Klimaschutz-Skandal: Betrug bei deutschen Projekten in China​

Der Klimaschutz-Skandal um deutsche Projekte in China verschleiert sich zu einem großen Betrug. Laut aktuellen Berichten wurden deutsche Unternehmen, die im Rahmen des Klima- und Umweltschutzprogramms tätig waren, beschuldigt, falsche Zertifikate für CO2-Einsparungen ausgestellt zu haben. Dieser Skandal wirft Fragen über die Sicherheit und Transparenz deutscher Klimaschutzprojekte auf. Wie konnten deutsche Unternehmen so leichtfertig Betrug begehen, ohne dass dies von den zuständigen Behörden bemerkt wurde? Wir werden in diesem Artikel die Hintergründe des Skandals beleuchten und die Konsequenzen für die deutsche Klimapolitik untersuchen.

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Betrug bei Klimaschutzprojekten deutscher Unternehmen in China

Bei Klimaschutzprojekten deutscher Unternehmen in China hat es offensichtlich Betrug im großen Stil gegeben. Der Chef des Umweltbundesamtes (UBA), Dirk Messner, bestätigte am Mittwoch im Bundestags-Umweltausschuss nach Angaben der Pressestelle des Parlaments entsprechende Vorwürfe.

Demnach hat ein Teil der zertifizierten Projekte gar nicht existiert, in anderen Fällen wurden schon bestehende Anlagen als neu ausgewiesen. Bei den Vorwürfen geht es um sogenannte Upstream-Emissions-Reduktions-Projekte (UER). Diese sind eine Möglichkeit für Ölkonzerne, gesetzliche Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen.

Bei den meisten der vom UBA zertifizierten Projekten geht es darum, Treibhausgasemissionen bei der Ölförderung zu verringern. Dafür erhalten die Unternehmen Zertifikate, die sie mit ihrem eigenen CO2-Ausstoß verrechnen können. Unbestätigten Angaben zufolge könnte dabei durch Betrug den Unternehmen ein Schaden von 4,5 Milliarden Euro entstanden sein.

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Reaktion des Umweltministeriums

Reaktion des Umweltministeriums

Umwelt-Staatssekretär Jan-Niclas Gesenhues (Grüne) sagte den Angaben zufolge im Ausschuss, das Ministerium nehme die Vorwürfe „nicht auf die leichte Schulter“ und habe auch bereits reagiert. Seit August 2023 gebe es diesbezügliche Ermittlungen. Ende Mai habe das UBA Strafanzeige gegen Unbekannt eingereicht. Das Ministerium sicherte das Bemühen um eine vollumfängliche Aufklärung zu.

Messner sagte demnach, bisher seien von insgesamt 60 Projekten zwei rückabgewickelt und zwei weitere gestoppt worden. Allerdings würden noch 36 weitere Projekte als verdächtig eingestuft. In zehn dieser 40 Fälle gebe es nach der Überprüfung von Satellitenbildern große Zweifel, ob die Anlagen überhaupt existierten. In zehn weiteren Fällen seien Angaben wahrscheinlich fehlerhaft.

Indizien wiesen laut UBA darauf hin, dass man es mit einem Betrugssystem zu tun habe. Erhärtet hätten sich besonders Verdachtsmomente gegen zwei Mitarbeiter von zwei Validierungsunternehmen vor Ort, die bei den insgesamt 40 kritischen Projekten involviert gewesen seien.

Für eine wirkliche Aufklärung seien allerdings Recherchen in China erforderlich. Bei den chinesischen Behörden sei dafür ein Amtshilfeersuchen gestellt worden, bis zu einer Antwort könne es aber dauern.

Das Bundesumweltministerium wies darauf hin, dass das gesamte UER-System noch von der Vorgängerregierung 2018 eingeführt worden sei. Da es sich als fehleranfällig und undurchsichtig erwiesen habe, habe die aktuelle Bundesregierung es vorzeitig gestoppt. Das System laufe nun zum Jahresende aus, zwei Jahre früher als ursprünglich im Gesetz vorgesehen.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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