockenspitzhalle wohl nicht mehr mit einem Sieg ihrer Mannschaft. Mit zu vielen Fehlwürfen gaben sie das Spiel ab der zehnten Minute aus der Hand und gerieten deutlich auf die Verliererstraße. Dabei ließen sie sich auch von einigen Entscheidungen der beiden Schiedsrichter die Konzentration nehmen.

Doch die Mannschaft bewies eine tolle Moral und bot dem Favoriten vom Bodensee in der zweiten Halbzeit einen großen und erfolgreichen Kampf. Herausragend war dabei die Abwehrleistung mit einem sehr starken Rückhalt Martin Juzbasic im Tor.

Das nährt die Hoffnung für das Rückspiel am Sonntag in Konstanz.

Bereits 90 Minuten vor dem Einlass herrschte auf dem Platz vor der Halle reges Treiben. Plötzlich wurden alle durch einen Knall aufgeschreckt. Der Busfahrer der Gäste streckte beim Rückwärtseinparken einen großen Fahnenmast nieder. Rund 50 Fans vom Bodensee hatten sich auf die knapp 600 Kilometer lange Fahrt an den Niederrhein gemacht.

Statistik

HSG Krefeld: Juzbasic, Bartmann – Krass (3), Schneider (3), Roscheck (1), Klasmann, Hüller (2), Sousa (2), Schulz (2), Marquardt (3), Claasen (1), Kaysen (1), Jagieniak (1), Persson (2), Mircic.

HSG Konstanz: Poltrum, Göres - Stotz (1), Czako, Michelberger (2), Sproß (4), Erifopoulos (2), Veit Schlafmann, Hutecek (1), Knipp (1), Beckmann (4), Wendel (4), Feny, Ingenpass (1), Köder (2).

Schiedsrichter: Kijowski/Strüder.

Als die Eagles zum Anwurf in die Halle kamen, schwenkten die Krefelder Zuschauer auf der Haupttribüne schwarze und gelbe Plastikfahnen und sorgten für eine stimmungsvolle Kulisse. Sie wurden gleich mit dem Führungstreffer von Jörn Persson belohnt.

Wie befürchtet, mussten die Krefelder auf Linksaußen Pascal Noll verzichten. Auch der angeschlagene Kapitän Christopher Klasmann gehörte nicht zur Start-Sieben, saß aber für den Notfall und als Siebenmeterschütze auf der Bank. Im Tor begann Sven Bartmann, der nach drei Paraden für Martin Juzbasic das Parkett verließ (20.).

In der Abwehr stellte Trainer Mark Schmetz neben Matija Mircic und Bastian Roscheck mit Ruben Sousa einen zusätzlichen Abwehrstrategen.

Die Eagles erwischten einen guten Start. Aber durch Fehlwürfe, darunter ein vergebener Siebenmeter, gerieten sie ab der 11. Minute mehr und mehr in Rückstand. Und es kam noch schlimmer, als Matija Mircic nach einem Zweikampf die Rote Karte sah. Eine viel zu harte Entscheidung. Auch sonst waren die Schiedsrichter hier und da nicht im Bilde.

Wie in der 24. Minute, als Loic Kaysen vom Konstanzer Niklas Ingenpaß im Gesicht erwischte wurde. Diesmal gab es statt Rot nur zwei Minuten. Aber dass die Gastgeber zur Pause mit fünf Treffern hinten lagen, lag an den insgesamt elf Fehlwürfen der Eagles.

Nach dem Motto, jetzt erst recht, kamen die Krefelder hochmotiviert aus der Kabine und kämpften sich mit einem 7:2-Lauf und Paraden von Torwart Martin Juzbasic eindrucksvoll ins Spiel zurück. Selbst bei einer Zeitstrafe gegen Bastian Roscheck ließen sie keinen Treffer zu. Stattdessen sorgte Lars Jagieniak in der 42. Minute für den vielumjubelten Ausgleich.

In den letzten 15 Minuten stand das Spiel auf des Messers Schneide. Die Gäste gingen wieder mit einem Treffer Vorsprung in Führung, weil Cedric Marquardt und Christopher Klasmann jeweils einen Siebenmeter vergaben. Doch bei einem Konter glich Jörn Persson wieder aus (55.). Der vergab dann aber zwei Minuten später den ersten Führungstreffer seit Minute 10.

Zehn Sekunden vor dem Ende nahm Trainer Schmetz beim Stande von 22:22 eine Auszeit, als Krefeld den Ball hatte. Doch der Siegtreffer wollte nicht mehr fallen.

Das Aufstiegsduell am Sonntag ab 17 Uhr in Konstanz im Rückspiel wieder bei null los. Ein Sieg, egal mit welchem Ergebnis, reicht jedem Team zum Einzug ins Play-off-Finale, das am 9. und 15. Juni ausgetragen wird. Bei einem Unentschieden mit weniger als 22 Treffern wäre Konstanz weiter. Bei einem Unentschieden mit einem Tor mehr (23:23) würden die Krefelder ins Finale einziehen. Wenn das Spiel wieder mit 22:22 endet, müsste das Los entscheiden, wo das dritte Entscheidungsspiel stattfindet.