Der alkoholfreie Wein erfährt derzeit einen bemerkenswerten Aufschwung. Immer mehr Menschen entscheiden sich für einen gesunden Lebensstil und suchen nach Alternativen zu traditionellen Weinen. Doch was genau macht alkoholfreien Wein so attraktiv? Die Kombination aus Geschmack, Alkoholgehalt und Herstellung macht ihn zu einem beliebten Getränk für jeden Anlass. In diesem Artikel werden wir tiefer in die Welt des alkoholfreien Weins eintauchen und die verschiedenen Aspekte beleuchten, die ihn zu einem Trendsetter im Getränkemarkt machen.
Alkoholfreier Wein: Der Trend, der den Geschmack verändert
Entalkoholisierte Weine und Sekte aus deutschen Kellern erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) mitteilt, setzen immer mehr Weingüter, Winzergenossenschaften und Handelskellereien auch auf alkoholfreie Alternativen. Die steigende Nachfrage gibt ihnen recht: 2022 konnte die Branche den Absatz von alkoholfreiem Wein um 18 Prozent steigern.
Alkoholfreier Wein: Wie wird er produziert und schmeckt er wie echter Wein?
Eigentlich ist die Bezeichnung alkoholfreier Wein ungenau, denn bei alkoholfreiem Wein handelt es sich streng genommen um entalkoholisierten Wein. Das heißt: Um Wein ohne Alkohol herzustellen, muss dem Grundwein bereits zu Alkohol vergärter Zucker wieder entzogen werden, wie der Deutsche Weinbauverband (DWV) mitteilt. Hierfür können verschiedene Methoden angewendet werden. Ein Beispiel ist die Umkehr-Osmose, bei der der Wein durch eine teils durchlässige Membran fließt, die den Alkohol herausfiltert. Auch mit der Vakuumdestillation lässt sich Wein sehr aromaschonend bei relativ niedrigen Temperaturen von rund 30 Grad Celsius entalkoholisieren, erklärt das DWI.
Schmeckt alkoholfreier Wein wie echter Wein? Viele Weinexperten erwarten von den alkoholfreien Weinen, dass sie das gleiche Geschmacksprofil aufweisen wie Weine mit Alkohol. Doch das ist nicht so. Da der entfernte Alkohol auch Geschmacksträger ist, kann dies nicht der Fall sein, erklärt eine Sprecherin des DWI. Zwar hätten alkoholfreie Weine durchaus den typischen Weingeschmack, doch unterscheide sich dieser in der Komplexität oder im Mundgefühl von den normalen Weinen.
Alkoholfreier Wein: Gesundheitliche Aspekte und Alternative zum traditionellen Wein
Aus gesundheitlicher Sicht ist es zunächst einmal gut, den Konsum von Alkohol so gering wie möglich zu halten. Insofern ist es zumindest gesünder, von normalem Wein auf die alkoholfreie Variante umzusteigen. Ohne Alkohol hat Wein außerdem weniger Kalorien. Dennoch enthalten auch alkoholfreie Weine Zucker – wovon die meisten Menschen ohnehin zu viel aufnehmen. Es empfiehlt sich daher, auch alkoholfreien Wein in Maßen zu genießen.
Warum schmeckt alkoholfreier Wein süß? Alkohol ist – ebenso wie Fett – ein Geschmacksträger, erklärt die DWV-Sprecherin. Winzer müssten diesen Geschmacksträgerverlust bei der Herstellung ihres Produktes einkalkulieren. Wie das zum Beispiel geht? Den fehlenden Alkohol versucht man beim Wein mit etwas Süße zu kompensieren, sagt das DWI.
Welcher alkoholfreie Wein schmeckt am besten? Geschmäcker sind verschieden – das gilt auch für alkoholfreien Wein. Was wem gefällt, hängt auch vom subjektiven Geschmacksempfinden ab. Auch über Trends beim alkoholfreien Wein lässt sich nicht viel sagen. Das liegt auch daran, dass entalkoholisierte Weine gegenwärtig einen Marktanteil von weniger als einem Prozent ausmachten und dementsprechend noch ein Nischenprodukt seien.
Hat alkoholfreier Wein wirklich keinen Alkohol? Wer keinen Alkohol trinkt, sollte vorsichtig sein: Tatsächlich liegen die meisten alkoholfreien Weine nicht bei 0,0 Prozent, wie der Verband der Weinbauer mitteilt. Der europäische Gesetzgeber definiert hier, dass ein entalkoholisierter Wein maximal 0,5 Prozent Alkohol enthalten darf. Insoweit liegt der Alkoholgehalt zwischen 0,0 Prozent und 0,5 Prozent, erläutert der DWV.
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