Bundespräsidentschaftswahl: Jetzt kommt es auf die Erste Dame an

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Bundespräsidentschaftswahl: Jetzt kommt es auf die Erste Dame an

Die Bundespräsidentschaftswahl steht bevor und die politische Landschaft Deutschlands ist in Aufruhr. Nachdem die erste Runde keine klaren Ergebnisse hervorgebracht hat, konzentriert sich nun die Aufmerksamkeit auf die Erste Dame. Als Partnerin des amtierenden Bundespräsidenten spielt sie eine entscheidende Rolle in diesem Wahlkampf. Ihre Popularität und ihr Einfluss auf die Meinung der Wähler werden in den kommenden Tagen und Wochen einen entscheidenden Faktor darstellen. Die Frage aller Fragen lautet: Werden die Deutschen der Ersten Dame vertrauen und ihrem Partner die nächste Amtsperiode anvertrauen? Die kommenden Tage werden zeigen, ob die Bundespräsidentschaft in neuen Händen liegt.

Bundespräsidentschaftswahl: Die Frau des Präsidenten nimmt das Mikro

Das Treffen in Camp David stand bereits fest, als von der Präsidentschaftsdebatte noch keine Rede war. Dennoch drängte sich der Eindruck auf, der Clan des US-Präsidenten habe sich zu einem Krisengipfel getroffen. Gekommen waren neben Ehefrau Jill, Tochter Ashley und der kürzlich verurteilte Sohn Hunter, Joe Bidens Schwester Valerie sowie die Enkel des Präsidentenpaares. Anschließend verlautete aus dem Umfeld des 81-Jährigen, seine Familie habe ihn ermutigt, im Rennen um das Weiße Haus zu bleiben.

Vor allem Ehefrau Jill habe ihn gedrängt, nicht das Handtuch zu werfen. Das passt in das Narrativ, das seit Langem in den rechten Medien kultiviert wird. Der konservative Polemiker Matt Drudge fasst es auf seinem Online-Dienst mit der griffigen Schlagzeile zusammen: „Grausam – Jill klammert an der Macht“.

Biden-Team kontert TV-Debakel mit neuem Wahlwerbespot

Biden-Team kontert TV-Debakel mit neuem Wahlwerbespot

In dem neuen Wahlwerbespot zeigt sich Biden nach dem verpatzten Wahlkampfduell kämpferisch. „Ich weiß“, sagt er vor einer jubelnden Menge, und führt fort: „Aber ich weiß, wie man diesen Job macht. Ich weiß, was richtig ist und was falsch. Ich weiß, wie man die Wahrheit sagt“.

Alter Bidens Auftritt beim ersten TV-Duell am vergangenen Donnerstag hat in den USA eine Debatte darüber ausgelöst, ob er Platz für einen jüngeren Kandidaten machen sollte.

Grausam – Jill klammert an der Macht: Biden-Familie unterstützt Präsidenten

Grausam – Jill klammert an der Macht: Biden-Familie unterstützt Präsidenten

Fraglos ist die seit 47 Jahren mit Joe verheiratete Lehrerin seine größte Cheerleaderin. Sie war eine der wenigen Stimmen, die nach dem Debatten-Desaster vom vergangenen Donnerstag den Glauben an die Fähigkeit ihres Mannes nicht verloren hatte, Donald Trump im November zu schlagen.

Die Kommunikationsdirektorin der First Lady, Elizabeth Alexander, bestätigt die Entschlossenheit des Präsidentenpaares, auch diese Krise durchzustehen: Die beiden seien in ihrem Leben durch dick und dünn gegangen. „Er will gewinnen, und sie will das auch“.

Obwohl ein Chor aus Biden-Loyalisten in den Sonntags-Talkshows versuchte, die Bedeutung der katastrophalen Performance herunterzuspielen, herrscht bei den Demokraten unverkennbare Panik.

Die Sätze des Präsidenten mäanderten ohne Sinn, er ließ Lügen Trumps über den 6. Januar 2021 und die angeblich gestohlenen Wahlen unwidersprochen und verpasste Chancen, bei Themen wie der Abtreibung zu punkten – der mit schwacher, krächzender Stimme auf dem CNN-Podium stehende Amtsinhaber wirkte überfordert.

Angesehene Kolumnisten mit Sympathie für Biden wie Tom Friedman, David Ignatius oder Ezra Klein – um nur einige zu nennen – gaben ihre vornehme Zurückhaltung auf und schrieben Klartext. Es sei eine Tragödie, wenn der Mann, der mit dem Anspruch antrete, die Demokratie zu retten, diese aufs Spiel setze. „Um seinem Land zu dienen, sollte Präsident Biden aus dem Rennen aussteigen“, fasst die „New York Times“ den Tenor zusammen.

Nach der Debatte sagten 45 Prozent aller Demokraten in einer Umfrage des Senders CBS, sie wünschten sich einen anderen Bannerträger, der Trump herausfordert. Unter allen Wählern halten nur noch 27 Prozent den ältesten Präsidenten in der Geschichte der USA mental und kognitiv fit genug für eine zweite Amtszeit.

Qualifizierte Alternativen gäbe es reichlich. Angefangen bei dem kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom, seiner charismatischen Kollegin aus dem Swing State Michigan, Gretchen Whitmer, dem rhetorisch starken Gouverneur von Illinois, J. B. Pritzker, Verkehrsminister Pete Buttigieg oder der zögerlichen Wunderwaffe Michelle Obama.

Kamala Harris, die noch schwächere Umfragewerte hat als der Präsident, stößt auf Widerstand in der Partei. Dass Barack Obama sich hinter seinen ehemaligen Stellvertreter stellte, ist Teil der Strategie, Biden einen Rückzug in Würde zu ermöglichen.

Kenner aus seinem Umfeld betonen gegenüber der „New York Times“, die Chancen dafür stünden „vier oder fünf zu eins“. Biden-Freund und Großsponsor John Morgan meint, dazu werde es nur kommen, wenn die First Lady Joe davon überzeuge. „Jill hat das letzte und wichtigste Wort“, bestätigt er ihren Einfluss auf den Präsidenten.

Bisher sieht wenig danach aus, dass sie an Rückzug denkt. Im Gegenteil erinnerte Jill vor Großspendern in New York am Wochenende an Bidens Image als Stehaufmännchen der amerikanischen Politik. „Wenn Joe umgehauen wird, steht Joe wieder auf, und genau das tun wir heute“.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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