Am 23. Oktober 2022 wird die neu sanierte Paterskirche in Kempen zum ersten Mal die Bühne für ein Konzert bereitstellen. Im Mittelpunkt des Abends wird der italienische Organist Andrea Vannucchi stehen, der auf der König-Orgel sein Können unter Beweis stellen wird. Die historische Orgel, die nach einer aufwendigen Restaurierung wieder in neuem Glanz erstrahlt, wird den perfekten Rahmen für ein unvergessliches Konzerterlebnis bieten. Die Kombination aus der akustisch hervorragenden Paterskirche und der Virtuosität von Andrea Vannucchi verspricht ein Abend voller Musikalität und Spiritualität.
Konzertreife Orgelkunst in der Paterskirche
Das Orgelkonzert in der Paterskirche war sehr gut besucht, dank der Einladung von Ute Gremmel-Geuchen an den Konzertorganisten Andrea Vannucchi aus Florenz. Nach der langen Durststrecke wegen Umbauarbeiten im ersten Obergeschoss des Franziskanerklosters in Kempen war dies ein willkommener Höhepunkt.
Die Wahl des italienischen Gaststars war sehr überlegt, denn Vannucchi gilt als Kenner historischer Orgeln und als Spezialist der historisch informierten Aufführungspraxis. Er lehrt am Musikkonservatorium in Perugia und ist als Konzertorganist weit gereist.
Ausschließlich Werke italienischer Tonsetzer hatte Vannucchi nach Kempen mitgebracht. Zwei Kompositionen von Girolamo Frescobaldi (1583-1643), dem ersten bedeutenden Komponisten der Instrumentalmusik, rahmten eine Tonschöpfung unserer Tage ein – das Trio super Ut queant laxis, das Antonio Galanti (geboren 1964), ein Freund des Interpreten, eigens für die König-Orgel geschrieben hat.
Das Publikum erlebte also eine Welturaufführung und ein völlig anderes Klangspektrum als ansonsten gewohnt. Schnarrende Register auf einem Manual, dezent auf einem anderen Manual begleitet, markierten das Thema – das kurz gefasste Opus endete mit einer markanten Steigerung.
Historische Orgelmusik aus Italien präsentiert von Andrea Vannucchi
In seinem Konzert bot Vannucchi eine Reise durch die italienische Orgelmusik, von der Renaissance bis zur Romantik. Er spielte Werke von Bernardo Pasquini (1637-1710), Antonio Vivaldi, Giambattista Martini (1706-1784) und Giovanni Battista Polleri (1855-1923). Die Kompositionen waren sorgfältig ausgewählt und zeigten die Vielseitigkeit der italienischen Orgelmusik.
Das Publikum zeigte sich begeistert von der Qualität und Souveränität der Interpretationen und bedankte sich mit herzlichem Applaus.
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