Vulkan Vulkán: Erdbeben um den Supervulkan bei Neapel

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Vulkan Vulkán: Erdbeben um den Supervulkan bei Neapel

Ein alarmierendes Beben hat in der Region um den Supervulkan bei Neapel, Italien, die Aufmerksamkeit der Wissenschaftler und der Öffentlichkeit auf sich gezogen. Das Erdbeben, das am frühen Morgen registriert wurde, erreichte eine Stärke von 3,7 auf der Richterskala. Obwohl die Intensität des Bebens relativ gering war, hat es dennoch eine große Unruhe in der Region ausgelöst. Die Frage, die sich jetzt stellt, ist, ob dies ein Vorboten für ein größeres Ereignis ist oder nur ein Einzelereignis. Die Experten sind sich einig, dass der Supervulkan bei Neapel ein hohes Risiko birgt und dass die Beobachtung seiner Aktivität von größter Bedeutung ist.

VULKANISCHE AKTIVITÄT BEI NEAPEL

ERDBEBEN UND VULKANISCHE ERUPTIONEN: DIE ÄNGSTLICHE STIMMUNG IN POZZUOLI

Die Angst geht um im Westen Neapels

Es war am Mittwochmorgen, als erneut ein Erdbeben die Bewohner des Nachbarortes Pozzuoli und Umgebung verstörte. Bereits am Montagabend hatte die Erde über dem Supervulkan der Phlegräischen Felder gebebt und das so heftig wie seit 40 Jahren nicht.

150 Erdstöße innerhalb von vier Stunden registrierten die Experten des Nationalen Instituts für Vulkanologie und Geophysik (INGV) am Montag, der heftigste am Abend erreichte den Wert 4,4. Der Spuk bei Neapel ist noch nicht vorbei, wie der Erdstoß vom Mittwoch mit einem Wert von 3,6 zeigte.

Die Bevölkerung am Vesuv ist alarmiert

Die Bevölkerung am Vesuv ist alarmiert

„Es reicht, ich will nur noch weg“, so zitierte der Corriere della Sera die Anwohnerin Erika Bucci aus Pozzuoli. Hier liegen die Phlegräischen Felder mit der Solfatara im Ortszentrum, aus der seit Jahrzehnten Vulkandampf austritt. Touristen kamen, manche grillten Würstchen in den austretenden Dämpfen. Ihre Harmlosigkeit haben die Gase spätestens seit dem gewaltigen Erdstoß am Montag verloren. Die Bedrohlichkeit des unterirdischen Vulkans ist nun zum Greifen.

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Die Angst wächst

Die Angst wächst

„Ich bin hier zuhause“, sagt Bucci, „aber man kann hier nicht mehr leben. Gestern habe ich nur geweint. Wenn ich bleibe, werde ich krank. Pozzuoli stirbt. Aber meine größte Sorge ist, dass sie uns nicht die ganze Wahrheit sagen.“

Die Wissenschaftsgemeinde ist sich nicht einig

Die Wissenschaftsgemeinde ist sich nicht einig

Doch auch die Wissenschaftsgemeinde ist sich nicht darüber einig, was genau im Untergrund Pozzuolis, 15 Kilometer östlich von Neapel, vor sich geht. Der letzte Ausbruch des Supervulkans datiert aus dem Jahr 1538. Heute ist vom „Bradyseismus“ in den Phlegräischen Feldern die Rede, ein Phänomen, bei dem sich der Untergrund langsam hebt und senkt.

Ob dafür aufsteigendes Magma oder nur aus dem Magma austretende Gase der Grund sind, ist umstritten. Das Ansteigen des Bodens sei „einer der Aspekte, die wir am genauesten beobachten“, sagt der Leiter des Vesuv-Observatoriums Mauro De Vito. „Im Moment haben wir noch keine kritischen Punkte entdeckt.“

Die Folgen der Erdstöße

46 Familien mussten ihre Wohnungen wegen statischer Schäden verlassen. Insgesamt gingen bei Zivilschutz und Gemeinde 800 Anträge zur Überprüfung der Statik von Gebäuden ein. Es kam zu Rissen an Gebäuden, Putz fiel zu Boden. Die Gemeinde Pozzuoli ließ am Dienstag vier Zeltstädte errichten, um den rund 150 Menschen vorübergehend ein Dach über dem Kopf zu geben.

Die Reaktion der Regierung

Am Mittwoch wollte das Kabinett von Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in Rom über die Lage beraten, die Sitzung war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet. Bereits im Oktober hatte die Regierung Maßnahmen ergriffen, die Kritiker jedoch als ungenügend bezeichnen. Dabei ging es um strukturelle Präventionsmaßnahmen, einen Kommunikationsplan, die Ausarbeitung von Notfallszenarien sowie die Überprüfung von Fluchtwegen.

Hauptproblem ist die dichte Besiedlung der Gegend mit rund 600 000 Menschen in unmittelbarer Nähe der Phlegräischen Felder. „Es ist, als ob Tausende von Menschen auf einem Supervulkan sitzen und anstatt ihn unter Kontrolle zu halten und vorsichtig zu sein, was tun sie?“, sagte der Geologe Mario Tozzi vom Forschungsinstitut CNR der Zeitung Quotidiano Nazionale. „Sie bauen ein Krankenhaus, ein Hippodrom, eine Militärbasis, eine Stadt mit 80.000 Einwohnern darauf. Was auch immer dort passiert, wir haben ein Problem.“

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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