- Zeitraumbezogene Arbeitsverträge kehren trotz Fachkräftemangels in Mode zurück
- Zeitraumbezogene Arbeitsverträge kehren trotz Fachkräftemangels in Mode zurück
- Befristete Arbeitsverträge auf hohem Niveau – auch im Jahr 2023
- Fachkräftemangel trotz Befristungen: Arbeitsverträge bleiben populär
- Gewerkschaften und linke Parteien warnen vor Missbrauch
- Kritik an sachgrundlosen Befristungen
Zeitraumbezogene Arbeitsverträge kehren trotz Fachkräftemangels in Mode zurück
In Zeiten von Fachkräftemangel und Personalknappheit auf dem Arbeitsmarkt kehren zeitraumbezogene Arbeitsverträge wieder in Mode zurück. Diese Art von Verträgen, die bereits in den 1990er Jahren beliebt waren, bieten Unternehmen die Möglichkeit, Mitarbeiter nur für einen bestimmten Zeitraum anzustellen. Durch diese flexible Form der Beschäftigung können Unternehmen auf wechselnde Marktbedingungen reagieren und ihre Personalplanung anpassen. Doch was bedeutet dies für die Arbeitnehmer? Wie wirken sich diese Verträge auf die Arbeitsplatzsicherheit und die soziale Absicherung aus?
Zeitraumbezogene Arbeitsverträge kehren trotz Fachkräftemangels in Mode zurück
Der Anteil der befristeten Arbeitsverträge ohne bestimmten Sachgrund an allen Befristungen ist trotz des vielbeklagten Fachkräftemangels im vergangenen Jahr weiter gewachsen. Sachgrundlose Befristungen hatten 2023 einen Anteil von 56,5 Prozent an allen befristeten Verträgen. Im Jahr 2021 waren es dagegen noch 55,7 Prozent.
Befristete Arbeitsverträge auf hohem Niveau – auch im Jahr 2023
Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine schriftliche Frage der Linken-Abgeordneten Susanne Ferschl hervor. 2023 waren demnach insgesamt 1,3 Millionen Arbeitsverträge sachgrundlos befristet, etwa 55.000 weniger als 2021, wie das Ministerium schreibt, das sich auf Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit beruft.
Fachkräftemangel trotz Befristungen: Arbeitsverträge bleiben populär
Wertschätzung neuer Mitarbeitender sieht anders aus. Unsere Woche: Befristete Arbeitsverträge. Gewerkschaft kritisiert hohe Zahl befristeter Stellen im Kreis Kleve. Arbeitgeber nutzen befristete Arbeitsverträge verstärkt in konjunkturellen Schwächephasen, weil sie dann weniger sicher sind, ob sie jemand über längere Zeit weiterbeschäftigen können. Für Arbeitnehmer bedeutet die Befristung allerdings mehr Unsicherheit über die berufliche Zukunft.
Laut Mikrozensus waren 2022 trotz des Fachkräftemangels gut 3,2 Millionen Menschen oder 8,7 Prozent aller Beschäftigten nur befristet angestellt, etwa 100.000 mehr als im Vorjahr. Linke gegen die grundlose Befristung von Stellen bei der Stadt Dinslaken. Personalpolitisches Armutszeugnis.
Gewerkschaften und linke Parteien warnen vor Missbrauch
Gewerkschaften und linke Parteien gehen davon aus, dass Arbeitgeber Befristungen auch unabhängig von der Konjunkturlage nutzen, um Beschäftigte leichter wieder loswerden zu können. Indiz dafür ist der anhaltend hohe Anteil der Befristungen bei Neueinstellungen von mehr als einem Drittel. Betroffen davon sind häufig Berufseinsteiger.
Zahl der sachgrundlosen Befristungen sinkt kaum – 1,4 Millionen Beschäftigte waren 2020 betroffen. Papier des Bundesarbeitsministeriums.
Kritik an sachgrundlosen Befristungen
Linke fordert Abschaffung. Der Anteil sachgrundlos befristeter Beschäftigung nimmt wieder zu. Das ist eine schlechte Nachricht, denn befristete Arbeitsverhältnisse sind mit niedrigeren Löhnen, mieseren Arbeitsbedingungen und mehr Unsicherheit für die Beschäftigten verbunden, sagte Linken-Politikerin Ferschl. Die positiven Entwicklungen im öffentlichen Dienst werden gänzlich von den steigenden Befristungen in der Privatwirtschaft ausgeglichen. Das Versprechen im Koalitionsvertrag, nur beim Bund als Arbeitgeber die sachgrundlose Befristung zu bekämpfen, greift zu kurz. Die sachgrundlose Befristung ist ersatzlos zu streichen, so Ferschl.
Schreibe einen Kommentar