Spuren aus Deutschland in Ontario, Kanada

Spuren aus Deutschland in Ontario, Kanada

Die Verbindung zwischen Deutschland und Kanada wird in der Provinz Ontario immer deutlicher. Neue Forschungen haben Spuren aus Deutschland in Ontario entdeckt, die historische Bedeutung haben könnten. Experten sind begeistert von dieser Entdeckung und vermuten, dass dies nur der Anfang sein könnte. Die gemeinsame Geschichte beider Länder erstrahlt in neuem Licht und weckt das Interesse vieler. Es wird erwartet, dass diese Spuren weitere Forschungen und Aufklärung mit sich bringen werden, um das Rätsel um die Verbindung zwischen Deutschland und Kanada zu lüften.

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Deutsche Spuren in Ontario: Mennoniten prägen das Straßenbild im deutschen Westen

Moment mal – spinnt das Navi? Wieso geht’s mitten in Kanada auf der Hessen-Straße nach Heidelberg? Warum rechts nach Bamberg, in dieselbe Richtung aber auch nach Mannheim? Und wie kommt New Hamburg in diese Ecke? Bis eben war‘s eine zurückgelehnte, tempomat-gedrosselte Landpartie im Mietwagen durch Ontarios liebliches, grünes Hügelland, vorbei an weißen Weidegattern, grasenden Kühen und kleinen Farmen. Dieser vor den Autoscheiben vorbeiflimmernde Naturfilm mutiert nun jäh zu einem Roadmovie mit dem Anfangsverdacht „Irgendwas-stimmt-hier-doch-nicht“. Also aussteigen, stirnrunzelnd Ortsschilder studieren und mal den Bauern an seinem Straßen-Obststand um Aufklärung bitten. Der Mann trägt Schwarz – vom Breitkrempen-Hut bis zur Sohle, sagt „hallo“ und „wie heischt du?“ Nanu – ein Exil-Schwabe? Nein, Aden Sauder ist Mennonit, Angehöriger einer evangelischen Freikirche, benannt nach dem Reformationszeit-Prediger Menno Simons. Adens pfälzische Vorfahren, so erzählt er, wanderten ab 1680 zunächst in den US-Bundesstaat Pennsylvania aus, dann etwa 120 Jahre später weiter nach Ontario, wo sie viele Dörfer mit deutschen Namen im Umkreis von etwa 50 Kilometern gründeten. Hier, eine Autostunde westlich von Toronto, sprechen die Mennoniten bis heute einen süddeutsch-niederländischen Dialektmix und prägen das Straßenbild. Die Mennoniten in Ontarios deutschem Westen fahren bis heute noch mit Pferdekutschen.

Foto: Stephan Brünjes InfoOntario

ExilDeutsche in Kanada: Begegnungen mit deutschen Wurzeln und überraschenden Momenten

ExilDeutsche in Kanada: Begegnungen mit deutschen Wurzeln und überraschenden Momenten

Spannender als solche erstarrten Namen aber sind überraschende Begegnungen mit Exil-Deutschen – etwa im Baden-Hotel: Mitten in diesem schönen, heute als Kneipe genutzten Rotklinkerbau der Kleinstadt Baden steht das verschnörkelte Schild: „Stammtisch“. Dahinter sitzt Ernst Stoiber. Und erzählt, immer donnerstags träfen sich hier Matt, Diego, Chris und Shawn. „Hey, ihr habt einen Stammtisch“, sagte Ernst nach ein paar Monaten zu dem Quartett, schmiedete ihnen in seiner Autowerkstatt das Schild und montierte eine Glocke, mit denen die vier nun ihr Bier herbeiläuten. Seitdem heißt Ernst im Baden-Hotel „Mr. Stammtisch“.

Foto: Stephan Brünjes

Kanadisches Heidelberg und deutsche Kultur: Eine Reise durch Ontarios liebliches Hügelland

Kanadisches Heidelberg und deutsche Kultur: Eine Reise durch Ontarios liebliches Hügelland

Die deutscheste aller deutschen Ontario-Städte hingegen hat auch keinen deutschen Namen mehr, schon seit mehr als 100 Jahren: Dieses Berlin in Ontario wurde 1916 aus Protest gegen Weltkriegsgegner Deutschland umbenannt und heißt bis heute Kitchener – nach einem britischen Feldmarschall und Kriegsminister. Die Tageszeitung The Independent in New Hamburg erschien viele Jahrzehnte lang auf Deutsch. Dennoch: Deutsches und Deutsche gibt’s trotzdem reichlich in der ein wenig konturlosen 240.000-Einwohner-Stadt: Das weltweit wohl zweitgrößte Oktoberfest etwa. Oder im erholsamen Victoria-Park diesen leeren Denkmal-Sockel. Drei marodierende junge Männer rissen 1914 kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs die Kaiser-Wilhelm-Büste herunter und warfen sie in den angrenzenden See. Und weil die Mansion Street damals Kaiser-Straße hieß, haben hiesige Anwohner diesen – im Krieg ebenfalls getilgten – Namen vor ein paar Jahren wieder in eine Gehwegplatte eingravieren lassen.

Foto: Stephan Brünjes

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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