Aufgrund der Gaza-Proteste: Die New Yorker Columbia University wechselt zum Online-Betrieb.

Aufgrund der Gaza-Proteste: Die New Yorker Columbia University wechselt zum Online-Betrieb.

Die renommierte Columbia University in New York hat aufgrund der anhaltenden Gaza-Proteste beschlossen, zum Online-Betrieb zu wechseln. Diese Maßnahme soll die Sicherheit der Studierenden und des Lehrpersonals gewährleisten, während gleichzeitig der akademische Betrieb aufrechterhalten wird. Die Universität reagiert damit auf die aktuellen politischen Entwicklungen und setzt ein Zeichen für ihre Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft. Der Wechsel zum Online-Unterricht ermöglicht es den Studierenden, weiterhin an ihren Kursen teilzunehmen und ihre akademischen Ziele zu verfolgen, ohne dabei ihre Sicherheit zu gefährden. Diese Entscheidung unterstreicht die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Columbia University in herausfordernden Zeiten.

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Columbia University wechselt zum Online-Betrieb nach Gaza-Protesten wegen Sicherheitsbedenken

In den vergangenen Tagen habe es zu viele Beispiele für „einschüchterndes und belästigendes Verhalten auf unserem Campus gegeben“, schrieb Universitätspräsidentin Nemat Shafik in einem offenen Brief. Alle Kurse würden daher „virtuell stattfinden“. „Antisemitische Äußerungen, wie auch andere Äußerungen, mit denen Menschen verletzt und verängstigt werden sollen, sind inakzeptabel und es werden entsprechende Maßnahmen ergriffen“, fuhr die Universitätspräsidentin fort. Die Umstellung auf Online-Lehrbetrieb diene der Deeskalation und „um uns allen die Möglichkeit zu geben, über die nächsten Schritte nachzudenken“.

In der vergangenen Woche hatten pro-palästinensische Proteste begonnen, bei denen die Universität aufgefordert wurde, sich von Unternehmen zu trennen, die Verbindungen nach Israel haben. Mehr als hundert Protestteilnehmer wurden festgenommen, nachdem die Universität am Donnerstag die Polizei auf den Campus gerufen hatte. Daraufhin schienen sich die Spannungen zu verschärfen, am Wochenende war die Beteiligung noch größer. Die Proteste weiteten sich auch auf andere Universitäten aus. Auch am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT), an der University of Michigan und an der Elite-Universität Yale kam es zu Demonstrationen. Dabei wurden in Yale am Montag mindestens 47 Teilnehmer festgenommen, nachdem sie Aufforderungen, sich zu entfernen, nicht nachgekommen waren.

„Die Universität hat die Entscheidung getroffen, die Personen, die den Platz nicht verlassen wollten, mit Rücksicht auf die Sicherheit der gesamten Yale-Gemeinschaft festzunehmen“, erklärte die Elite-Universität. In Harvard suspendierten Universitätsvertreter am Montag das pro-palästinensische Solidaritätskomitee, wie die Studentengruppe im Onlinedienst Instagram mitteilte. Sie seien angewiesen worden, „alle organisatorischen Aktivitäten“ für den Rest des Semesters einzustellen, andernfalls riskierten sie einen dauerhaften Ausschluss, berichtete die Studentenzeitung „Harvard Crimson“.

Antisemitische Vorfälle auf dem Campus führen zur Umstellung auf virtuellen Unterricht

Antisemitische Vorfälle auf dem Campus führen zur Umstellung auf virtuellen Unterricht

US-Präsident Joe Biden verurteilte am Montag erneut „die antisemitischen Proteste“. „Ich verurteile auch diejenigen, die nicht verstehen, was mit den Palästinensern los ist“, sagte er vor Journalisten, ohne weitere Details auszuführen. Bereits am Vortag hatte Biden den „unverhohlenen Antisemitismus“ an US-Hochschulen als „verwerflich und gefährlich“ bezeichnet. Dieser habe „absolut keinen Platz auf dem Universitätsgelände oder irgendwo in unserem Land“.

Seit dem beispiellosen Hamas-Angriff auf Israel vom 7. Oktober und dem davon ausgelösten Krieg im Gazastreifen zeigt sich an US-Eliteuniversitäten eine tiefe Spaltung mit Blick auf den Krieg im Nahen Osten. Studenten, Professoren und die Verwaltung liefern sich erbitterte Auseinandersetzungen, die sich auch auf Onlinenetzwerke ausgeweitet haben. Dabei geht es um Vorwürfe des Antisemitismus, der Islamophobie und der Bedrohung der Meinungsfreiheit.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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