Nachlass des Stahl-Familienunternehmers nun im Kreisarchiv zugänglich
Das Kreisarchiv bietet ab sofort einen Einblick in die Geschichte eines bedeutenden Familienunternehmens der Region. Der Nachlass des bekannten Stahl-Familienunternehmers ist nun für die Öffentlichkeit zugänglich und wartet mit einer Fülle an interessanten Dokumenten und Aufzeichnungen auf. Die Sammlung umfasst unter anderem Unternehmensdokumente, Familienkorrespondenz und historische Fotografien, die einen umfassenden Blick auf die Entwicklung des Unternehmens und die Geschichte der Familie ermöglichen. Dieser Schatz an historischen Quellen bietet nicht nur für Familienforscher und Historiker, sondern auch für die breite Öffentlichkeit eine interessante Möglichkeit, mehr über die Geschichte der Region zu erfahren.
Nachlass des Stahl-Familienunternehmers nun im Kreisarchiv zugänglich
Der ehemalige SPD-Politiker Erwin Stahl aus Kempen ist am 7. August 2019 nach langer Krankheit im Alter von 88 Jahren verstorben. Jetzt ist sein politischer Nachlass für jedermann im Kreisarchiv Viersen zugänglich.
Ein Leben für die Politik
Erwin Stahl wurde am 25. Juni 1931 in einem kleinen Ort namens Eigenheim im Kreis Hohensalza geboren. Die ehemals preußische Region gehörte zu Polen. Stahls Familie war deutschstämmig und hatte es als Minderheit nicht leicht. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war seine Familie von 1945 bis 1949 in Polen in einem Lager interniert. Die Familie emigrierte danach in den Westen ins Ruhrgebiet. Stahl wurde Bergmann, bildete sich zum Grubensteiger und Grubenbetriebsführer sowie Bergingenieur fort.
Politische Karriere
Seit 1964 gehörte Stahl der SPD an. Von 1970 bis 1975 war er als Stadtverordneter im Rat der Stadt Kempen tätig. Er war stellvertretender Bürgermeister und viele Jahre SPD-Kreisvorsitzender. 1972 zog er erstmals als Abgeordneter in den Deutschen Bundestag ein. Er blieb es bis 1990. Dem Sozialdemokraten Stahl war es aber nie vergönnt, direkt in den Bundestag gewählt zu werden. Bei den Bundestagswahlen erhielt damals wie heute der CDU-Kandidat im Kreis Viersen die meisten Stimmen. Stahl zog stets über die Landesliste der SPD Nordrhein-Westfalen in das höchste Parlament der Bundesrepublik Deutschland ein.
Ein Sprachrohr für die Bürger
Der SPD-Politiker Erwin Stahl war per Du mit seinen Parteifreunden und Bundeskanzlern Willy Brandt und Helmut Schmidt, er besuchte den damaligen Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Herbert Wehner, in dessen Ferienhaus in Schweden, er spielte Skat mit dem damaligen Bundesverteidigungsminister Hans Apel (SPD) und war Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Forschung und Technologie. Von 1978 bis 1982 setzte er sich als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Forschung und Technologie für die Energiepolitik ein.
Nachlass im Kreisarchiv
Der gesamte politische Nachlass des ehemaligen SPD-Politikers Erwin Stahl – etwa 500 Ordner – befindet sich im neuen Kreisarchiv am Ransberg in Viersen-Dülken. Die ersten 200 Ordner hatte Stahl selbst bereits 1985 ans Archiv, das damals noch in der Kempener Burg beheimatet war, übergeben. Die übrigen Dokumente übergaben seine vier Kinder nach Stahls Tod ans Archiv.
Im Onlineportal www.archive.nrw.de sind unter dem Schlagwort (Suchwort) „Erwin Stahl“ 536 Archivalien zu finden, darunter auch Stahls Autobiografie „Aus meinem Leben“. Sie sind auch vor Ort im Kreisarchiv einsehbar.
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