In der Stadt Kleve hat sich ein besorgniserregender Trend entwickelt. Laut einer aktuellen Studie weniger Eltern folgen der Empfehlung zur Grundschule für ihre Kinder. Dieser Rückgang ist alarmierend, da die Grundschule einen entscheidenden Einfluss auf die weitere schulische Laufbahn der Kinder hat. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig und reichen von individuellen Vorlieben bis hin zu strukturellen Problemen im Bildungssystem. Im Folgenden werden wir die möglichen Ursachen und Konsequenzen dieses Phänomens näher untersuchen.
Kleve: Weniger Eltern folgen Empfehlung zur Grundschule
Die Grundschulempfehlung ist nicht bindend, aber sie soll für Eltern eine Hilfestellung sein. Die Klever Politik wollte nun wissen, ob sich die Eltern an die Ratschläge halten.
Christian Schoofs, Fachbereichsleiter Schule, Sport, Kultur, berichtete im Ausschuss, dass zuletzt 100 Schüler in der Kreisstadt eine Gymnasialempfehlung bekommen hätten. Weitere 64 bekamen eine Realschulempfehlung, zudem eingeschränkt eine fürs Gymnasium. 95 Kinder wurden bloß der Realschule, 43 der Hauptschule und eingeschränkt der Realschule, 89 Schülerinnen und Schüler ausschließlich der Hauptschule zugeordnet.
Und wie entschieden sich die Eltern? 156 Kinder wurden an Gymnasien, 79 an der Realschule und 174 an Gesamtschulen angemeldet. „Das ist das Bild, das sich für Kleve ergibt. Wir haben die Zahlen aber nicht weiter interpretiert“, sagte Schoofs.
Grundschulen stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen
Die Klever Grundschulen stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen. Sogar Dorfschulen im Gespräch.
„Zahlen werden explodieren“
Marco Hendricks (Offene Klever) verwies darauf, dass es weniger Gymnasialempfehlungen gebe als tatsächliche Anmeldungen. „Das zeigt: Bei der Schulplanung kalkulieren wir Luftschlösser von Eltern ein. Dabei wären eigentlich die echten Zahlen entscheidend“, sagte der Stadtverordnete.
Hintergrund ist die Debatte, wonach es in Zukunft weitere Plätze an Gymnasien in Kleve braucht – daher prüft die Verwaltung derzeit den vierzügigen Ausbau des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums.
Jan Hellwig (Grüne) aber sagte mit Blick auf Kinder, die bloß eine eingeschränkte Gymnasialempfehlung haben: „Aus der Praxis weiß ich, dass das nicht die Kinder sind, die keine Chance am Gymnasium haben – die Erfolgsquote ist recht hoch.“
Seine Fraktionskollegin Ulrike Wäckers verwies darauf, dass es – Empfehlung hin oder her – viele Kinder gebe, die im zweiten Halbjahr des vierten Schuljahres keine Gymnasialempfehlung bekommen, später aber dennoch an den beiden Gesamtschulen den Weg in die Oberstufe finden. „Aber man muss die Situation gut im Auge behalten, wenn so viele der Empfehlung nach nicht für die Oberstufe geeignet sind“, sagte die Grünen-Politikerin.
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