Emmericher Willibrord-Krankenhaus meldet Insolvenz an
Das Emmericher Willibrord-Krankenhaus hat am gestrigen Tag Insolvenz angemeldet. Diese Nachricht schockierte die Bevölkerung der Stadt Emmerich und beyond. Die Finanzielle Lage des Krankenhauses hat sich aufgrund von rückläufigen Patientenzahlen und erhöhten Kosten immer weiter verschlechtert. Trotzdem hatten die Verantwortlichen des Krankenhauses noch bis vor kurzem gehofft, dass es möglich sein würde, die finanzielle Schieflage durch Kostenreduzierungen und Strukturreformen zu überwinden. Doch nun steht fest, dass das Krankenhaus zahlungsunfähig ist und ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde.
Insolvenz-Schock für Emmerich: Willibrord-Krankenhaus meldet Zahlungsunfähigkeit an
Nach der Mitarbeiterversammlung im Emmericher Krankenhaus sitzt der Schock tief. Dass es Veränderungen beim Willibrord-Spital geben wird, war eigentlich allen Beteiligten klar. Besonders nachdem vor wenigen Wochen eine Info-Veranstaltung für die Emmericher Politik über die Fusion von „Pro Homine“ und dem Klever Krankenhausverbund (KKLE) kurzfristig abgesagt wurde. Doch dass das Spital nun insolvent ist - das trifft hart.
543 Mitarbeiter und 46 Auszubildende betroffen
Der Insolvenzantrag betrifft die St. Willibrord-Spital Emmerich-Rees gGmbH und damit nicht alle anderen Bereiche in Emmerich und Rees, die zu „Pro Homine“ gehören wie etwa die Pflegeeinrichtungen.
Das Krankenhaus in Zahlen
Das Spital verfügt über 271 Betten mit sieben Fachabteilungen sowie acht darin enthaltenen medizinischen Zentren. Jährlich werden 10.000 Menschen stationär und 30.000 ambulant behandelt.
Eigentlich waren viele Menschen davon ausgegangen, dass eine Fusion der regionalen Krankenhaus-Riesen „Pro Homine“ und KKLE dafür sorgen könnte, dass der Standort Emmerich als Teil der neuen, großen Holding zumindest in Bereichen eine Zukunft haben könnte. Nun allerdings kommt es zu einem Insolvenzverfahren, in dem die Frage geklärt werden muss, ob und welche Teile des Krankenhauses bleiben.
Bürgermeister Hinze in Sorge
Bürgermeister Peter Hinze ist in Sorge. Als Bürgermeister kann er nicht viel ausrichten. Das Heft des Handels haben andere in der Hand. Dennoch versucht er über Drähte in die Landeshauptstadt Düsseldorf auf die besondere Lage von Emmerich aufmerksam zu machen.
„Wir wollen, dass Emmerich ein Krankenhaus behält“, sagt er. Und: „Wir müssen daran denken, dass wir die notärztliche Versorgung sicherstellen. Wir haben die A3, die Betuwe-Linie und den Rhein direkt um uns herum. Da kann es immer zu besonderen Gefahrenlagen kommen.“
Politiker appellieren an die Beteiligten
Der Emmericher CDU-Fraktionsvorsitzende Tim Krebber denkt ebenfalls perspektivisch. „Im Insolvenzverfahren ist der Weiterbetrieb des Willibrordspitals für die kommenden drei Monate gesichert. Auch die Löhne sind gesichert. In dieser Zeit muss eine Lösung gefunden werden, die den Erhalt des Krankenhauses sichert.“
Die SPD hat am Samstag eine Pressemitteilung in Sachen Krankenhaus verfasst. Darin schreibt die Fraktionsvorsitzende Meike Schnake-Rupp: „Das Krankenhaus in Emmerich ist eine essenzielle Einrichtung für die medizinische Versorgung der Emmericher Bevölkerung und ein bedeutender Arbeitgeber in unserer Stadt.“ Die SPD appelliert an alle Beteiligten – besonders an die Krankenhausleitung, die Gesellschafter, den Insolvenzverwalter, die Politik auf allen Ebenen und die Gesundheitsbehörden – gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, die sowohl die Arbeitsplätze der Beschäftigten als auch die Gesundheitsversorgung in Emmerich sichert.
„Ein Wegfall des Krankenhauses würde nicht nur die örtliche Gesundheitsversorgung beeinträchtigen, sondern auch die lokale Wirtschaft und die sozialen Strukturen in unserer Stadt gefährden“, schreibt die SPD.
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