Bertastraße: Die berüchtigtste Straße in Düsseldorf
In der rheinischen Metropole Düsseldorf gibt es eine Straße, die in aller Munde ist: die Bertastraße. Diese Straße ist nicht nur ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, sondern auch ein Synonym für Kriminalität, Prostitution und gewalttätige Auseinandersetzungen. Viele Anwohner und Geschäftsleute haben längst die Hoffnung aufgegeben, dass sich an dieser Straße jemals etwas ändern würde. Doch gibt es noch Hoffnung? Wir haben uns auf die Suche nach Antworten begeben und wollten wissen, was hinter der Fassade dieser berüchtigten Straße steckt.
Die Bertastraße: Eine Straße im Chaos
Fußgänger und Radfahrer sind Opfer eines misslungenen Urbanismus. Die Bertastraße in Gerresheim ist ein Gräuel im Herzen Düsseldorfs.
Die Straße, die Sicherheit und Bequemlichkeit ignoriert, ist für Autofahrer ausreichend breit, aber für Fußgänger und Radfahrer ein Alptraum. Nur ein schmaler, teilweise nur 20 Zentimeter breiter, zumeist noch von Hecken überwucherter Streifen steht ihnen zur Verfügung.
Wer noch mit Kinderwagen oder Rollator unterwegs ist, muss immer wieder auf die Straße ausweichen, da auf dem Mini-Bürgersteig mittig Masten von alten Gasleuchten stehen, die zudem nachts allenfalls die Straße beleuchten, den Fußweg aber in tiefer Dunkelheit belassen. Nachts wird die Bertastraße erst recht zum Nürburgring, sagt ein Anwohner.
Manchmal endet der mit Stolperfallen übersäte Weg dann auch einfach an einer Hecke. Viele Poller, die das Parken verhindern sollen, wurden von Rasern bereits umgefahren.
Die Anwohner fordern Tempo 30
Die Anwohner protestieren gegen diesen Zustand schon seit vielen Jahren, gehört wurden sie bis heute nicht. Jetzt haben sie eine Petition gestartet, fast 500 Unterstützer haben bereits unterzeichnet. Denn zumindest eines muss aus ihrer Sicht gewährleistet sein: Auf der gesamten Bertastraße dürfen Autofahrer nicht schneller als 30 fahren.
Das Tempolimit gilt ohnehin bereits auf dem Abschnitt zwischen der Bushaltestelle und dem Zamenhofweg, nachdem hier 2016 ein Mensch bei einem Umfall ums Leben kam. Das muss jetzt auch für die letzten noch fehlenden, katastrophal ausgebauten 600 Meter bis zur Dreherstraße eingeführt werden, fordert Ayescha Kroll-Brenk.
Die BV7 hatte vor zwei Jahren einmal beantragt, die Poller an den Gaslaternen zu versetzen, um so mehr Gehweg zu gewinnen. Die Verwaltung hat das abgelehnt.
Die Bertastraße muss jetzt sicher werden! lautet die Forderung der Anwohner. Sie haben eine Petition gestartet und fordern die Einführung von Tempo 30 auf der gesamten Bertastraße.
Ferry Weber, Sprecher des Düsseldorf Ortsvereins Fuss e.V., erklärt vor Ort: So eine sinnvolle, wenig aufwendige Maßnahme mit solch fadenscheinigen Argumenten abzulehnen, ist nicht akzeptabel. Hier muss einfach etwas passieren, die Stadt ist in der Verkehrssicherungspflicht.
Ayescha Kroll-Brenk will jedenfalls nicht so schnell aufgeben, und sie spürt eine große Solidarität. Nicht nur von Seiten ihrer Nachbarn – rund 250 Betroffene dürften an der Bertastraße leben – auch der Kleingartenverein Königsbusch oder der Post Sportverein an der Dreherstraße haben deutlich signalisiert, dass sie auf unserer Seite sind.
Sie will den öffentlichen Druck weiter erhöhen, die Bezirksvertreter zu einem Ortstermin einladen in der Hoffnung, dass diese dann die Sorgen weiter in den Rat tragen. Die Bertastraße ist anders als andere Straßen. Daher brauchen wir eine Sonderregelung, fordert sie.
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