Mieter müssen mit hohen Rückerstattungen für die Heizung rechnen
Die aktuellen Entwicklungen auf dem Energiemarkt haben weitreichende Auswirkungen auf die Heizkosten von Mietern in Deutschland. Laut aktuellen Schätzungen müssen Mieter in den kommenden Monaten mit hohen Rückerstattungen für die Heizung rechnen. Die gestiegenen Energiekosten aufgrund der geopolitischen Spannungen und der Klima-Krise führen zu erhöhten Ausgaben für die Wärmeversorgung. Dies bedeutet für viele Mieter eine erhebliche Belastung des Hausetats. In diesem Artikel werden wir die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Mieter näher beleuchten und mögliche Sparmaßnahmen aufzeigen.
Heizkostenexplosion: Mieter müssen mit hohen Rückerstattungen rechnen
Die Börsenpreise für Strom und Gas, die nach Russlands Angriff auf die Ukraine hochgeschnellt waren, haben sich wieder beruhigt. Doch bei vielen Mietern kommt der Heizkostenschock erst jetzt, wenn sie vom Vermieter ihre Abrechnung für 2023 erhalten. Was müssen Mieter nachzahlen?
„Viele Mieterinnen und Mieter werden für die Heizung ihrer Wohnung mehr zahlen müssen als je zuvor“, sagt Hagen Lessing, Chef des Abrechnungsdienstleisters Ista, unter Verweis auf Ablesedaten. Für eine 70 Quadratmeter große Wohnung mit Gasheizung oder Fernwärme müssten Mieter mit Heizkosten von mehr als 800 Euro für 2023 rechnen. Bei Ölheizungen werden 1100 Euro fällig. Bei geringen Abschlägen fällt die Nachzahlung entsprechend hoch aus.
HeizkostenSchock: Mieter müssen mehr zahlen, warum und wie kann man sich wehren?
„Mieter müssen mit hohen Nachzahlungen rechnen. Zahlreiche Betroffene melden sich bei uns wegen nicht nachvollziehbarer Abrechnungen“, bestätigt Stephan Herpertz, Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW. „Das gilt für Gas- und Ölheizungen, das gilt aber besonders für Fernwärme.“
Was kann man gegen eine überhöhte Abrechnung tun?
Klar: Wer mehr heizt, muss mehr zahlen. Höhere Beschaffungspreise schlagen ohnehin durch. Dennoch: „Mieter sollten die Abrechnung des Vermieters genau prüfen. Sie haben ab Eingang der Abrechnung ein Jahr Zeit dazu, sollten aber rasch handeln“, rät Herpertz und nennt typische Fallen: Die Kosten für Warmwasser sollten nicht mehr als 25 bis 35 Prozent der Energierechnung betragen. Die Betriebsstromkosten für die Heizung sollten nicht mehr als fünf Prozent der Energierechnung betragen.
HeizkostenÜbersicht: Wie hoch sind die Kosten für Heizung und Strom?
Die Heizkosten steigen. Aktuell liegt die Jahresrechnung für eine mit Gas heizende vierköpfige Familie (20.000 Kilowattstunden) in NRW im Schnitt bei 2370 Euro. In Sachsen ist es teurer, in Bayern günstiger.
Wie teilen sich Mieter und Vermieter die CO2-Abgabe?
„Der Vermieter muss die Kosten der CO2-Abgabe ausweisen und darf auch nur einen Teil an den Mieter weitergeben“, betont Herpertz. Das Wirtschaftsministerium bietet einen Rechner an, der für jeden Haustyp ausweist, wie viel Prozent wer tragen muss (https://co2kostenaufteilung.bmwk.de). Ein Beispiel: Bei einem Ende der 70er-/Anfang der 80er-Jahre gebauten Mehrfamilienhaus mit einem Verbrauch von 150 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr muss der Mieter 60 Prozent der CO2-Kosten tragen, der Vermieter 40 Prozent.
Was bringt die EU-Strommarktreform für Verbraucher?
Der Großhandelspreis hat sich entspannt. Das Problem sind die hohen Abgaben, vor allem für den Netzausbau. Die Versorger geben die steigenden Netzentgelte an die Kunden weiter, da der Bund die zunächst geplante Entlastung von fünf Milliarden Euro nach dem Klimafonds-Urteil zurückgezogen hat. Nun will die EU mit ihrer Strommarktreform wenigstens für mehr Transparenz sorgen: Stromanbieter dürfen die Vertragsbedingungen nicht mehr einseitig ändern. Verbraucher sollen künftig ein Recht auf Festpreisverträge und auf Verträge mit dynamischen Preisen haben.
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