Nordkorea lässt mit Ballons Abfälle nach Süden regnen – nicht zum ersten Mal

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Nordkorea lässt mit Ballons Abfälle nach Süden regnen – nicht zum ersten Mal

Erneut hat Nordkorea eine umstrittene Aktion gestartet, die Südkorea und die internationale Gemeinschaft alarmiert. Laut Berichten lassen nordkoreanische Behörden Abfälle mittels Ballons nach Süden regnen. Diese Taktik ist nicht neu, sondern Teil einer längeren Serie von Provokationen. Die Frage ist, welche Hintergedanken dahinter stecken und wie die südkoreanische Regierung reagieren wird. In den folgenden Zeilen werfen wir einen Blick auf die Hintergründe dieser Aktion und die möglichen Konsequenzen.

Müll aus dem Norden: Nordkorea schickt Hunderte Ballons mit Abfällen nach Südkorea

Seit Dienstagabend sind Hunderte große Ballons aus Nordkorea in Südkorea entdeckt worden. An diesen Ballons waren Müllsäcke befestigt, die Gülle, Zigarettenkippen, Kleidungsfetzen, alte Batterien und sogar Windeln enthielten.

Provokation aus Pjöngjang: Nordkorea setzt auf alten Trick aus Zeiten des Kalten Krieges

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Die einflussreiche Schwester von Machthaber Kim Jong Un bestätigte am Mittwoch, dass die Ballons, an denen Müllsäcke befestigt waren, aus Nordkorea kamen. Ihr Land habe damit seine Ankündigung wahr gemacht, als Reaktion auf Flugblatt-Kampagnen südkoreanischer Aktivisten Haufen von Altpapier und Dreck über die Grenze zu fliegen.

Ballons über Südkorea: Nordkorea will mit Provokationen die Spannungen vor der US-Wahl verschärfen

Die Experten rechnen mit neuen Provokationen in den kommenden Monaten, um die Präsidentschaftswahl in den USA im November zu beeinflussen. Die Ballon-Aktionen gehören zu einer Serie von Provokationen in jüngster Zeit, darunter der gescheiterte Start eines Spionagesatelliten und der Test von etwa zehn mutmaßlichen Kurzstreckenraketen vor wenigen Tagen.

Die Ballon-Aktionen sind absolut keine schwachen Aktionen, erklärt Kim Taewoo, ehemaliger Präsident des regierungsfinanzierten Instituts für Nationale Einheit in Südkorea. Nordkorea sendet damit die Botschaft, dass es beim nächsten Mal Ballons mit biologischen und chemischen Waffen in Pulverform schicken kann.

Koh Yu Hwan, emeritierter Professor der Dongguk-Universität in Seoul, bringt einen weiteren Aspekt ins Spiel. Nordkorea sei wahrscheinlich zu dem Schluss gekommen, dass die Ballon-Kampagne ein effektiver Weg sei, um die Regierung des südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol dazu zu bewegen, gegen die Flugblatt-Aktionen südkoreanischer Zivilpersonen vorzugehen.

Die Ballon-Aktionen des Nordens könnten öffentliche Appelle in Südkorea verstärken, gegen Nordkorea gerichtete Flugblatt-Kampagnen zu stoppen, um unnötige Zusammenstöße zu verhindern. Wie stark hier der Einfluss Seouls auf zivile Gruppen sein kann, ist indes unklar.

Die unmittelbare Gefahr einer militärischen Eskalation sei zwar nicht hoch, sagt Leif-Eric Easley, Professor an der Ewha-Universität in Seoul. Aber die jüngsten Entwicklungen zeigen, wie empfindlich und potenziell vulnerabel das Kim-Regime angesichts von Informationskampagnen ist.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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