Ein besonderer Abend im Schumann-Haus
Innerhalb des Schumannfestes in der Maxkirche am Samstagabend wurde die „Missa sacra“ des Komponisten Robert Schumann zur Aufführung gebracht. Dieser Auftritt fand nur einen Steinwurf vom frisch restaurierten Schumann-Haus auf der Bilker Straße entfernt statt, wo Schumann einst selbst Hochämter dirigierte.
Die 1852 in unserer Stadt entstandene Komposition wurde eingebettet in weitere Schumann-Werke und Musik von Johannes Brahms. Markus Belmann, Kirchenmusiker an St. Maximilian, verglich das Konzept in seiner Vorrede mit der Tatsache, dass eine Messkomposition in der Liturgie keineswegs am Stück erklingt, sondern jeder Satz an den dafür vorgesehenen Stellen.
Eine gelungene Aufführung
Ein Genie lässt es krachen! Vorschau auf das Schumannfest in Düsseldorf. Hier gab es zum Einzug einen Gregorianischen Choral, das Orgelvorspiel war eine Schumannsche Fuge über den Namen BACH, gespielt von Silvan Meschke. Nach dem Kyrie und dem Gloria der Messe wurden Brahms’ „Vier Ernste Gesänge“ wie eine Predigt eingefügt, wie Belmann es formulierte. Und nach den weiteren Messe-Sätzen erklang zum Auszug Schumanns Konzertstück für vier Hörner und Orchester.
Belmann hatte seinen Chor auf die „Missa sacra“ sehr gut vorbereitet. Die große Aufgabe, die hier auf ihn wartete, konnte er bis zum letzten Ton mit wachen Stimmen und reinen Klängen erfüllen. Die oft wechselnden Ausdruckscharaktere eines jeden Abschnitts arbeitete Belmann heraus und kontrastierte sie.
Ein gelungener Auftritt
Für die drei Soli hatte Schumann nur kleinere Aufgaben vorgesehen. Von lyrischer Schönheit glänzte im Offertorium Helena Günthers Sopran; zusammen mit dem Tenor Bohyeon Mun, dem kurzfristig eingesprungenen Bariton Rolf A. Scheider und dem Chor wurde das Benedictus stimmlich ganz und gar rund. Scheider war es auch, der Brahms’ Gesänge mit reichem Ton interpretierte.
Das eiskalte Genie Robert Schumann hat in diesem katholischen Kirchenraum eine besondere Verbindung. Hier hat Schumann die Rheinische Sinfonie komponiert. Im Schumann-Museum in Düsseldorf wird sein Werk und Leben ausgestellt.
Ein gelungenes Finale
Satter Hornklang erscholl durch den Kirchenraum, als die vier Solisten Uwe Schrumpf, Camiel Lemmens, Stef van Herten und Henrike Graf Schumanns Konzertstück intonierten. Sie lieferten stets glanzvollen Sound, ließen aber auch durchblicken, dass das Werk durchaus seine vertrackten Seiten hat. Das Orchester, dessen Streicher- und Bläsergruppen schon die ganze Zeit mit differenzierten Farben begleitete, antwortete den Hörnern mit ebenbürtiger Intensität und Hingabe.
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