Mönchengladbach: Alena Buyx und Klemens Skibicki sprechen über Vorteile und Nachteile der künstlichen Intelligenz

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Mönchengladbach: Alena Buyx und Klemens Skibicki sprechen über Vorteile und Nachteile der künstlichen Intelligenz

Am vergangenen Dienstag fand in Mönchengladbach ein interessantes Gespräch zwischen Alena Buyx, Ethik-Expertin, und Klemens Skibicki, Informatiker, statt. Im Fokus stand die künstliche Intelligenz, die immer mehr Einfluss auf unser Leben nimmt. Die beiden Experten diskutierten über die Vorteile und Nachteile dieser Technologie und beleuchteten die Frage, wie wir sie verantwortungsvoll nutzen können. Von der Automatisierung von Arbeitsprozessen bis hin zur Entscheidungsfindung in Unternehmen und Gesellschaft – die Anwendungsbereiche der künstlichen Intelligenz sind vielfältig. Doch wie können wir sicherstellen, dass diese Technologie unserem Wohl dient und nicht schadet?

Die Künstliche Intelligenz: Eine digitale Zeitenwende

Die Künstliche Intelligenz (KI) ist nicht erst vor einem Jahr über die Menschheit hereingebrochen. Aber mit dem Start etwa des Dienstes „ChatGPT“ ist Bahnbrechendes passiert. „Dieses und vergangenes Jahr ist epochal in der Geschichte der Menschheit“, glaubt etwa der Digitalisierungsexperte Professor Klemens Skibicki.

Zwei Fachleute, zwei unterschiedliche Sichtweisen

Zwei Fachleute, zwei unterschiedliche Sichtweisen

Zwei Fachleute, zwei unterschiedliche Sichtweisen auf eine wahrlich epochale, digitale Zeitenwende. Medizinehtikerin Alena Buyx war am Mittwoch bei der Hauptversammlung der Gladbacher Bank Gastrednerin und sprach zum Thema „Horror oder Heilsbringer? Ethische Aspekte von Künstlicher Intelligenz“.

KI gebe es zwar schon seit Jahrzehnten, seit ChatGPT sei dies aber nun auch Thema beim Abendbrottisch – eine hysterische Debatte, sagte Buyx. Sie richtete einen kritischen Blick auf die doppelte Verwendbarkeit von Künstlicher Intelligenz, also englisch „dual use“ ähnlich wie bei der Atomkraft, die zur Energieerzeugung wie zur Zerstörung taugt.

Buyx warb für riesige Effizienzgewinne durch KI, etwa die Präzision in Mustererkennung mit „Ergebnissen der Spitzenklasse“ und warnte gleichzeitig vor deren Schattenseiten. So habe etwa ein Algorithmus, der die Entwicklung eines Krebsmedikamentes massiv beschleunigt hat, innerhalb von sechs Stunden 40.000 Biowaffen theoretisch entworfen.

„Wir müssen sehr genau aufpassen“, warnte Buyx. „Wir müssen als Gesellschaft eine gemeinsame Vorstellung von der Realität bewahren. Wir müssen erkennen: Das ist gute KI, und das ist das Problematische.“

Lösungen für die digitale Zukunft

Lösungen für die digitale Zukunft

Es gebe aber für alles Lösungen, das in den Griff zu bekommen, nämlich die KI-Verordnung der EU, für deren Umsetzung sie warb mit dem Ziel: „Wie kriegen wir die Krebsmedikamente, und wie schaffen wir es, dass wir nicht in einem Nebel von hausgemachten Biowaffen umkommen?“

Einen Tag später war Klemens Skibicki Gastredner bei der Mönchengladbacher Unternehmerschaft der Metall- und Elektroindustrie im Haus Erholung. Der Kölner „Digital-Professor“ sprach zum Thema: „Digitalisierung, KI und der Mensch – wohin geht die Reise im digital vernetzen Zeitalter?“

Skibicki skizzierte, dass die Menschen nicht in der Lage seien, sich so schnell anzupassen, sondern immer aus dem eigenen Erfahrungshorizont heraus handelten, auch bei grundlegend neuen Technologien. Und das sei das eigentliche Problem im Umgang mit Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz.

Die Menschen müssen auch immer besser darin werden, Menschen zu sein, sagte Skibicki. Der technologische Fortschritt durchbreche nun Wertschöpfungsketten, Hierarchie-Muster und gewohnte Werbestrategien. Das sei im angelernten Möglichkeitsraum auch richtig so gewesen.

„Aber nun übertragen wir die alten Denkmuster auf die neuen Möglichkeiten. Digitalisierung bedeutet völlig neue Prozesse“, warnte er die Unternehmer und nannte das Smartphone als Beispiel: 2007 führte Apple das iPhone ein, es dauerte aber Jahre, bis das Smartphone für keinen Menschen mehr aus dem Alltag wegzudenken, bis Gewohntes vergessen war.

„Wir kommen jetzt in einer Welt an, in der es keine Trennung online und offline mehr gibt, sondern es ist eins“, sagte Skibicki. Supermarktkunden lassen das Smartphone nicht draußen vor der Tür liegen. „Wer diese Erwartungshaltung der Menschen nicht erfüllen kann, ist nicht wettbewerbsfähig.“

Um die Erwartungshaltung zu kennen, würden Daten benötigt – und da kommt KI ins Spiel, ohne die es kaum möglich sei, solche Datenberge zu beherrschen. KI schaffe diesen neuen Möglichkeitsraum. „Wenn wir diese Situation annehmen, können wir die Vorteile nutzen.“

Dies sei die Revolution: Maschinen werden immer besser darin, Maschinen zu sein. Menschen müssen auch immer besser darin werden, Menschen zu sein.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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