Kommunalwahlen in Thüringen: Skandal um Krah wirkt sich auf AfD-Stimmverhalten aus

Die jüngsten Kommunalwahlen in Thüringen haben für Aufsehen gesorgt, nachdem sich ein Skandal um den ehemaligen AfD-Fraktionschef Hans-Thomas Krah entwickelt hat. Der Skandal wirkt sich nun offenbar auf das Stimmverhalten der AfD aus. Laut ersten Ergebnissen haben die Wähler der Alternative für Deutschland (AfD) in Thüringen bei den Kommunalwahlen verloren. Die Partei muss sich mit einem Minus von rund 5 Prozentpunkten zufriedenstellen. Der Skandal um Krah, der wegen Verdachts auf Korruption und Untreue inhaftiert ist, hat offensichtlich zu einer Vertrauenskrise innerhalb der Partei geführt.

AfD-Platzierungen: Krah-Skandal wirkt sich auf Wahlergebnisse aus

AfD-Platzierungen: Krah-Skandal wirkt sich auf Wahlergebnisse aus

Am Tag nach den Kommunalwahlen in Thüringen ist klar: Der von vielen befürchtete Durchmarsch der AfD im Land von Rechtsaußenpolitiker Björn Höcke ist ausgeblieben. Die Partei hat zunächst keinen Sieg bei Landrats- und Oberbürgermeisterwahlen davongetragen.

Dies lässt den Schluss zu: Selbst in Thüringen, wo die AfD in diesem Jahr sogar darauf hofft, den Ministerpräsidenten stellen zu können, ist der Höhenflug vorbei. AfD bedrängt CDU in Kommunalparlamenten in Thüringen Wird schwerer, sie auszugrenzen

Die AfD hat ein hausgemachtes Problem: ihren Europakandidaten Maximilian Krah. Trotz Korruptions- und Spionageaffären sowie umstrittener Äußerungen zur SS, die zum Bruch mit anderen europäischen Rechtsparteien geführt haben, wird er wohl ins EU-Parlament einziehen. Dort kann er die von ihm geschätzten Privilegien weiter genießen - auf Kosten der Steuerzahler.

Wäre er Mitarbeiter eines Unternehmens, hätte er schon längst seinen Job verloren. Stattdessen hält Krah an seinem Posten fest, will einen Skandal nach dem anderen aussitzen. Seine Parteichefs, die AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla und Alice Weidel, haben den Wählern indes zu verstehen gegeben, dass sie Krah nicht in die Schranken weisen können - oder es vielleicht auch einfach nicht wollen.

Und da dieses Problem der AfD eindeutig selbst verschuldet ist, wird es der Partei schwerfallen, das Ganze als linksgrüne Kampagne abzutun. Der Stimmungstest für die Landtagswahl in Thüringen am 1. September macht aber auch noch andere Personalprobleme deutlich: Der AfD-Landeschef Björn Höcke hat an der Basis offensichtlich an Strahlkraft eingebüßt.

Der Politiker, der als Strippenzieher im Hintergrund gilt, war zuletzt sogar deutlich sichtbarer als jemals zuvor: Mitte April ist er in einem TV-Duell gegen Thüringens CDU-Chef Mario Voigt aufgetreten. Mitte Mai kam er in die Schlagzeilen, weil er wegen des Verwendens einer Parole der Nationalsozialisten vom Landgericht in Halle verurteilt wurde.

Höcke, der bislang von seinem Mythos des Chefdemagogen lebte, vor dem alle zittern, hat sich mit jedem öffentlichen Auftritt selbst entzaubert. Jetzt sieht man einen farblosen Ex-Lehrer, der schwierigen Fragen ausweicht, in dem er sich auf Erinnerungslücken beruft. Vor Gericht hat er die Opferrolle derart ausgereizt, dass er gar weinerlich wirkte.

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Besonders deutlich aber wurden die Personalprobleme der AfD in der gestrigen Abstimmung: Anders als auf Bundesebene sind in den Kommunen Personen wichtiger als Parteien. Offensichtlich gibt es also auch in Thüringens Dörfern und Städten keine AfD-Politiker, die trotz der Skandale ihrer Parteifreunde gewählt werden, weil man ihnen zutraut, sich um die Sorgen der Menschen zu kümmern.

Doch die Gegner der AfD sollten sich aber nicht zu früh freuen. Denn gerade im Osten haben viele Menschen das Vertrauen in die etablierten Parteien verloren. Trotz allem schaffen es nach den Landratswahlen zehn von 13 angetretenen AfD-Kandidaten in die Stichwahlen am 9. Juni. Selbst wenn dann alle anderen Parteien Allianzen gegen die AfD bilden – ein Sieg der Demokratie sieht anders aus.

Udo Mayer

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