Die Egons Eiscafé-Gruppe hat einen wichtigen Schritt in ihrer Expansion getan, indem sie das beliebte Lensing-Café in Sonsbeck übernommen hat. Mit dieser Übernahme wird das Sortiment des Eiscafés erweitert und bietet jetzt auch Mojitos an, die perfekt zu einem kühlen Eis passt. Die Kunden können sich auf eine abwechslungsreiche Auswahl an Eiscremes und Getränken freuen. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen soll zu einer umfassenden Angebotspalette führen, die sowohl die Liebhaber von Eiscreme als auch diejenigen, die gerne Cocktails genießen, zufriedenstellen wird.
Egons Eiscafé übernimmt Lensing in Sonsbeck: Neues Konzept und neue Gerichte auf dem Speiseplan
Der Schock saß tief, als René Gerbecks eines Sonntagnachts im Winter in sein zweites Eiscafé auf der Hochstraße kam. Die Tage zuvor hatte es ausgiebig geregnet, der Sonsbecker wollte mal nach dem Rechten sehen. Doch schon als Gerbecks die Tür aufschloss, stand er in einer dicken Pfütze.
„Das Dach war undicht, Wasser kam rein“, erzählt er. Und das nicht zu knapp: Die Decke war bereits runtergekommen, der Kühlschrank ausgefallen. Auch andere Elektrogeräte waren kaputt, der Stromanschluss musste gekappt werden.
Bei Egons Eiscafé 2.0 schien von Anfang an von Pech verfolgt. 2022 durfte Gerbecks die Filiale erst mit halbjähriger Verspätung öffnen, weil die Gaststättenkonzession vom Kreis Wesel so lange auf sich warten ließ. Erst im August ging die gläserne Eisdiele an den Start, da war die Eissaison fast schon wieder erledigt.
Einebußen konnte Gerbecks damals nur durch das florierende Geschäft in seiner ersten Filiale in Sonsbeck sowie den Verkauf seiner handgemachten Eismarke Leib-Speise kompensieren, die er in vielen Supermärkten und Hofläden in der ganzen Region vertreibt.
2023 machten dem Gelatiere dann Personalprobleme zu schaffen. Jede verfügbare Kraft wurde in der Erstfiliale, in der Produktion und in den beiden Eiswagen gebraucht. Letztere sind bei zig Veranstaltungen – wie auch dem Parookaville-Festival – unterwegs. Wieder musste Egons Eiscafé 2.0 weitgehend geschlossen bleiben.
Das neue Gesicht von Lensing
Die Konditorei und Bäckerei Lensing wurde am 4. April 1956 auf der Hochstraße eröffnet. 1980 erfolgte der Zukauf des Nachbargebäudes und damit die Eröffnung des Cafés. Das beliebte Café musste in diesem Jahr zu Ostern aufgegeben werden. Die Bäckerei und Konditorei bleiben aber bis zum Ende des Jahres geöffnet.
Ab Januar 2025 übernimmt René Gerbecks die Geschäftsräume. Willi Lensings Torten sollen dann weiterhin angeboten werden.
„Mich hat schon immer ein Geschäft gereizt, bei dem ich nicht in Winterpause gehen muss“, sagt der Eismacher. In der jetzigen Zweitfiliale wird dieses Geschäft nicht mehr realisiert. „Wir haben das Café mit Wänden von der Produktionsstätte abgetrennt“, sagt Gerbecks.
Der vordere Cafébereich soll renoviert und dann untervermietet werden. Erste Anfragen von Interessenten gibt es schon. „Es soll aber keine gastronomische Einrichtung hier rein“, sagt der Sonsbecker.
Das neue Konzept
Denn Gerbecks eigene Gastro-Pläne liegen nur wenige Meter entfernt auf der gegenüber liegenden Straßenseite: Er will das Café Lensing übernehmen, das nach fast 70-jähriger Geschichte an Ostern geschlossen hat. „Willi Lensing will für uns weiter seine beliebten Torten machen“, erzählt der 30-Jährige stolz.
Zudem will der Konditormeister Gerbecks Mitarbeiter anlernen, damit sie die Torten langfristig selbst machen können. Gerbecks: „Er freut sich, dass es mit dem Traditionscafé in irgendeiner Form weitergeht.“
Auch Eis soll es in dem neuen Café natürlich geben, dazu sollen Kunden dort frühstücken können. In der Woche à la carte, am Wochenende eventuell mit Frühstücksbuffet. „Mal sehen, wie’s angenommen wird.“ Nur eine Bäckerei werden Kunden dort künftig vergeblich suchen.
Wo heute noch Brot und Brötchen über die Theke gehen, sollen bei Gerbecks Frischgezapftes und Frischgemixtes fließen. Das Café wandelt sich abends zu einer Bar, mit Bier vom Fass und Cocktails. „Angebote für ein jüngeres Publikum sind in Sonsbeck ja momentan rar“, sagt der Unternehmer. „Und so wird für jedes Alter etwas geboten.“
Um das Ambiente eines gemütlichen Cafés und einer hippen Bar zusammenfügen und alle fürs Eis notwendigen Kühltheken einrichten zu können, will Gerbecks Innenraumgestalter aus Italien ins Boot holen. „Der Landen wird einmal auf links gedreht“, sagt er.
Ab Januar 2025 sollen die Umbauarbeiten beginnen, im Frühjahr – so die Hoffnung – wird eröffnet.
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