Im Niedersächsischen Landtag gibt es eine neue Regelung für die Abgeordneten. Ab sofort dürfen sie während der Plenarsitzungen Trikots tragen, jedoch nur wenn sie diese unter einem Sakko oder Blazer verstecken. Diese Entscheidung fiel nach einer längeren Debatte zwischen den Abgeordneten und der Landtagspräsidentin. Die neuen Vorgaben sollen den Abgeordneten mehr Flexibilität bei der Wahl ihrer Kleidung ermöglichen, während gleichzeitig die Würde des Landtages gewahrt bleibt. Die Reaktionen auf diese Entscheidung fallen gemischt aus.
Am kommenden Freitag, wenn Deutschland im Viertelfinale der Europameisterschaft spielt, kommt der NRW-Landtag zu seiner letzten Plenarsitzung vor der Sommerpause zusammen. Und diesmal gibt es eine besondere Regelung für die Abgeordneten: Sie dürfen vor dem Spiel im deutschen Trikot auflaufen.
Laut einem Landtagssprecher müssen die Politikerinnen und Politiker jedoch während einer Rede im Plenum ein Sakko oder Blazer über ihrem Trikot tragen. Während einer Plenarsitzung muss die Kleidung der Würde des Hauses angemessen sein, so der Sprecher. Zum Beispiel während einer Rede am Redepult durch das Tragen eines Sakkos oder Blazers, was jeweils auch mit sportlicher Kleidung kombiniert werden kann.
Politiker im Nationaltrikot: NRW-Landtag ruft zum Heimspiel im Parlament
Der sportpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Jens-Peter Nettekoven, will die Möglichkeit am Freitag im Plenum nutzen. Gameday ist traditionell immer Trikottag! Wenn die Mannschaft spielt, gehört das Trikot mit dem Wappen auf der Brust zum Kleidungsstück. Freude auf das, was kommt, zeigen, dass man zum Team gehört und die Verbundenheit mit dem Team, sagte Nettekoven.
Der Landtag selbst ruft während der EM zum Heimspiel im Parlament auf und hat einen Kicker in die Lobby gestellt. Fußballfans sind an den Wochenenden zu Führungen eingeladen. Hier geht es zur Bilderstrecke: Die Trikots der EM-Teilnehmer.
Die Geschichte des deutschen Trikots
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat über die Jahrzehnte viele verschiedene Trikots zur EM und WM getragen. Bei der WM 1954, dem Wunder von Bern, trägt die Mannschaft ein klassisches weißes Trikot mit schwarzen Kragen. Zum EM-Titel 1972 bleibt es beim klassischen Heim-Dress in Weiß und Schwarz.
Bis in das Jahr 2000 trägt die Mannschaft ein grünes Auswärtstrikot: Das sind die Farben des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Der Kaiser mit der Trophäe bei der Weltmeisterschaft 1974 im eigenen Land. Das Design der Trikots bleibt in dieser Zeit beim klassischen Weiß und Schwarz.
1980 werden erstmals die traditionellen drei Streifen von Adidas auf dem Trikot sichtbar. Der Ausrüster beerbt in dem Jahr die Firma Erima. Bis 1986 bleibt das Trikot im schlichten Weiß und Schwarz mit wenigen farbigen Akzenten.
In den 1990er Jahren zeigen die Trikots den Zeitgeist des Jahrzehnts. Die Designs werden extravaganter und die Farben der Nationalflagge sind in deutlich auf den Trikots zu sehen.
Bei der WM in Japan und Südkorea wechselt der DFB zum klassischen Design zurück. Zur Heim-WM 2006 werden die Farben der deutschen Flagge dezenter in das Design eingearbeitet. Bei der Weltmeisterschaft 2014 und dem vierten Titel der Nationalmannschaft ziert ein roter Balken die Brust der Trikots.
In den Folgejahren gibt es weniger farbige Akzente und schlichtere Designs. Zur Heim-Europameisterschaft 2024 kommen die deutschen Farben beim Heimtrikot auf die Schultern. Das Auswärtstrikot ist erstmals in der Geschichte des DFB in Rosatönen gehalten.
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