Europawahl in Duisburg: Fast doppelt so viele Briefwahlanträge wie 2019

Europawahl in Duisburg: Fast doppelt so viele Briefwahlanträge wie 2019

Bei der Europawahl in Duisburg gibt es einen beeindruckenden Anstieg an Briefwahlanträgen. Im Vergleich zu den letzten Wahlen im Jahr 2019 haben sich fast doppelt so viele Bürger für die Briefwahl registriert. Dieser Trend dürfte auch auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sein, die viele Menschen dazu bewegt, ihre Stimme von zu Hause aus abzugeben. Die Stadt Duisburg hat bereits über 14.000 Anträge auf Briefwahl bearbeitet. Dieser Anstieg ist ein positives Zeichen für die Demokratie und zeigt, dass die Bürger Duisburgs sich für die politischen Entscheidungen in Europa interessieren.

Europawahl in Duisburg: Rekordzahl von Briefwahlanträgen

Vor der Europawahl zeichnet sich in Duisburg offenbar ein Ansturm von Briefwählern ab. Bis Montagmorgen hatten rund 59.000 Wahlberechtigte ihre Unterlagen beantragt. Das sind fast doppelt so viele wie bei der vergangenen Europawahl im Jahr 2019. Damals waren wenige Tage vor der Wahl 36.000 Anträge zur Briefwahl eingegangen.

„Die Briefwahl wird immer populärer. Wir rechnen dieses Mal mit einer hohen Wahlbeteiligung“, sagt Stadtdirektor und Wahlleiter Martin Murrack.

Die Stadt Duisburg hat erfahrungsgemäß mit einer niedrigen Beteiligung bei politischen Wahlen zu kämpfen. 46,8 Prozent haben bei der Landtagswahl 2022 gewählt, zwei Jahre zuvor bei der Kommunalwahl waren es sogar nur 39,2 Prozent.

Dass sich die Briefwahl immer weiter durchsetzt, hatte sich aber bereits bei der Bundestagswahl 2021 gezeigt: Damals wurden mehr als 100.000 Briefwahlunterlagen angefordert.

Aktionen zur Steigerung der Wahlbeteiligung

In diesem Jahr hat die Stadt einige Aktionen geplant, um mehr Menschen an die Wahlurne zu locken. Für Wähler aus Duisburg gibt es Freibier und freien Eintritt in den Zoo.

So gab es im Duisburger Zoo freien Eintritt, falls man dort seine Briefwahlunterlagen vorgezeigt hatte. Wie die Stadt am Montag mitteilte, hatten allein im Zoo etwa 100 Personen ihre Unterlagen beantragt. Zudem habe man dort mehrere Wahlhelfer rekrutieren können.

Die Aktion an der König-Pilsener Brauerei in Beeck hatte unterdessen keinen großen Erfolg. Dort hatte die Stadt im Mai eine Art Pop-up-Wahllokal aufgebaut. Wähler konnten sich hier alkoholfreies Freibier abholen. Nach Angaben der Stadt konnte man die Interessenten „an zwei Händen abzählen“.

Man werde nach der Wahl gemeinsam überlegen, welche Aktionen in Zukunft wiederholt werden und welche nicht, hieß es am Montag.

Gewinnspiel für Wähler

Für Diskussionen hatte auch ein Gewinnspiel gesorgt, das die Stadt unterstützt. Die Duisburger Bürgerstiftung verlost Handys, Waschmaschinen und Urlaubsreisen an Wähler, die sich vor dem Wahllokal fotografieren.

Hier wird man erst nach der Wahl sehen, wie erfolgreich die Aktion gewesen ist – und ob am Ende tatsächlich die Wahlbeteiligung gestiegen ist.

In Duisburg sind am 9. Juni rund 322.000 Menschen zur Wahl aufgerufen. Darunter sind 27.900 Erstwähler, die alle noch einmal von der Stadt per Post auf die Wahl hingewiesen wurden. Zum ersten Mal dürfen Jugendliche bereits ab 16 Jahren an der Europa-Wahl teilnehmen.

Rund 4000 ehrenamtliche Wahlvorstände sollen bei der Durchführung der Wahl helfen. Die Briefwahl kann noch bis einschließlich Freitag, 7. Juni beantragt werden. Die Stadt empfiehlt, in diesem Fall aber direkt in einer der acht Briefwahlstellen vor Ort zu wählen. Ab Mittwoch, 5. Juni, sollten keine Anträge mehr online oder postalisch gestellt werden.

Weitere Informationen zur Briefwahl gibt es unter briefwahl.duisburg.de.