Deutschland rückt bei Lebenserwartung im Westeuropa-Vergleich zurück

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Deutschland rückt bei Lebenserwartung im Westeuropa-Vergleich zurück

Die Lebenserwartung in Deutschland erfährt einen Rückgang im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern. Laut einer aktuellen Studie hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland in den letzten Jahren nicht wesentlich verbessert. Im Gegenteil, Deutschland rückt zurück und fällt in der Rangliste der westeuropäischen Länder weiter zurück. Ein Grund dafür sind die unterschiedlichen Gesundheitsausgaben pro Kopf in Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern. Während Deutschland lediglich 3.500 Euro pro Kopf für Gesundheitsausgaben aufwendet, investieren Länder wie die Schweiz oder Norwegen bis zu 6.000 Euro pro Kopf in ihre Gesundheitssysteme.

Deutschland rückt bei Lebenserwartung weiter zurück: Studie warnt vor steigender Sterblichkeit

Deutschland fällt bei Lebenserwartung in Westeuropa weiter zurück

Deutschland fällt bei Lebenserwartung in Westeuropa weiter zurück

Eine aktuelle Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) und des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung deckt auf, dass Deutschland bei der Lebenserwartung im Vergleich zu anderen Ländern Westeuropas immer weiter zurückfällt. Die Studie zeigt, dass die Lebenserwartung in Deutschland nur leicht steigt, während sie in anderen Ländern wie Dänemark, Finnland, Frankreich, Portugal und der Schweiz stärker ansteigt.

Die Studie untersuchte Sterblichkeitsentwicklungen über mehrere Jahrzehnte und fand heraus, dass der Abstand Deutschlands zur durchschnittlichen Lebenserwartung im Vergleich zum restlichen Westeuropa von 0,7 Jahren vor rund 20 Jahren auf 1,7 Jahre im Jahr 2022 angewachsen ist. Die Dynamik dieser Entwicklung setzte Anfang der 2000er Jahre ein.

Alter und Geschlecht fallen ins Gewicht

Die Studie zeigt, dass Deutschland im Ländervergleich nicht schlechter abschneidet, bis zum Alter von 50 Jahren. Der Rückstand wird jedoch bei Älteren ab 65 Jahren sichtbar. Es gibt jedoch Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Die höhere Sterblichkeit beginnt bei Frauen ab 75 Jahren, während Männer zwischen 55 und 74 Jahren auffällig sind.

Die Studie weist auf einiges Potenzial hin, um Deutschland für den Alterungsprozess der Gesellschaft besser aufzustellen. Insbesondere bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt es Handlungsbedarf. Internationale Vergleiche weisen auf Aufholbedarf bei der Prävention und der Früherkennung dieser Erkrankungen hin. Ähnliches gilt für die Bereiche Tabak- und Alkoholprävention sowie gesunde Ernährung.

Vom Wohlstand verwöhnt

Deutschland hätte aufgrund seiner großen Wirtschaftskraft und eines gut ausgebauten Gesundheitssystems eigentlich beste Voraussetzungen für eine überdurchschnittlich starke Reduzierung der Sterblichkeit. Warum dies nicht der Fall ist, ist noch unzureichend erforscht. Die Daten über die Todesursachen in Deutschland werden nur begrenzt ausgewertet. Eine OECD-Studie aus dem vergangenen Jahr zeigt, dass in Deutschland ein vergleichsweise geringeres Angebot an Gemüse und Obst besteht und auch nur mäßig konsumiert wird.

Die Studie weist auch auf andere Untersuchungen hin, wonach die Gesundheitspolitik in Deutschland im westeuropäischen Vergleich weniger entschieden gegen Alkohol- und Tabakkonsum sowie schlechte Ernährung vorgeht. Es gibt jedoch auch Belege dafür, dass ein Blick über Landesgrenzen hilfreich sein kann, um gesunde Lebensweisen abzuschauen und kulturkämpferische Debatten zu relativieren.

Gesünder wär's!

Die Diskussionen über gesündere Essgewohnheiten, mehr Bewegung und Kampagnen gegen Alkohol und Rauchen werden in Deutschland oft als Verbotsdebatten abgetan. Es ist jedoch wichtig, konkret vor Augen zu führen, wozu ungesundes Verhalten führt: nicht nur zu einem kürzeren Leben, sondern auch zu einem belasteten Altwerden mit vielen Einschränkungen.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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