Wermelskirchen: Ein Leben lang gelernt - Vom Laufen für das Leben

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Wermelskirchen: Ein Leben lang gelernt - Vom Laufen für das Leben

In der Stadt Wermelskirchen wird ein besonderes Projekt ins Leben gerufen, das Lebenslanges Lernen fördert. Unter dem Motto Vom Laufen für das Leben geht es darum, Menschen jeden Alters und aus allen Gesellschaftsschichten zu erreichen und sie zu inspirieren, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten kontinuierlich zu erweitern. Durch sportliche Aktivitäten, wie zum Beispiel Laufen, soll die Gesundheit und Wohlbefinden der Teilnehmer gefördert werden. Neben der körperlichen Betätigung soll auch die soziale Integration und der Austausch zwischen den Generationen gefördert werden.

Ulrich Dirking: Ein Leben lang gelernt

Die Haustür öffnet er barfuß. Es ist ein regennasser Tag, die Temperaturen sind im Keller, aber Ulrich Dirking hat schon die Laufschuhe bereitgestellt. Bis dahin geht er barfuß. 90 Stufen unter der Autobahnbrücke schafft er in 25 Sekunden. Die gegenüberliegende Treppe mit 42 Stufen läuft er sieben Mal hintereinander – und landet im Durchschnitt bei 9,2 Sekunden pro Durchgang. „Das ist mein Regenprogramm“, erzählt er gut gelaunt.

Vom Barfuß bis zum Laufschuh

Vom Barfuß bis zum Laufschuh

„Ich war schon ziemlich alt, als ich den Weg in den Leistungssport gefunden haben“, erzählt Ulrich Dirking. Als Kind habe er nie auch nur eine Urkunde bei sportlichen Wettkämpfen gewonnen. „Aber ich war immer in Bewegung, wir hatten kein Auto und keinen Fernseher“, sagt er und grinst. Als Student, da war er gerade 25, lud ihn jemand ein, mit zum Lauftreff zu kommen. „Da merkte ich plötzlich: Ich bin schnell. Allerdings war ich anschließend auch fix und fertig“, sagt er heute.

Die 200 Meter - seine liebste Strecke

„Ich bin ein Sprinter“, sagt er. Das habe er als junger Mann selbst nicht gewusst, sei ihm aber seit seinem ersten Besuch beim Lauftreff vor mehr als 40 Jahren völlig klar. Die 400 Meter empfinde er als Qual.

Staffel mit Erfolg

Mit seinem Einzellauf qualifizierte er sich im polnischen Torun für die Staffel – gemeinsam mit Kurt Fischer, Heiner Lüers und Gerhard Zorn. Sie schlugen die Polen um eine knappe Sekunde. Aber damals verstand er: Aus seinem Sprint-Talent könnte er mit ein bisschen Ehrgeiz und viel Disziplin etwas machen.

Der Weg zum Erfolg

Er trat dem Leichtathletik-Club in seiner Heimatstadt Wuppertal bei, begann zu trainieren und stand bei Wettkämpfen plötzlich mit den großen Namen der Leichtathletik-Elite auf der Laufbahn. „1986 habe ich an den Deutschen Meisterschaften im Berliner Olympiastadion teilgenommen“, erinnert er sich, „das war ein Erlebnis.“ Damals startete er bereits für den BTV in Wuppertal, weil der ihm den Weg zu den großen Wettkämpfen möglich gemacht hatte. Ein Jahr später wurde er bei den Seniorenmeisterschaften in München bereits Deutscher Meister.

Ziele setzen und erreichen

Seitdem sammelt Ulrich Dirking Erfolge: 13 internationale Titel hat er bereits erlaufen. Seit 16 Jahren tritt er für Bayer Leverkusen an – und trifft dort beim Training auf die Alt-Internationalen seiner Altersklasse. „Die meisten haben als junge Läufer riesige Erfolge gesammelt“, erzählt Dirking, „das waren Zeiten, als ich noch gar nicht zum Leistungssport gefunden hatte.“

Disziplin und Ehrgeiz

„Ich habe für diese sportlichen Erfolge viel trainiert“, sagt der 67-Jährige heute. Wenn er für die Krankenversicherung beruflich unterwegs war, dann hielt er auf Dienstreisen immer nach Stadien zum Trainieren Ausschau. „Ich kenne überall die Sportplätze“, sagt er und lacht.

Weiterhin in Bewegung

Heute trainiert er weniger, sein ganz großer Ehrgeiz ist der Lust am Reisen mit seiner Frau gewichen. Aber immer noch steht Bewegung auf dem Wochenplan – bis zu vier Mal. Erst recht, wenn große Wettkämpfe anstehen, an denen er teilnehmen will – so wie die Hallen-Europameisterschaften der Senioren im polnischen Torun im März. „Es ist eine Frage des Willens“, sagt er.

Ausblick

„Mir hat der Sport viel gegeben“, sagt Ulrich Dirking, wenn er auf die vergangenen Jahrzehnte zurückblickt. Er habe Disziplin gelernt und die Kraft einer Struktur für den Alltag zu schätzen gelernt. „Als Sportler lernst du früh, Rückschläge besser zu verarbeiten“, sagt er, „du musst nicht immer Erster werden.“

Und deswegen appelliert er an jüngere Menschen, sich von der Begeisterung an der Bewegung anstecken zu lassen. Mit Sorgen sehe er, dass immer weniger junge Erwachsene und Kinder Lust an der Bewegung fänden. „Es ist doch nichts dabei, mit weniger Stufen anzufangen und sich jedes Mal beim Treppenlauf ein bisschen zu steigern“, sagt er.

Heike Schulze

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