Lauterbachs Krankenhausreform: Vorteile für Solingen – aber auch für die Menschen?

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Lauterbachs Krankenhausreform: Vorteile für Solingen – aber auch für die Menschen?

Die Krankenhausreform des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach sorgt für viel Aufsehen in der Gesundheitspolitik. Insbesondere die Stadt Solingen könnte von den geplanten Änderungen profitieren. Doch die Frage bleibt, ob die Reform tatsächlich Vorteile für die Menschen bringt oder nur die Interessen der Krankenhäuser und der Politik berücksichtigt. In diesem Artikel wollen wir die Vorteile und Nachteile der Krankenhausreform näher beleuchten und klären, was dies für die Gesundheitsversorgung in Solingen und für die Menschen bedeutet.

Lauterbachs Krankenhausreform: Vorteile für Solingen, aber auch für die Menschen?

Lauterbachs Krankenhausreform: Vorteile für Solingen, aber auch für die Menschen?

Dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nach NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) das Städtische Klinikum Solingen besucht hat, scheint ein gutes Zeichen zu sein. Land und Bund haben das, was am Solinger Krankenhaus passiert, offenbar gut im Blick.

Und wenn die Verantwortlichen es so ausdrücken, dass die Entwicklungen am Städtischen Klinikum die Auswirkungen der Krankenhausreform vorwegnehmen – gleichsam also ein Prototyp oder Pioniermodell sind. Dann ist darauf zu hoffen, dass alle Beteiligten in diesem speziellen Fall ganz besonders darauf achten, dass die Umstrukturierung des Klinikums auch wirklich gelingt.

Das wäre gut für Solingen. Das Städtische Klinikum muss wachsen, weil mit Insolvenz der Kplus-Unternehmensgruppe zwei Krankenhäuser in der Region geschlossen wurden. Es übernimmt viele Aufgaben, die zuvor bei den kleineren Kliniken lagen. Und so entsteht spätestens mit dem bevorstehenden Neubau des Bettenhauses aus einem großen ein noch größeres Krankenhaus mit noch mehr Kompetenzen.

Ein Vorteil für die Solinger, die damit viele Gesundheitsleistungen direkt vor Ort vorfinden. Kooperationen mit anderen Krankenhäusern in der Region sollen außerdem bestehende Lücken schließen.

Den Beobachter, der womöglich selbst einmal in der Rolle eines Patienten ist, beschleicht jedoch mitunter ein mulmiges Gefühl. Was für Menschen, die mit ihrem eigenen Schicksal beschäftigt sind, schon jetzt groß und unübersichtlich wirkt, könnte sich zu einer noch größeren, im schlimmsten Fall gesichtslosen und abschreckenden Gesundheitsmaschinerie entwickeln.

Ziel der Verantwortlichen muss es bei der laufenden Umstrukturierung des Krankenhauses daher auch sein, den Aspekt von Wärme und Fürsorge nicht zu vergessen: Anlaufstellen als erster Punkt der Kontaktaufnahme und Abteilungen sollten so gestaltet werden, dass sie gar nicht erst den Verdacht aufkommen lassen, der Patient könnte nur eine Nummer in einem automatisierten Betrieb sein.

Finanzielle Zusagen bleiben aus. Sicher, dafür sorgt auch das Personal. Doch für dieses gelten dieselben Regeln: Sie sind über ihren Beruf nicht nur körperlichen, sondern auch seelischen Belastungen ausgesetzt. Auch ihnen muss in einem Großbetrieb dieselbe Wärme und Fürsorge entgegengebracht werden, wie in einem eher familiären, kleinen Betrieb, damit sie sich zugehörig, fest verankert und wertgeschätzt fühlen.

Ansonsten wird sich die Zahl der Aussteiger noch vergrößern: Selbst Chefärzte sind in der Branche schon ausgestiegen, weil sie den teilweise gesundheitsschädigenden, dicht getakteten Alltag in einem Krankenhaus nicht mehr ausgehalten haben.

Es geht bei der Erweiterung des Städtischen Klinikums also nicht nur ums Bauen. Es müssen zugleich auch Konzepte erarbeitet werden, die die Zufriedenheit der Mitarbeiter erhalten oder sogar noch steigern. Denn ansonsten würde die Krankenhausreform, die mit der Konzentration von Leistungen auch dem Fachkräftemangel in dieser Branche begegnen will, ad absurdum geführt.

Heike Schulze

Ich bin Heike, ein erfahrener Redakteur und der Chefredakteur der Website Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche sorge ich dafür, dass unsere Leser stets aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität erhalten. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Engagement für qualitativ hochwertige Berichterstattung spiegeln sich in jedem Artikel wider, den wir auf Hol Aktuell veröffentlichen. Es ist mir wichtig, unseren Lesern verlässliche Informationen zu liefern und sie stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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